1182 Brauereien. Aufsichtsrat: Vors. vacat, Rentier Anton Mayer, Bankier Sieg. Susman, Kaufm. Carl Pantzer, Bankier Eug. Panofsky, Berlin. Zahlstellen: Für Div.: Eigene Kasse; Berlin: Jacquier & Securius. Brauerei A. Werm Akt.-Ges. in Berlin. Zionskirchstrasse 39. Gegründet: 8./10. 1903 bezw. 17./2. 1904 mit Wirkung ab 1./1. 1903; eingetr. 2./3. 1904. Gründer: Brauereibesitzer C. F. A. Werm, Amanda Werm, P. Werm, K. A. H. Werm, F. Thomanek, Berlin. Für seine nach Abrechnung von M. 635 187 Verbindlichkeiten mit M. 750 000 bewerteten Einlagen erhielt der Vorbesitzer C. F. A. Werm M. 746 000 in Aktien, den Rest in bar. Es handelt sich um eine Familiengründung. Zweck: Herstell. u. Verkauf von Bier u. Malz, sowie Verkauf der Nebenprodukte. Kapital: M. 750 000 in 750 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 1 001 300, davon M. 300 000 auf Brunnenstr. 3. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Grundstücke: Zionskirchstr. 39/40 u. Kastanien Allee 63 458 457, Gebäude 602 368, Grundstücke und Gebäude Brunnenstr. 3 369 349, Masch. 146 140, Lagerfastage 25 977, Transp.- do. 12 819, Pferde 12 452, Mobil. 13 275, Wagen u. Geschirr 8947, Gummischläuche 1568, Debit. 78 932, Kassa 5277, Vorräte 164 466, Effekten 19 720, Hypoth. 31000, Verlust 47 395. – Passiva: A.-K. 750 000, Hypoth. 701 300, do. Brunnenstr. 300 000, Kredit. 245 206, Spez.-R.-F. 1606. Sa. M. 1 998 113. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 51 284, Fabrikat.-Unk. 247 904, Zs. 3166, Handl.-Unk. 61 054, Effekten 80, Hypoth.-Zs. 42 475, Abschreib. 23 164. – Kredit: Warenkto 330 663, Grundstücks-Ertrag 51 069, 47 395. Sa. M. 429 129. Dividenden 1903–1905: £ , 0 %. Direktion: Emil Herm. Paul Werm, Carl Efiecdz Aug. Werm. Aufsichtsrat: Vors. Carl Walter, Franz Nagler, Schöneberg; Dir. Rob. Hoffmann, Berlin. Deutsche Bierbrauerei A. G., Sitz in Berlin, Altmoabit 60, Zweigniederlassungen in Pichelsdorf und in Radeberg i. Sa., diese unter der Firma Radeberger Exportbierbrauerei. Gegründet: 21./4. 1903; eingetr. 18./5. 1903. Letzte Statutänd. 1./7. 1903 u. 5./4. 1905. Gründer s. Jahrg. 1904/1905. Das Unternehmen ist aus der 1885 als A.-G. mit M. 730 000 A.-K. errichteten Radeberger Exportbierbrauerei in Dresden hervorgegangen. Das A.-K. dieser Ges. wurde bis 1895 nach und nach auf M. 104 000 herabgesetzt und zwecks Neubaues und Umbaues des Werkes 1895 um M. 2 000 000 und 1898 bezw. 1899 um M. 2 396 000 Aktien auf insges. M. 4 500 000 erhöht. Die Rentabilität des Unternehmens 1898/99–1901/1902 stellte sich auf 1, 0, 4, 6½ %. Lt. G.-V. v. 1./7. 1903 trat die Radeberger Exportbierbrauerei auf Grund der Bilanz v. 30./9. 1902 in Liquid., gleichzeitig beschloss die Deutsche Bierbrauerei Über- nahme der Anlagen. Dass das A.-K. der Deutschen Bierbrauerei nur auf M. 4 000 000 fest- gesetzt werden konnte, wurde durch die andersartige Kapitalisierung des neuen Unternehmens, sowie durch Abschreib. des vorhand. R.-F. der Radeberger Exportbierbrauerei von M. 938 600 auf die einzelnen Anlagekonten ermöglicht. Letztere gingen danach für zus. M. 5 480 000 in Besitz der neuen Ges. über; hiervon wurden M. 5 150 000 bar bezahlt, für den Rest von M. 330 000 wurden Hypoth. übernommen. Betrieben werden die beiden Brauereien in Rade- berg u. Pichelsdorf nebst Mälzerei, in dem zugehörigen Grundstück in Charlottenburg, Kaiserin Augusta-Allee 15/16, befindet sich die Flaschenbierabteilung, in Döberitz-Rohrbeck ein Restaurations-, in Templin ein Wiesengrundstück. 1905 Ankauf des Doppelgrundstücks Charlottenburg, Berlinerstr. 87 u. Brauhofstr. 9 für M. 256 722. Die Grundstücke in Pichels- dorf umfassen ca. 24 Morgen, wovon ca. 8 Morgen disponibel, die auf ca. M. 300 000 zu schätzen sind. In Gemeinschaft mit der Feldschlösschen-Brauerei wurde 1906 in Dresden ein Grundstück erworben, wodurch sich das Wirtschaftsanwesen-Kto um 199 352 erhöhte. Sonstige Zugänge auf Immobil.- u. Masch.-Kto erforderten M. 305 512. In der Abteil. Radeberg wurden 1904/1905 notwendige grössere Neu-Anlagen u. Umbauten vorgenommen, die sich auf Aufstellung einer neuen Dampfmaschine, Erweiterung der Kühl-Anlage, Umbau des alten Sudhauses zum Maschinenhaus, neue Dynamos, Erweiterung der elektr. u. Rohr- leitungen erstrecken. Für diesen Zweck sind 1904/1905 aus laufenden Mitteln M. 224 669 verausgabt worden. Absatz 1902/1903–1905/1906: 189 068, 210 912, 241 642, 274 585 hl. Die G.-V. v. 5./4. 1905 genehmigte die Herbeiführung einer Interessengemeinschaft mit der Brauerei z. Feldschlösschen in Dresden (siehe diese Ges.), deren A.-K. sich vorwiegend im Besitz der Bank für Brau-Ind. in Berlin-Dresden befindet. Diese Interessengemeinschaft hat den Zweck durch möglichste Verbilligung der Produktion und des Absatzes eine grössere Rentabilität der Abteil. „ u. der Feldschlösschen-Brauerei herbeizuführen. In diesem Concern wurde lt. G.-V. v. 18./8. 1905 auch die Aktien-Brauerei Gambrinus in Dresden ein- bezogen. Näheres s. der Firma Gambrinus- Brauerei. Gesamtabsatz der Interessen- Gemeinschaft 1905 1906 428 456 hl. 1905 fand die Übernahme der Berliner Kundschaft der Ver. Werder'schen Brauereien statt.