860 Leder-Fabriken. 0 – 0 Dietz, Baumhauer & Cie., Kommandit-Ges. auf Aktien in Barr. Gegründet: 28./5. 1906 mit Wirkung ab 1./5. 1906; eingetr. 2./11. 1906. Gründer: Kaufm. Alb. Michel, Gerber Adolf Schoch, Privatier Jean Dietz, Barr; Bankier Karl Schott, Karl Boeckel, Strassburg; Rentner Lorenz Schneider, Königshofen; Bankbeamter Josef Blanck, Bankprokurist Adolf Gerhard, Bankprokurist Christian Lemme, Strassburg. Zweck: Fortbetrieb des Unternehmens der bisher in Barr bestandenen, nunmehr in Liquidation befindlichen Kommandit-Ges. auf Aktien gleicher Firma für 50 Aktien à M. 1000; Gerbereibetrieb für die Herstellung von Kalbleder; Ankauf, Herstellung, Gerberei und Verkauf aller Arten Häute und Felle; Vermittlung im Leder- und Fellhandel; Anwendung und Aus- beutung aller Patente, betreffend die Zubereitung von Leder, Häuten und Fellen innerhalb und ausserhalb Elsass-Lothringens, überhaupt alle damit in Verbindung stehenden gewerb- lichen und kaufmännischen Tätigkeiten. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., hicrauf 5 % Div., vom verbleib. Überschuss 50 % an die persönlich haftenden Gesellschafter, wovon sie 5 % ganz oder teilweise für die An- gestellten der Ges. verwenden sollen. Ausserdem kann der A.-R. den persönlich haftenden Ges. eine jährliche Wohnungsentschädigung von je M. 400 und ein Jahresgehalt bis zu M. 4800 bewilligen, welches, falls nur ein persönlich haftender Ges. vorhanden ist, bis zu M. 6000 erhöht werden kann. Dividende: Die erste Bilanz wird per 31./12. 1906 gezogen. Persönlich haftende Gesellschafter: Alb. Michel, Adolf Schoch. Aufsichtsrat: Vors. Privatier Jean Dietz, Barr; Stellv. Bankier Karl Schott, Karl Boeckel, Strassburg; Rentier Lorenz Schneider, Königshofen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Strassburg: Strassburger Bank, Ch. Staehling, L. Valentin & Co. Bremer Lederfabrik A.-G. in Liquid. in Bremen, Hemmstrasse. Gegründet: 1890. Die G.-V. v. 29./10. 1902 beschloss Auflösung der Ges. Kapital: M. 300 000 in 300 Inh.- (event. auch Nam.-) Aktien à M. 1000. Ab 19./6. 1905 kam die erste Rate von M. 100 pro Aktie zur Auszahlung. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Gebäude 79 338, Grundstück 14 349, Masch. 31 906, Brunnen 800, Wasserleit. 935, Assekuranz 460, Kassa 768, Mobil. 1, Verlust 143 093. – Passiva: A.-K. 270 000 abz. Rückzahl., Kredit. 1652. Sa. M. 271 652. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 147 692, Zs. 43, Abschreib. 460, Handl.- Unk. 377, Grundstücke 29 262. – Kredit: Gewinn aus Verkauf an den Bremer Staat (Teil des Grundstücks) 29 262, do. Zs. 412, Miete u. diverses 5067, Verlust 143 093. Sa. M. 177 834. Dividenden 1891–1901: 0, 0, 4½, 9, 15, 0, 5½, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Liquidatoren: Carl Wilckens, Johs. Achelis, Anthony Moritz. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Gg. Smidt; Stellv. Ludolph Müller, Siegm. Cohn, Justus Achelis. Zahlstelle: Bremen: E. C. Weyhausen. Jülicher Lederwerke in Jülich. (In Konkurs seit 7./1. 1905.) Gegründet: 1889 von der Jülicher Volksbank, welche die Fabrik von C. E. Böhmer-Hubeau im Wege der Subhastation erworben hatte, als „Jülicher Dampfgerberei“., Jetzige Firma seit 1896. Okt. 1900 wurde die neuerbaute Fabrik in Betrieb gesetzt. Infolge Anfang Januar 1905 ent- deckter Inventurfälschungen des inzwischen verhafteten Dir. C. Inderfurth ergab sich ein Fehlbetrag von ca. M. 650 000, sodass sich die Ges. am 7./1. 1905 gezwungen sah, den Konkurs anzumelden. Konkursverwalter: Rechtsanwälte Froitzheim, Jülich u. Dr. Cremer, Düren. Es ist ein Gläubigerausschuss von 4 Mitgl. erwählt. Die Aufstellung schliesst mit einer Gesamtaktiva von M. 766 610 und einer Gesamtpassiva von M. 1 092 802, so dass der Fehlbetrag sich auf M. 326 191 stellt. Es fallen demnach die Aktionäre aus und die Gläubiger erhalten ca. 38 %, falls das Fabrikgrundstück nach dem Buchwerte der letzten Bilanz verkauft wird, andern- falls tritt eine weitere Verkürzung der nicht bevorrechtigten Gläubiger ein. Gegen die Warenaufnahme v. 30./6. 1904 fehlten 18 923 Häute, eine ordnungsmässige Warenaufnahme fand niemals statt. – Die Konkursverwaltung hat den Vorst., die Revisoren und den A.-R. auf Ersatz eines Schadens von mind. M. 500 000 verklagt, der dadurch entstanden ist, dass die Aufsicht resp. die Revision nicht ordnungsmässig ausgeführt wurde. Die Werke gingen in der Zwangsversteigerung für M. 203 000 an die Jülicher Volksbank in Liquid. über, die Betriebsvorräte wurden freihändig zu vollen Preisen verkauft. Im Dez. 1905 folgte eine Abschlagsverteilung aus dem Massebestand von M. 84 689 auf die Forder. von M. 846 897. Die Fabrik wird von der Treuhandges. m. b. H. in Jülich fortgeführt. Mitte 1906 wurde die