874 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. (auf M. 400 000) in 162 Aktien à M. 1000, übernommen von Gebr. Arnhold in Dresden zu pari zuzügl. Stempel mit der Verpflichtung, sie den alten Aktionären zu 105 % zuzügl. Akt.-Stemp. 5: 3 anzubieten. Genussscheine: Es wurden 700 Stück Genussscheine ausgegeben, 300 Stück auf den Namen der Rhein. Emulsions-Papierfabrik (Hch. Stolle) G. m. b. H., 300 Stück auf den Namen der Firma Dr. Opitz & Co., sowie 50 Stück auf den Namen des Hceh. Stolle zu Bonn lautend und sämtl. durch Indossament übertragbar. Diese Genussscheine wurden den- jenigen, auf deren Namen sie lauteten, als Gegenleistung für die in § 31 IV des Gesell- schaftsvertrages erwähnten Einlagen bezw. als Entschädigung für langwierige und kost- spielige Versuche gewährt. Ein jeder dieser Genussscheine berechtigt den legitimierten Besitzer desselben a) den nach Massgabe von §$§ 28 des Gesellschaftsvertrages darauf ent- fallenden Gewinnanteil gegen Abgabe des betr. Gewinnanteilscheins, sowie b) den nach dem folg. Absatze darauf entfallenden Anteil am event. Liquidationserlöse gegen Abgabe des betr. Genussscheins samt Erneuerungsscheins und Gewinnanteilscheinen zu erheben. Bei einer etwaigen Liquidation der Ges. entfällt nämlich auf die Gesamtheit der Genuss- scheine die Hälfte des nach Berichtigung der Gesellschaftsschulden und Erstattung der von den Aktionären auf das A.-K. geleisteten Einzahlungen verbleibenden Gesellschafts- vermögens. Die Genussscheinbesitzer haben dagegen keinerlei Aktionärrechte, insbes. kein Stimmrecht in den Gen.-Vers. der Aktionäre. Während der ersten sieben Geschäftsjahre erhält von dem nach § 28 Nr. 1, 2 u. 3 des Gesellschaftsvertrages verbleib. Betrage Hch. Stolle, früher in Köln-Ehrenfeld, jetzt in Bonn, 10 %. Alsdann wird ein als Div. für die Aktionäre bestimmter Betrag von 4 % des eingezahlten A.-K. abgezogen. Aus dem alsdann verbleib. Betrage erhält der A.-R. eine Tant. von 10 % dieses Betrages, während ein als fernere Div. für die Aktionäre bestimmter Betrag von 2 % des eingezahlten A.-K. abgezogen wird und der Überrest je zur Hälfte den Aktionären und den Genussscheininhabern gebührt. Unvyerteilbare Spitzen werden auf neue Rechnung vorgetragen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Hausgrundstück 135 657, Masch. u. Installation 59 140, Utensil. 10 392, Rezepte 6977, Kassa 2570, Wechsel 4380, Rohmaterial. u. fert. Ware 65 880, vorausbez. Versich. 700, Debit. 69 835, Effekten 11 000, Verlust 40 516. – Passiva: A.-K. 238 000, Hypoth. 100 000, Kredit. 69 051. Sa. M. 407 051. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 7051, Fabrikationskto 168 589, allg. Unk. 67 905. Kredit: Waren 203 030, Verlust 40 516. Sa. M. 243 546. Dividenden 1902–1905: 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Ferd. Erhart, Max Wiener. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Paul Salomon, Stellv. Gen.-Konsul Fedor Wiedemann, Dr. F. Fruth, Dresden. Zahlstellen: Reick: Ges.-Kasse; Dresden: Gebr. Arnhold. Verein für Zellstoff-Industrie, A.-G. in Dresden mit Zweigniederlassung in Oberleschen (Bez. Liegnitz). Gegründet: 27./7. 1889; eingetr. 4./11. 1889. Letzte Statutänd. 16./12. 1901 u. 7./11. 1902. Börsenname: Zellstoff-Verein. Die Ges. übernahm die Zellstofffabrik-Anlagen der Firma F. Pfeiffer & Co. in Egelsdorf (Reg.-Bez. Liegnitz), die der Firma von der Becke-Klagges & Reuther in Oeventrop und Freienohl (Bez. Arnsberg), die der Firma Kerber & Wiedemann in Oberleschen (Bez. Lieg- nitz). Gesamtpreis für alle Objekte M. 2 236 553. Wegen Wasserverunreinigung ist der Betrieb in Egelsdorf ab 17./8. 1892 auf Veranlassung der Behörde eingestellt und das dortige Grund- stück verkauft. Zweck: Herstellung von Zellstoff, Holzstoff oder sonst. Papierstoffen und Verarbeitung von diesen Stoffen oder von Holz oder von solchen, welche zur Papierstoff- u. Holzindustrie in Beziehung stehen. Der Ges. gehören die Zellstofffabriken Wildshausen- Oeventrop (Bez. Arnsberg, Westf.) und Oberleschen (Bez. Liegnitz), woselbst seit 1899 auch ein Sägewerk u. seit 1906 eine Papierfabrik in Betrieb genommen wurde. Die Ges. hat 1899 zu ihrem 19 ha 50 a 21 qm grossen Areal bei Wildshausen benachbarte Grundstücke (Kunstwiesen und Waldbestand) für M. 40 600 hinzuerworben bei Anzahlung von M. 10 600; restl. M. 30 000 sind in 10 Jahresraten zu zahlen und als Hypoth. für den Vor- besitzer eingetragen worden. Hierdurch ist die Fabrik in ihrer Wasserversorgung unabhängig u. beliebig ausdehnungsfähiggeworden. Aufwendungen für Neuanlagen 1903/04— 1905/06einschl. Papierfabrik Niederleschen M. 100 011, 286 934, 219 246, für Instandhaltung der Anlagen 1905/06 M. 98 091, 69 168 zu Lasten des Betriebes. In Oberleschen ist zwecks Ausdehnung der Fabrikat. auf Papier, u. um nicht allein auf die Wasserkraft angewiesen zu sein, 1905/06 eine neue Kessel- anlage mit Betriebsdampfmasch. u. eine Papiermaschine aufgestellt. Die Ges. hatte sich s. Z., um einer angedrohten Schadenersatzklage wegen Verunreinigung der Wasserläufe durch die Ober- leschener Zellstofffabrik zu entgehen u. um sich die Verarbeitung ihrer Abfälle in Nieder- leschen zu sichern, bereits bei Gründung der Papierfabrik Niederleschen an dieser mit M. 100 000 Aktien zu pari beteiligt (davon M. 400 wieder verkauft), später von einem Vorbesitzer