850 Dünger- und Leim-Fabriken. Wilhelmsburger Chemische Fabrik Hamburg, Sitz der Direktion und Fabrik in Wilhelmsburg (Elbe). Gegründet: 27./11. 1872 unter der Firma „Chemische Fabrik auf Wilhelmsburg bei Hamburg', abgeändert wie obenstehend am 30./10. 1877. Letzte Statutänd. 13./6. 1899. Zweck: Herstellung von Leim, Dünger u. anderen chemischen Produkten. Die Ges. ist seit 1./1.1897 alleinige Eigentümerin der Wilhelmsburger Sulfatfabrik (früher Hüttner) G. m. b. H. Diese Fabrik wurde Anfang 1907 vollständig übernommen. Kapital: M. 412 000 in 390 Vorz.-Aktien Lit. A (Nr. 1–390) u. 22 St.-Aktien à M. 1000. Das urspr. Kapital betrug M. 600 000, wurde dann auf M. 750 000 erhöht. Lt. G.-V.-B. v. 17./10. 1891 sind 500 Vorz.-Aktien à M. 1000 im Umtausch gegen Rückgabe je 1 alten Aktie zu M. 1500 u. Zuzahlung von M. 300 ausgegeben worden. Erstere haben Vorrechte auf 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahlungsanspruch und bei einer event. Auflösung auf vorzugsweise Befriedigung. Von den 110 Stück nicht in Vorz.-Aktien umgewandelten St.-Aktien sind je 5 Stück zu- sammengelegt worden, die gegen eine neue St.-Aktie umgetauscht wurden. Lt. fernerem Beschluss der G.-V. vom 30. Ökt. 1896 konnten die Inhaber der Vorz.-Aktien eine Einzahlung von M. 200 per Aktie gegen 5 % Schuldscheine leisten; diejenigen Vorz.-Aktien, auf welche diese Einzahlung nicht geleistet wurde, sollten in St.-Aktien umgewandelt werden. Von diesem Rechte haben bis zum 1. Dez. 1898 sämtl. 390 Vorz.-Aktien Gebrauch gemacht. Hypothekar- Anleihe: M. 250 000 in 4½ % Partialobligationen von 1886, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000. Tilgung ab 1887 durch jährl. Ausl. von 2 % und ersparten Zinsen im März auf 1. Juli. Sicherheit: Immobilienbesitz der Ges. auf Wilhelmsburg. Pfandhalter: Vereinsbank in Hamburg. Noch in Umlauf am 30./6. 1906 M. 77 000. Schuldscheine: M. 78 000 in 390 Stücken à M. 200, verzinslich zu 5 %. Zahlstelle: Hamburg: Jos. L. Levy & Co. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Spät. Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vom verbleib. Überschuss 6 % Div. an Vorz.-Aktien Lit. A, sowie die aus früheren Jahren etwa rückständigen Vorzugs-Div., dann vertragsm. Tant. an Vorst., vom Rest 4 % Div. an Vorz.-Aktien und St.-Aktien, vom Ubrigen 5 % Tant. an A.-R. ausser einem Jahresgehalt von M. 6000; falls bei Einstellung dieses Gehaltes in die Jahresabrechnung nicht eine Div. von mindestens 6 % für die Vorz.-Aktien zur Verteilung gelangt, ermässigt sich das Jahresgehalt auf M. 4000; Überrest Super-Div. an beide Aktienarten gleichmässig. Soweit ein Vorz.-Div.-Schein mit über 6 % zur Ein- lösung gelangt, gilt bei rückst. Vorz.-Div. dieses Mehr, soviel davon erforderlich, als Ab- zahlung auf letztere. Div.-Scheine aus div.-losen Jahren sind deshalb wertlos. Bilanz am 30. Juni 1906: Aktiva: Generalanlagekto, Platz für beide Fabriken, Gebäude, Masch., Utensil. 628 528, Wilhelmsburger Sulfatfabrik, G. m. b. H., Gebäude, Masch., Utensil. 138 946, Kassa u. Bankguth. 20 136, Wechsel 26 437, Rohstoffe 81 558, Halb- u. Ganzfabrikate 95 919, Debit. 109 550. – Passiva: A.-K. 412 000, Schuldscheine 78 000, Grundstücks-Hypoth. 77 000, Disp.-F. f. Unterst. u. Grat. 7000 (Rückl. 1020), Delkr.-Kto 15 000 (Rückl. 2000), Ern.-F. für Wilhelmsburger Chem. Fabrik 126 000 (Rückl. 22 000), do. für Sulfatfabrik 64 000 (Rückl. 10 000), Accepte 94 480, Kredit. 169 145, R.-F. 33 000 (Rückl. 5000), Div. an Vorz.-Aktien 23 400, do. alte 160, Vortrag 1889. Sa. M. 1 101 074. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 8600, Gewinn 65 309. —– Kredit: Vortrag 983, Fabrikat.-Gewinn einschl. Gewinn der Wilhelmsburger Sulfatfabrik 72 732, Eingang dubiöser Forder. 194. Sa. M. 73 909. Kurs Ende 1886–1891: 100, –, –, 75, 35, 10 %. Notierten bis 1891 in Hamburg. Dividenden: Vorz.-Aktien 1898/99–1905/06: 4, 5, 4, 6, 8, 6, 4, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ernst Burgdorf, Johs. Arnold. Prokurist: E. Bensch. Aufsichtsrat: (Mind. 4) Vors. E. Balzer, Fritz Burgdorf, Alex. Levy, H. O. Hüttner. Zahlstellen: Für Div.: Eigene Kasse; Hamburg: Jos. L. Levy & Co.; für Oblig. u. deren Zs.: Hamburg: Vereinsbank; Hannover: Bernhd. Caspar. Superphosphatfabrik Nordenham, A.-G. in Nordenham. Gegründet: 22./11. 1906; eingetr. 19./12. 1906 in Ellwürden. Gründer: Lohmann & Co., Bernhd. Loose & Co., Deutsche Nationalbank, E. C. Schramm, Bremen; Internationale Guano u. Superphosphatwerke Akt.- Ges., Zwyndrecht; Metallwerke Unterweser, Akt.-Ges., Nordenham. Zweck: Gewinnung, Verarbeitung u. Verwertung von Schwefelsäure u. Phosphaten, Herstellung von Superphosphaten, anderen Düngemitteln und chemischen Produkten. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, begeben zu 110 %. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: Adolf Stadtländer. Aufsichtsrat: Vors. Daniel Theodor Ruys, Stellv. Anthonie George Kröller, Rotterdam; Komm.-Rat Karl Scheibler, Cöln; Paul Seifert, Biebrich; Evert Bloembergen, Zwyndrecht; Gen.-Dir. Dr. jur. Heinr. Wiegand, Fred. Alfr. Lohmann, Bernhd. Wilh. Loose, Friedr. Ad. Vinnen, Bremen; Dr. phil. Albert Sondheimer, Frankf. a. M.