Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 867 Aufsichtsrat: (4–6) Vors. Rechtsanwalt Rud. Hase, Altenburg; Stellv. Paul Schleber, Fabrik-Dir. Charles Clad, Reichenbach; Bank-Dir. Max Gentner, Dresden. Zahlstellen: Eig. Kasse; Dresden u. Leipzig: Dresdner Bankverein. Ruhrwerke Aktiengesellschaft zu Arnsberg i. Westf. Gegründet: 9./4. 1900 unter der Firma Ruhrwerke A.-G. für Carbidfabrikation; eingetr. 23./4. 1900. Gründer: 42 Bürger von Arnsberg, Hagener Grossindustrielle etc. Firmenänd. wie oben lt. G.-V. v. 31./1. 1901. Statutänd. 15./9. 1902 u. 28./12. 1905. Zweck: Ausnutzung der Wasserkraft der Ruhr am Lüsenberg bei Arnsberg, zunächst zur Herstellung von Calcium Carbid u. verwandten Materialien, sowie event. Verwendung dieser Wasserkraft für Industriezweige aller Art. Die Fabrikation von Calcium Carbid wurde überhaupt nicht aufgenommen, dagegen Anfang 1901 beschlossen, eine Holzschleiferei ein- zurichten. Ein grosser Teil des hergestellten Schliffs wird zu Pappen verarbeitet und ist zu diesem Zwecke eine Pappenfabrik mit zunächst einer Kartonmaschine errichtet und seit März 1903 im Betrieb. Zur Vermehrung des Eigenverbrauchs an Holzstoff und zur Hebung der Konkurrenzfähigkeit wurde 1904 eine Anlage zur Herstellung dicker Pappensorten, welche auf der Kartonmaschine nicht gearbeitet werden können, mit M. 97 000 Aufwand ausgeführt. Die G.-V. v. 28./12. 1905 beschloss die Aufstellung einer zweiten Kartonmasch., sowie die Errichtung einer Dampfholzschleiferei (seit August 1906 in Betrieb), wodurch die Kapital- erhöhung v. 28./12. 1905 bedingt wurde. Produktion der Pappenfabrik 1903/1904–1905/1906: 2 204 400, 3 013 900, 3 767 452 kg. Holzstoff- Produktion 1902–1906, 2 281 581, 4 363 572, 3 540 000, 4 590 411, 5 749 312 kg. Kapital: M. 1 800 000 in 1800 Aktien à M. 1000. Urspr. 1 250 000, erhöht lt. G.-V. v. 15./9. 1902 um M. 250 000 in 250 ab 1./7. 1902 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären bis 15./10. 1902 zu 102 %, u. lt. G.-V. v. 28./12. 1905 zwecks Vergrösserung des Betriebes um M. 300 000 auf M. 1 800 000) in 300 neuen für 1905/1906 zur Hälfte div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären 5: 1 v. 29./12. 1905 bis 20./1. 1906 zu 102 %, voll einzu- zahlen bis 1./7. 1906. Anleihen: I. M. 350 000 in 4½ % Oblig. von 1902, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1907 durch jährl. Xusl. im Juli (zuerst 1905) auf 2./1. Ist hypothek. auf dem Grundbesitz der Ges. eingetragen. In Umlauf Ende Juni 1906 M. 315 000. Auf 2./1. 1906 M. 35 000 aus- gelost. Zahlstelle: Gesellschaftskasse. II. M. 350 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 28./12. 1905. Stücke à M. 1000. Zs. 2./I. u. 1./7. Tilg. ab 1907. Die Aktionäre u. Inhaber von Stücken der I. Anleihe hatten bis 10./2. 1906 ein Bezugsrecht auf die neue Anleihe zu 101 %. Vollzahlung bis 1./9. 1906. Hypotheken: M. 94 850 (am 30./6. 1906). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom Übrigen Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1906: Aktiva: Grundbesitz 214 476, Tunnel 438 800, Wehr 120 700, Graben 77 600, Damm 30 400, Klärbassin 37 700, Turbinenschacht 95 000, Brücken 25 200, Uferbefestigung 1300, Gebäude I 94000, Turbinen 72 700, Schleifereimasch. 104 000, Geräte 1 5700, Mobil. 1500, Riemen I 3200, Wohnhaus 20 200, Gebäude II 134 600, Lokomobilen 108 000, Dampfmotoren 68 700, Holzabfallverwertung 8400, Pappenmasch. 237 000, Geräte II 2900, Riemen II 6200, Brunnen 11 500 Wegebau 3050, Elektrizitätsanlage 9400, Vorräte 107 454, Oblig. in Depot 142 000, do. Portefeuille 98 000, Kassa 3944, Wechsel 47 371, Debit. 614 944, – Passiva: A.-K. 1800 000, Oblig. 665 000, R.-F. I 13 650 (Rückl. 9100), do. II 40 000 (Rückl. 12 000), Tant. 11 065, Kredit. 172 186, Hypoth. 94 850, Div.-Ergänz.-F. 15 000, Div. 132 000, do. alte 120, Vortrag 2070. Sa. M. 2 945 942. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Spesen 49 506, Zs. 7242, Oblig.-Zs. 8055, Verluste 45, Abschreib. 83 204, Gewinn 181 235. – Kredit: Vortrag 926, Betriebsgewinn 327 779, Pacht 583. Sa. M. 329 289. Dividenden 1900/1901–1905/1906: 0, 0, 0, 0, 3, 8 %. Direktion: Friedr. von Schenck. Otto Dittmar. Aufsichtsrat: Vors. Bürgermeister Max Löcke, Arnsberg; Komm.-Rat Wilh. Funcke, Hans Lange, Hagen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Hagen i. W.: Ernst Osthaus. Arnsdorfer Papierfabrik Heinrich Richter Actiengesellschaft in Arnsdorf im Riesengebirge. Gegründet: 2./10. 1897; eingetr. 2./10. 1897. Letzte Statutänd. 18./11. 1899. Übernahme- preis M. 1 317 153 abzügl. M. 342 153 Schulden. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb des von Komm.-Rat Lothar Heinrich Richter betriebenen Fabrikgeschäftes, welches die Fabrikation von Papier, Holzstoff und verwandten Waren zum Gegenstand hat; um die Ges. von der Witterung unabhängiger zu machen, wurde der Betrieb 1898/99 durch Anlage von Dampfmaschinen gleichmässiger gestaltet. Die Grundstücke der Ges. in Arnsdorf und Querseiffen umfassen 40,75 ha; die freien Terrains gestatten noch bauliche Ausnutzung in grösserem Umfange u. werden zur Zeit landwirtschaftl. bearbeitet; 56