1076 Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. Gewinn-Verteilung: Mind. 10 % z. R.-F. bis M. 300 000. Der A.-R. erhält als Tant. 2 % des Reingewinns, die 3 rübenbauenden Mitgl. der Dir. 3 %, der Vors. der Dir. bis M. 3000 Jahresfixum. Im übrigen wird der Reingewinn nach 3 gesetzl. Bestimm, verteilt. Bilanz am 31. Mai 1906: Aktiva: Grundstück 41 095, Gebäude, Wasserleit. u. Pflaster 352 502, Bahnanlage 8732, Masch. 392 351, Utensil. 9067, Sehnttzeltröekn. -Anlage 31 563, Be- leucht.- do. 7337, Riemen u. Gummiwaren 7535, Kassa 3675, Kaut. 1985, Landw irtschafts- E: Fuhrkto 3035, Versich. 534, nachzuzahl. Rübengelder 249 731, Debit. 175 017, Vorräte 65 420. — Passiva: A.-K. 560 000, Grundschuld 220 500, do. Zs.-Kto 1350, für bedingte Rübenschuld 249 731, Miete 266, Kredit. 17 593, R.-F. 176 345 (Rückl. 2644), Tant. u. Remun. 1369, Abschreib. 22 420. Sa. M. 1249 582. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 32 617, Kursverlust 41, Kto pro Div. 2251, Gewinn 26 439. – Kredit: Betriebsgewinn 56 298, Landwirtschafts- u. Fuhrkto 1979, Miete 1710, Entschäd. f. Rübenbau 1361. Sa. M. 61 349. Dividenden 1888/89–1905/1906: 0 %. Direktion: (5) Vors. Freih. von Schoenaich, Stellv. Seyffarth, Franz Albrecht (zugleich techn. Dir.), Stoppel, P. Kliewer (zugleich kaufm. Dir.), Ersatzmann von Puttkamer-Nipkau. Aufsichtsrat: (5) Vors. Landsch.-Rat von Puttkamer-Germen, Stellv. Dom.-Pächter Bam- berg, Gutsbes. Rugenstein, Rittergutsbesitzer Cleve. Rositzer Zucker- R. in Rositz, S.-A. Gegründet: 7./12. 1882. Letzte Statutänd. 21./3. 1903, 28./3. 1906. Gründung s. Jahrg. 1900)/01. Zweck: „ von raffiniertem Zucker (Brod-, Würfel- u. gemahlener Zucker) aus Rohzucker u. aus Melasse vermittelst des Scheiblerschen Bistrontium-Saccharat-Verfahrens Gewinnung von Kalisalzen. 1901 kam eine neue Centralstation für Erzeugung u. Übertragung elektr. Kraft in Betrieb, wodurch die Ges. in Zukunft gegen Betriebsstörungen gesichert ist. Ca. 600 Arbeiter. Produktionsfähigkeit jährl. ca. 600 000 Ctr. Zucker. Die Fabrik ist auf eine tägliche Verarbeit. von 2500 Ctr. Melasse eingerichtet. 1904/1905 Errichtung einer Rohzucker-Raffinerie von zunächst 600, später 1000 Sack Rohzucker pro Tag. Dieser Neubau erforderte ca. M. 1 400 000, welcher Betrag aus den eigenen Mitteln der Ges. bestritten wurde. Die 1905 um fast 50 % gegen das Vorjahr geworfenen „ bedingten den niedrigeren Gewinn für 1905. 1888 erwarb die Ges. das gesamte A.-K. der Strontianit-Societät in Berlin im Betrage von M. 5 000 000, reduziert auf M. 3 000 000, und damit das ges. Vermögen und die Patente der Societät ab 1./7. 1888 für M. 3 000 000 in Aktien. Die Societät ist im März 1896 in Liquid. getreten. Durch Vertrag v. 26./6. 1897 übernahm die Raffinerie-Ges. die gesamte Masse der Societät:- und dadurch, dass dieselbe zunächst aus M. 1 000 000 Rositzer Zucker-Raffinerie- Aktien bestand, wurde das Kapital der Raffinerie-Ges. nach Ablauf des Sperrjahres (Mitte August 1897) von M. 6 000 000 auf M. 5 000 000 herabgesetzt. – Die Rositzer Ges. ist bei der Chem. Fabrik (Strontian- u. Barytprodukte) vorm. Walter Feld & Co., A.-G. in Hönningen a. Rh. (A.-K. M. 2 400 000, Div. 1898/99–1904/1905: 7½, 10, 11, 11, 11, 10,9 0% mit noch nom. M. 610 000 in Aktien beteiligt. M. 518 000 ihrer Hönninger Aktien hat die Rositzer Ges. 1903 zwecks Einführung an der Berliner Börse zu 145 % abgestossen, weitere ca. M. 200 000 hat die Ges. 1904 mit 70 % Nutzen begeben. Mit der Hönninger Firma beteiligte sich die Ges. 1901 mit M. 55 000 Stammeinlage an der Gründung der G. m. b. H. Hönninger Sprudel, welche die den Hönninger Bedarf übersteigende Ausbeute aus der 1900 erbohrten Kohlensäurequelle komprimiert in den Handel bringt. Diese Ges. hat für 1902–1903 je 20 %, 1904 15 % als Gewinn verteilt. Die Rositzer Ges. ist ferner bei der A.-G. Zechau-Kriebitzscher Kohlen- werke Glückauf in Zechau mit M. 1 008 000 in Aktien beteiligt (Div. 1901–1905: 2, 5, 6, 8, 8 %). Diese Aktien sowie die Aktien der Chem. Fabrik Hönningen stehen zu pari zu Buch. Ende 1906 Beteilig. mit ca. M. 500 000 an einer Fabrik (G. m. b. H.) zur Nutzbarmachung des Stickstoffes der Schlempe und zur Erzeugung von schwefelsaurem Ammoniak u. Gyankalien sowie Pyridin auf Zechauer Flur. Kapital: M. 5 500 000 in 5290 Aktien à M. 500 (mit den Nr. zwischen 1–6000) u. 2855 Aktien à M. 1000 (mit den Nr. zwischen 6001–9000 u. Nr. 9001–9500). Urspr. M. 3 000 000, erhöht 1888 um M. 3 000 000 und infolge Auflösung der Strontianit-Ges. (s. oben) 1897 um M. 1 000 000 herabgesetzt. Die G.-V. v. 7./4. 1900 beschloss zwecks Erhöhung der Be- teiligung am Hönninger Werk und Stärkung der Betriebsmittel Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 5 500 000) in 500 ab 1./1. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von der Nationalbank für Deutschl. in Berlin zu 140 %, angeboten den Aktionären bis 29./5. 1900 zu 145 %; auf nom. M. 10 000 alte Aktien kam 1 neue Aktie à M. 1000. Bei Neu-Em. haben die jeweiligen Aktionäre Bezugsrecht zum Em.-Kurse. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. April. Stimmrecht: Je M. 500 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. Sonderabschreib. u. Rückl., „ Tant. an Vorst. u. Beamte, alsdann bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 2000 für das einzelne Mitgl. u. M. 4000 für den Vors.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31, Dez. 1905: Aktiva: Immobil. 2 300 560, M u. Apparate 1 579 610, Draht- seilbahn 17 514, Melassekesselwagen 62 337, Fabrikutensil. u. Geräte 30 930, Mobil. 7650, Pferde u. Geschirre 6328, Aktien der Chem. Fabrik Hönningen 610 000, do. der Zechau-Kriebitzscher