1370 Brauereien. Bürgerliches Brauhaus Akt.-Ges. in Mülheim a. d. Ruhr. (In Konkurs.) Am 28./4. 1906 wurde über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Kaufm. G. H. Hempelmann, Mülheim (Ruhr). Gegründet: 29./5. 1899 (eingetr. 8./6. 1899) unter der Firma Exportbierbrauerei Feld- schlösschen A.-G. vorm. Otto Kattge. Firma geändert in Feldschlossbrauerei A.-G lt. G.-V. v. 27./3. 1901, u. in Bürgerliches Brauhaus A.-G. lt. G.-V. v. 15./2. 1905. Letzte Statutänd. 273 1901, 27./7. 1904 u. 15./2. 1905. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Bierabsatz jährl. ca. 25 000 hl. Kapital bis 1905: M. 399 000 in 240 Vorz.- (21 als solche abgestemp.) und 159 St.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Die Vorz.-Aktien erhalten 6 % Vorz.-Div. u. werden im Falle Auflös. der Ges. vor den St.-Aktien befriedigt. Urspr. A.-K. M. 550 000 in gleichwertigen Aktien. Die G.-V. v. 27./3. 1901 beschloss Herabsetzung um M. 300 000 (auf M. 250 000) durch Einziehung von 300 Aktien. Der Buchgewinn wurde mit M. 97 322 zur Tilg. der Unterbilanz pro 1900 u. mit M. 202 677 zu Abschreib. und Zuweisungen an die Reserven verwendet. Zur Tilg. der für Ende 1902 mit M. 66773 ausgewiesenen Unterbilanz, Vornahme von Abschreib. u. Rücklagen, sowie zur Herabminderung der Verbindlichkeiten der Ges. beschloss die G.-V. v. 25./6. 1903 eine Aufzahl. von M. 350 = 35 % pro Aktie einzufordern (Frist bis 29./9. 1903). Die 21 Aktien auf welche die Zuzahlung erfolgt ist, sind als Vorz.-Aktien abgestempelt. Ferner wurde die Ausgabe von bis M. 250 000 neuen Vorz.-Aktien mit Div.-Recht ab 1./7. 1903 beschlossen, von welchen von den Gläubigern der Ges. 209 an Zahlungsstatt, weiter 10 von den Aktionären gezeichnet sind, und womit das A.-K. auf M. 469 000 gebracht wurde. Von den St.-Aktien waren M. 70 000 im Besitz der Ges. selbst. Diese M. 70 000 St.-Aktien beschloss die G.-V. v. 30./4. 1904 zu amortisieren. Die G.-V. v. 27./7. 1904 beschloss eine weitere Kapitaländerung durch Schaffung von bis M. 300 000 Vorz.-Aktien Lit. A à M. 1000. Den Aktionären stand das Recht zu, ihre Vorz.-Aktien oder St.-Aktien in Vorz.-Aktien Lit. A umzuwandeln (Frist bis 1./9. 1904), u. zwar wurden für jede Vorz.-Aktie A eine alte Vorz.-Aktie oder 5 St.-Aktien mit 75 % in Anrechnung gebracht, während der Rest von 25 % bar zu zahlen war. Ferner soll das A.-K. herabgesetzt werden. Die Vorz.-Aktien Lit. A sollen ab 1./10. 1904 6 % Vorz.- Div. erhalten, die event. nachzuzahlen ist; im Falle Auflös. der Ges. werden die Vorz.-Aktien Lit. A mit M. 1200 pro Stück vor den andern Aktien eingelöst. Lt. handelsger. Eintrag. v. 14./2. 1905 sind 75 St.-Aktien u. 188 Vorz.-Aktien unter Zuzahlung von M. 16 005.94 u. unter Aufrechnung eines weiteren Betrags von 34 744.06 mit Forderungen der betr. Aktionäre in gleicher Höhe an die Ges. umgewandelt worden in 203 Vorz.-Aktien Lit. A à M. 1000. Durch die 1905er Sanierung und Zus. legung der Aktien wurde die Unterbilanz bis auf M. 53 757 gedeckt. Das A.-K. beträgt nunmehr: St.-Aktien M. 42 000, Vorz.-Aktien M. 52 000, Vorz.- Aktien Lit. A M. 180 000. Die G.-V. v. 20./3. 1906 sollte eine weitere Sanierung vornehmen, auch die Em. neuer Vorz.-Aktien beschliessen. Hypotheken: M. 62 780. Anleihe: M. 300 000 in 4½ % Partial-Oblig., rückzahlb. zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1903 durch jährl. Ausl. im Juni auf 1./10. Sicherheit: Hyp. zur I. Stelle. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Hannover: Bank f. Handel u. Ind. Noch in Umlauf M. 282 000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9.; früher bis 1902 Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Vorz.-Aktie Lit. A = 2 St., die andern Aktien jede = 1 St. Dividenden: 1899–1902: 4, 0, 4, 0 %; 1903 (9 Mon.): 0 %; 1903/1904–1904/1905: 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Ludw. Friedr. Stumpf. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Bank-Dir. Gg. Hagen, Duisburg; Math. von Lohr, Mülheim a. d. R.; Ed. Reis, Max Eisemann, Heidelberg; Jos. Wingender, Cöln. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Duisburg: A. Schaaffhaus. Bankverein. *Mülheimer Aktienbrauerei Akt.-Ges. Mülheim-Ruhr in Mülheim (Ruhr). Gegründet: 2./10. bzw. 19./10. 1906; eingetr. 9./11. 1906. Gründer: Friedrich Meckel, Mülheim (Ruhr); Cand. jur. Heinr. Meckel, Münster i. W.; Brauereidir. Wilh. Hofmann, Werden (Ruhr); Braumeister Oskar Schulz, Mülheim-Styrum; Prokurist Heinrich Buchmüller, Mül- heim (Ruhr). Friedr. Meckel brachte als Einlage in die Ges. ein seine Brauerei in Mülheim- Styrum mit der anliegenden Wirtschaft sowie die Eisfabrik in Mörs; davon entfallen auf: a) das Braucreigrundstück in Styrum M. 100 000, b) die auf diesem Grundstück sich be- findlichen Gebäude, Lagerkeller, Stallungen, neue Pichanlage M. 206 000, c) die Masch, Licht- u. Kraftanlagen sowie die Flaschenbiereinrichtung M. 99 000, d) die gesamte Fastage M. 60 000, e) den gesamten Fuhrpark, einschl. Pferde M 50 000, f) sämtliche Warenvorräte u. die ausstehenden laufenden Forderungen zus. M. 200 000, g) die Wirtschaftsbesitzung in Styrum u. die aufstehenden Gebäulichkeiten u Inventar, Wirtschaftsgrundstück M 85 000, h) die Eisfabrik in Mörs, nebst Gebäulichkeiten, Masch., Zubehör u. Inventar M. 150 000. Die Gesamthöhe des Einbringens beträgt somit M. 950 000, wofür 1. Verbindlichkeiten im Gesamtbetrage von M. 125 000 übernommen wurden. 2. Der Einbringer erhält von der Akt.-Ges. M. 425 000 in Aktien der Ges. u. 3. eine Schuldverschreibung von M. 400 000, eingeteilt in 400 Teilobligationen von je M. 1000 unter Verpfändung der Bierbrauerei etc.