Brauereien. 1187 Vorstand: Vors. Emil Merten, Stellv. Ludw. Böhme; Betriebs-Dir. Jos. Sautner; Direktoren: Paul Scheibel, Otto Maichow, Rud. Funke, Stellv. Max Führ, Gust. Cramme, Emil Gerdum, Berlin; H. Kühn, Dessau; Rich. Schultze, Niederschöneweide. Prokuristen: H. Gremmler, Th. Kamp, Ernst Kuhlmay, Georg Dittrich, Berlin; Otto Parne- mann, Dessau. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Wilh. Herz, Stellv. Komm.-Rat Wilh. Kopetzky, Herm. Paasch, Geh. Justizrat Dirksen, Dr. jur. Al. Meyer, Komm.-Rat Ernst Meyer, Justiz- ret Dr. Max Gelpcke, Berlin. Zahlstelle: Berlin: Deutsche Bank. Victoria-Brauerei, Aktiengesellschaft in Berlin, Lützowstrasse 111/112, mit Zweigniederlassung in Stralau. Gegründet: 21./2. 1886. Statutänd. 30./12. 1899 u. 20./12. 1906. Fortbetrieb der von Aug. von der Heyden übernommenen, mit M. 674 000 belastet gewesenen Victoria-Brauerei für M. 556 000 in Aktien, sowie der Vorräte und Forder. für M. 170 827. Die G.-V. v. 2./6. 1888 genehmigte die Bebauung des Gartenterrains an der Lützowstr. mit Wohnhäusern, die G.-V. v. 15./12. 1897 den Ankauf der Stralauer Brauerei des Dr. Frentzel ohne Passiva für M. 1 433 830 in M. 700 000 Hypoth., M. 700 000 in Aktien und M. 33 000 bar. Auf dem 15 270 qm grossen Terrain dieser Brauerei ist eine neue, zunächst für 50 000 Ctr. Jahresproduktion berechnete Mälzerei errichtet, welche 1899 in Betrieb genommen ist. Die Stralauer Brauerei wird unter der Bezeichnung Victoria-Brauerei Abteilung II fortgeführt. Bierabsatz 1895/96– 1905/1906: 55 761, 55 668, 93 577, 103 453, 102 262, 101 245, 101 437, 103 582, 104 657, 115 691, 122 343 hl. Kapital: M. 2 700 000 in 2700 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000, erhöht 1888 um M. 220 000, 1890 um M. 100 000, 1892 um M. 180 000 und lt. G.-V. v. 15./12. 1897 um M. 1 100000 (auf M. 2 700 000), div.-ber. ab 1./10. 1898. Hiervon dienten M. 700 000 zu pari als Teilzahlung zum Ankauf der Stralauer Brauerei. Das Bezugsrecht auf die übrigen M. 400 000, übernommen vom Bankhause L. S. Rothschild in Berlin zu 130 %, war vom 22.–29./1. 1898 zu 135 %, für die an Dr. Frentzel gewährten, gleichfalls an genannte Bankfirma übergegangenen M. 700 000 zu 145 % geltend zu machen. Hypotheken: M. 1 915 000, wovon M. 770 000 auf dem Stralauer Etabliss., der Rest auf der Berliner Brauerei, verzinslich zu bezw. 3½, 4, 4½ %; M. 325 338 bereits amortisiert. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Okt.-Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., alsdann vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 %, Div., vom verbleib. Betrage 15 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung von M. 1500 fester Jahresvergütung für jedes Mitgl.), Rest Super-Div. Bilanz am 30. Sept. 1906: Aktiva: Grundstücke 1 174 037, Gebäude 1 853 402, Masch., Betriebsutensil. u. Kühlanlage 327 955, Lagerfastagen 54 986, Versandfastagen 10 899, Flaschen- bierinventar 3000, Pferde 25 001, Fuhrwerk 6173, Restaurat.-Inventar 21 577, Effekten 146 348, Wechsel 1025, Kassa 6396, Versich. 1451, Vorräte an Bier. Malz etc. 399 142, Bankguth. 436 603, Hypoth., Darlehen 530 703, Hypoth.-Amort. 353 267. – Passiva: A.-K. 2 700 000, Hypoth. 1 915 000, R.-F. 270 000, Spec.-R.-F. 47 000 (Rückl. 30 000), Guth. der Kundschaft 125 058, Steuerkredit 40 720, div. Kredit. 16 234, Tant. an Dir. 15 461, do. an A.-R. 8268, Div. 162 000, do. alte 600, Vortrag 28 629. Sa. M. 5 351 973. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Hypoth.-Zs. 61 680, allg. Unk. 345 824, Kursverlust 4513, Abschreib. 169 499, do. auf Aussenstände 10 103, Gewinn 244 359. – Kredit: Vortrag 8209, Bier 734 778, Pacht, Mieten, Zs. 92 992. Sa. M. 835 980. 5 Kurs Ende 1889–1906: 130.50, 117, 102, 100.75, 104, 122, 149, 165, 166, 154.30, 120.50, 84.50, 71.50, 92, 106, 105, 112, 113.50 %. Aufgelegt 17 3. 1886 zu 115 % Notiert in Berlin Dividenden 1886/87–1905/06: 6, 8, 8, 6, 5, 5, 6, 5, 8, 10, 10, 9, 5, 1, 1, 3, 4, 5, 6, 6 %. Zahl- bar spät. 14 Tage nach G.-V. Coup. Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dir. Dr. W. Frentzel, Rud. Hennig, Stellv. Franz Badecke. Aufsichtsrat: Vors. Vouss Rothschild, Otto Steidel, Aug. von der Heyden, Berlin. Zahlstelle: Berlin: L. S. Rothschild. Weissbier-Actien-Brauerei vorm. H. A. Bolle in Berlin, Friedrichstrasse 128. Gegründet: 22./8. 1872; eingetr. 26./8. 1872. Letzte Statutänd. 20./12. 1899, 11./12. 1902 u. 31./2. 1903. Die 2 bei ihrer Gründung die H. A. Bolle'sche Weissbier brauerei für M. 1 080 000. Bierabsatz 1899/1900–1905/1906: 33 100, 28 052, 22 203, 21 077, 26 067, 26 000, ? hl. Die Grundstücke umfassen ca. 118 qR. mit M. 373 400 Feuerkasse. Die qR. steht also mit ca. M. 7365 zu Buch, doch dürften bei einem event. Verkauf ca. M. 10 000–18 000 dafür bezahlt werden. Kapital: M. 570 000 in 1240 abgest. Aktien (Nr. 1–1240) à M. 300 (Thlr. 100) und 165 abgest. Aktien (Nr. 1–165) à M. 1200 Ursprünglich M. 900 000; reduziert 1884 durch Zus. legung von 2 Aktien in eine Aktie auf die Hälfte (von den alten Aktien sind 4 nicht eingereicht) Erhöht 1886 um M. 210 000 und 1887 um M. 90 000 auf M. 750 000. Behufs Tilgung der per 30. 93 1902 auf M. 121 481 gestiegenen Unterbilanz beschloss die G.-V., das A.-K. bis zu M. 200 000 durch Rückkauf von Aktien herabzusetzen. Die Dir. forderte 7./3. 1903 auf, zu- 753