902 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Schlesische Pappenfabriken Actien-Gesellschaft in Wehrau bei Klitschdorf, Kr. Bunzlau. Gegründet: 16./5. 1900 mit Wirkung ab 1./4. 1900; eingetr. 30./6. 1900. Das erste Geschäfts- jahr umfasste 6 Monate. Übernahmepreis der Pappenfabrik Neuhammer M. 362 603. Grün- dung s. Jahrg. 1900/1901. Das von der Firma Sattig & Comp. pachtweise betriebene, auf den Gräflich zu Solms'schen Realitäten errichtete Pappen- und Papierfabrikationsgeschäft zu Wehrau, sowie alle Nutzungen und Lasten, Rechte und Pflichten aus dem zwischen ihr und dem Grafen zu Solms bestehenden, die Fabrikanlagen zu Wehrau und die Wasserkraft betreffenden, noch bis zum 1./10. 1938 laufenden Pachtvertrage wurde für M. 748 000 über- nommen. Zweck: Erwerb, Fortbetrieb und Erweiterung der bisher Gräflich zu Solms- schen Pappenfabrik zu Neuhammer, Kr. Sagan, (Grundbesitz ca. 25 ha), und des von der Firma Klitschdorfer Papierfabrik Sattig & Co. in Hirschberg i. Schl. betriebenen, zu Wehrau belegenen Fabrikgeschäfts, welches Herstellung von Papier, Pappen und verwandten Waren zum Gegenstande hat. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 150 000 zu 4 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbf. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 8 % Z. R.-F. bis 50 % des A.-K., 3 % z. besond. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., vom Ubrigen 6 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 4500), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1905: Aktiva: Grundstück 19 276, Gebäude 346 836, Masch. 315 959, Wasserkraft 334 373, Utensil. 6061, Telephonanlage 839, Pferde u. Wagen 2990, u. Material. 137 849, vorausbez. Versich. 2044, Kassa 1076, Wechsel 1487, Debit. 95 57 6, Effekten des R.-F. 17 732. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 150 000, Kredit. 31.472, R.-F. 34 958 (Rückl. 5710), Tant. an Vorst. 1970, do. an A.-R. 1422, Div. 50 000, Vortrag 12 281. Sa. M. 1 282 103. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. 21 095, Versich. 1900, Provis. 8952, Skonti u. Zs. 14 680, Löhne u. Gehälter 91 886, Pacht u. Miete 4278, Abschreib. 49 589, Gewinn 68 816. Sa. M. 261 199. – Kredit: Fabrikat.-Ertrag M. 261 199. Dividenden: 1900: 6 % Pp. r. t. (6 Mon.); 1900)/ 1901. 306 . Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Wilh. Jantzen. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Geh. Justizrat Conrad Frege, Klitschdorf; Bankier Karl Sattig, Hirschberg i. Schl.; Stellv. Bankier Paul Wilscheck, Berlin; Fabrik-Dir. Max Schmidt, Hirschberg i. Schl.; Rechtsanw. Dr. Regely, Berlin. Papier- und Zellstoff-Fabriken Akkt-Ges. in Liquid. in Wolfach i. B. Gegründet: 1./5. 1883. Letzte Statutänd. 31./7. 1899. Firma früher Papier- u. Zellstoff- Fabriken Unterkochen-Wolfach mit Sitz der Ges. in Unterkochen; lt. G.-V. v. 31./7. 1899 wurde Firma wie oben geändert u. der Sitz nach Wolfach verlegt, da die Fabrik in Unterkochen 1./4. 1899 amtlich geschlossen wurde. Zweck: Fabrikation von Zellstoff etc., seit 1./4. 1899 nur noch in Wolfach. Vertrieb der Fabrikate. 1899/1900 wurde eine Dorenfeldtsche Verdampfungs-Anlage zur Vernichtung der Ablaugen erbaut, die aber erst teilweise in Betrieb gesetzt werden konnte. Ende 1903 hat die Gewerbepolizei betreffs der Abwässer der Fabrik Vorschriften erlassen, welche in ihrer Wirkung gleichbedeutend mit der Untersagung des Betriebes sind. Die Ges. hatte des- halb zum 20./1. 1905 eine ausserord. G.-V. mit folg. Tagesordnung einberufen: Antrag auf Auflös. der Ges., event. Antrag auf Wiederaufbau in Wolfach mit Errichtung eines Säge- werks, event. Verlegung der Fabrik an einen grösseren Fluss mit Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000. Die G.-V. beschloss die Auflös. der Ges. Produktion 1900/1901–1904/1905: Cellulose 5 279 117, 5 083 913, 5058 064, 5424221, Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 250 000, erhöht lt. G.-V. 28./2. 1888 um M. 550 000 u. lt. G.-V. von 1889 um M. 400 000 (auf M. 1 200 000). Anleihe (30./4. 1905): M. 135 000 in Oblig. Tilg. durch jährl. Rückzahlung von M. 25 000. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Gewinn- Verteilung: 10 % Z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), wenn dieser gefüllt, dann 10 % zum Spec.-R.-F. bis dieser 50 % des A.-K. beträgt, alsdann bis 4 % Div., vom Rest 590 Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest nach G.-V.-B. Die Div. kann aus dent Spec.-R.-F. bis auf 4 % ergänzt werden. Liquidationseröffnungsbilanz am 21. Januar 1906: Aktiva: Fabrikanwesen 220 000, Masch. u. Reparaturmaterial 90 000, Mobil. u. Bureaueinricht. 1000, Holz 230 555, Kohlen 975, Altersversich. 100, Kassa 13 398, Wechsel 161 193, Effekten 37 829, Debit. 939 106. —– Passiva: A.-K. 1200 000, Oblig. 110 000, Kredit. 73 315, Arb.- Fürsorgekto 12 000, Liquid.- Unk.-Kto 50 000, Liquid.-Kto 248 843. Sa. M. 1 694 158. Bilanz am 30. April 1906: Aktiva: Fabrikanwesen 220 000, Mobil. u. Bureauein- richt. 1000, Altersversich. 100, Kassa 7187, Wechsel 134 660, Effekten 37 829, Debit. 1 305 894. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Oblig. 110 000, Kredit. 26 479, Arb. Fürsorgekto 12 000, Liquid. Unk.-Kto 22 431, Liquid.-Kto 322 811, Masch. u. Reparaturmaterial 12 950, Sa. N. 696 672? Dividenden 1889/90–1904/1905: 8, 5, 4, 4, 5, 0, 0, 0, 4, 5, 5, 6, 6, 5, 5, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K).