Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. das Einwagematerial für Tiegelgussstahl gewonnen u. die Schmelztiegel u. feuerfesten 8 in eig. Betrieben erzeugt. Die Gusshütte ist mit 13 Tiegelstahlöfen ausgestattet. Zur Verarbe des Stahles dienen in Kapfenberg ein Walzwerk, eine schwere dampfhydraulische Schmied presse u. 25 Dampfhämmer, ferner von Wasser betriebene Hämmer in der Anzahl 21 Doppelschlägen. Eine besondere, in sich abgeschlossene Abteilung der Fabrik ist Gewehrlauferzeugung gewidmet; dann ist in ebenfalls gesonderten, neuen Gebäuden Presshalle mit grosser Horizontalpresse für Erzeugung von Hohlkörpern und die Appretur werkstätte und Geschossdreherei untergebracht. Die elektrische Energie für die in der Pres halle, in der Appreturwerkstätte und bei den meisten Hilfsbetrieben verwendeten Motor und für die Beleuchtung wird von zwei elektr. Centralen geliefert, denen 500 HP. Wasse kraft u. 150 HP. Dampfkraft zur Verf. stehen. Zum Betriebe der Wasserhämmer des Zagg Walzwerkes, sowie einiger Nebenbetriebe sind 850 HP. Wasserkraft direkt ausgenützt. 0 Gussstahlfabrik Kapfenberg besitzt ferner Stahl- u. Eisengiessereien, sowie eine Mode tischlerei, eine Schleiferei und sonstige Nebenbetriebe; grosse Lager u. Expeditionshall mit direktem Bahnanschluss. Zu den Ybbstalwerken der Ges. gehören: Das Walzwe „Bruckbacher Hütte“, in dem mit 500 HP. Wasserkraft und 150 HP. Dampfkraft 4 Walze strecken betrieben werden zur Erzeugung von gewalztem Qualitätsstahl. Die Hütte besitzt drei Dampfhämmer, eine mechan. Werkstätte, Metallgiesserei, Schleiferei und eine Anzall Nebenbetriebe; das Hammerwerk „Sofienhütte“, als Ergänzung der „Bruckbacher-Hütte“; seine Einricht. besteht aus 4 Wasserhämmern u. 4 gleichfalls durch Wasser angetriebenen Transmissionshämmern. – Die Wasserkraft von etwa 360 HP. giebt auch zugleich die Krat für die Werkzeugfabrik „Böhlerwerk“. Diese erzeugt Stahlwerkzeuge aller Art. In den Vbbstaf werken sind 1 Notspital, 1 Bad u. 15 Wohnhäuser Eigentum der Ges. Die Gussstahlfabrik Ratibor ist nach dem Vorbilde des Kapfenberger Werkes gebaut und erzeugt hauptsächlich Werkzeuggussstahl u. Gewehrläufe. Zum Ratiborer Werk gehört eine elektrisch betriebene Tiegelfabrik etc. Die Gusshütte enthält vorläufig 2 oberirdische Gasöfen mit je 40 Tiege Einsatz u. 2 Giesskrane; im Hammerwerk stehen 13 Dampfhämmer. Für die Erzeugung von Gewehrläufen besteht im Ratiborer Werk eine gesonderte Abteilung. Eine elektrische Kraftstation, eine Centralkesselanlage, eine mechan. Werkstätte, ein Magazin mit Expeditions- halle, mit direktem Bahnanschluss, vervollständigen die Einricht. der in steter Vergrösserung befindlichen Ratiborer Fabrik. Auf dem Steinfelde in Sollenau bei Wien wurde 1905 eine Munitionsfabrik errichtet, dagegen das Frischstahlwerk Klein-Reifling verkauft. Der gesamte Grundbesitz der Ges., dessen Wert Ende 1906 mit M. 703 979 zu Buche stand, weist ein Flächenmass von 183 ha 98 a 31 qm aus. Zugänge auf Anlagekti 1906 M. 1 125 819. Abschreib. 1899–1906: M. 5 050 000. Die Ges. ist beteiligt bei der St. Egydyer Eisen- u. Stahl-Ind.-Ges, (letzte Div. 5 %), sowie seit 1906 bei der Societäà Metallurgica Bresciana in Brescia, wele die Fabrikation von Kriegsmaterial betreibt. Kapital: M. 12 500 000 in 12 500 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie I.. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., dann 4 % Div., vom Ubrigen 5 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Grundbesitz 703 979, Werksanlagen samt Einricht. Erzberganteil und Wohngebäude 5 151 214, Utensil. 1, Material. 1098 885, halbf. u. fert. Produkte 3 595 633, Bankguth. 464 442, Debit. 7 422 361, Wechsel 332 255, Effekten 1 677 02, Kassa 170 109. – Passiva: A.-K. 12 500 000, R.-F. 670 000 (Rückl. 140 000), Spec.-R.-F. 750 000 (Rückl. 200 000), Kredit. 4 374 752, Disp.-F. f. Beamten-Fürsorge 200 000, Div. 2 000 000, do. alte 420, Tant. an A.-R. 79 124, Vortrag 41 608. Sa. M. 20 615 906. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 1 250 000, Ausfälle 61 783, Steuern u. Ab. gaben f. Arb.-Versich.-Zwecke 441 851, Gewinn 2 660 733. – Kredit: Vortrag 38 245, Waren. gewinn 4 279 493, Zs. 96 628. Sa. M. 4 414 367. Kurs Ende 1903–1906: 150, 239.90, 268.25, 290.80 %. Zugel. sämtl. M. 12 500 000, davon But Zeichn. aufgel. M. 2700 000 17./12. 1903 zu 145 % plus 4 % Stck.-Zs. ab 1./1.1903. Erster Kurs22, 1903: 150 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1899–1906: 10, 10, 8, 7, 9, 10, 16, 16 %. Div.-Zahl. spät. 1./7. Coup.-V.: 4. Vorstand: Gen.-Dir. Eug. Friedländer, Wien; Stellv. Bergrat Fridolin Reiser, Kapfenbers Prokuristen: Dr. Adolf Böhm, Aug. Kreitner, Jos. Herm. Proft, Jos. Schetz, Wien; Loui Moldenhauer, Berlin. Geh. Aufsichtsrat: (3–12) Vors. Friedr. Böhler, Wien; Stellv. Geh. Komm.-Rat I. Loewe. aR Ober-Reg.-Rat J. Hoeter, Bankier Ludwig Born, Geh. Ober-Finanzrat Bank-Dir. W. 0 Berlin; Baron E. von Herring-Frankensdorf, Fabrikbes. Max von Bernd, Fabrikbes. u9 von Noot, Fabrikbes. Carl Thonet, Dr. Otto Böhler, Wien. Bank Zahlstellen: Berlin u. Wien: Gesellschaftskassen; Berlin: Disconto-Ges. Dresdner Born & Busse, S. Bleichröder, A. Schaaffh. Bankver.; Wien: Anglo-OÖsterr. Bank. Eisenhüttenwerk Thale Actien-Gesellschaft in Berlin, W. Margarethenstr. 7 II, Zweigniederlassung u. Werke in Thale. 16 Gegründet: 24./2. 1872; eingetr. 22./3. 1872. Übernahme der Eisenhütte Thale von 3 mann in Berlin inkl. der Bestände und Forderungen für M. 975 000. Letzte Stafutin Ber 1899 u. 28./6. 1907. Die G.-V. v. 23./11. 1899 beschloss Verlegung des Sitzes der Ges. nach