Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 699 gesamten Gruben- u. Hüttenbesitzes der früheren Handels-Ges. Gebr. Buderus. Zur Vermeid. der Konkurrenz beschloss die G.-V. v. 28./3. 1905 Aufnahme der Eisenwerke Lollar A.-G. in Lollar, yvelche früher bis 1895 den Buderusschen Werken schon einmal gehörten, dergestalt, dass die Eisenwerke Lollar ihr Vermögen nach der Bilanz v. 31./12. 1904 als Ganzes ohne Liquid. un die Buderusschen Eisenwerke übertrugen. Den Lollarer Aktionären wurden für ihre 2110 Aktien = M. 2 110 000, ebensoviel neue Aktien der Buderusschen Eisenwerke mit Div.- Beeht ab 1./1. 1905 u. eine Barvergüt. von M. 250 pro Aktie gewährt. Für die Verschmelzung waren ausser dieser Barvergütung von zus. M. 459 000 M. 213 790 für Kosten, insgesamt also V . 672 790 aufzuwenden, die ihren Ausgleich aus den bei der Fusion frei gewordenen Lollarer Bes, ferner in dem Beitrag von M. 73 500 fanden, den bei Übernahme von M. 890 000 neuen Aktien von 1905 das Übernahmekonsortium vertragsgemäss zu zahlen hatte (s. unter Kapital) u, mit dem Rest von M. 81 452 durch die von Lollar überlieferten Überschüsse in den Vorräten. Mfweck: Betrieb von Eisensteingruben und Hochöfen. Gewinn und Vertrieb von Eisen- stein und sonstigen Mineralien. Herstellung und Verkauf von Roheisen, Erzeugung und Vertrieb der bei dem Hochofenbetrieb zu gewinnenden Nebenprodukte, ferner Herstellung von Cement, gusseisernen Röhren bis 500 mm Lichtweite und sonstigen Gusswaren. Die Ges, besitzt im Lahn- u. Dillgebiet u. in der Prov. Oberhessen ca. 400 Grubenfelder, welche auf Eisenerz u. zum Teil noch auf Mangan- u. Kupfererz verliehen sind, mit über 500 000 000 qm Gesamtflächeninhalt. Ausserdem ist die Ges. in gewerksch. Verhältnis an 76 Eisensteinfeldern mit 57 000 000 qam Gesamtflächeninhalt zum Teil mit %, zum Teil mit % beteiligt. Die Ges. besitzt auch Kalksteinbrüche, die sie seit 1902 selbst bewirtschaftet, und hat umfang- reiche Kalkgelände auf lange Jahre gepachtet. In Betrieb stehen zur Zeit 20 Erzgruben mit zusammen rund 17 500 000 qm Flächeninhalt (Aufschlussarbeiten werden fortgesetzt betrieben) u. die 2 Hüttenwerke; Sophienhütte bei Wetzlar mit 2 Hochöfen mit 80 000 t Jahresproduktionsfähigkeit und Georgs-Hütte in Burgsolms mit 2 Hochöfen mit 65 000 t Jahresproduktionsfähigkeit, von denen der zweite neu zugestellt, aber gegenwärtig ausser Betrieb ist. Behufs besserer Ausnützung der Schlacken bewilligte die G.-V. vom 5/7. 1898 M. 600 000 zum Bau einer Cementfabrik auf der Sophienhütte, welche 1899 in Betrieb gekommen und jetzt auf eine Jahresproduktion von 320 000 Fass eingerichtet it. Auf den Hütten in Wetzlar und Burgsolms wird die Schlackenstein-Erzeugung in grossem Umfange betrieben (bis 12 000 000 Stück jährl.). Die G.-V. v. 19./4. 1900 beschloss Erricht. einer Röhrengiesserei auf der Sophienhütte, welche seit Mitte 1902 in vollem Betrieb u. auf 45 000 t Jahresproduktion eingerichtet ist. Bauausgaben für die Giesserei ca. M. 1 800 000. Auch 1904 sind umfangreiche Neubauten auf der Sophienhütte, besonders zur Verwertung der Hochofengase vorgenommen u. ist damit das 1902 gesteckte Bauprogramm zu Ende geführt. Für diese Neuanlagen wurden ausgegeben 1903 M. 707 028. 1904 M. 765 028, welche im wesentl. dem verstärkten Ern.-F. entnommen wurden. Durch Erwerb der Eisenwerke Lollar Akt.-Ges. treten obigem Besitz hinzu Eisensteingruben in den Bergrevieren Wetzlar u. Weilburg und die Mainweserhütte bei Lollar mit neuem, 1905 errichteten Arbeiterhaus. Auf der Mainweserhütte sind ein 1899 neuerbauter Hochofen, umfangreiche Eisengiessereien, eine Radiatoren-, eine Gliederkessel- u. eine Schlackensteinfabrik im Betriebe. Die Jahres- produktionsfähigkeit an Eisensteinen beträgt 20 000 t, an Roheisen 25 000 t, an Gusswaren 20 000 t und an Schlackensteinen 5 000 000 Stück. Die ausserdem der Ges. gehörige Cement- Aabrik in Lollar ist nach Verkauf des der Ges. bei der Südd. Cementverkaufsstelle zugewiesenen Kontingents 1904 dauernd ausser Betrieb gesetzt; ein Teil der Masch. ist verkauft, die Gebäude dienen jetzt andern Zwecken. Die Buderusschen Eisenwerke sowohl, als auch die Eisenwerke Lollar sind Mitglied des Roheisen-Syndikats in Düsseldorf; erstere Ges. gehört ferner dem Deutschen Gussröhren-Syndikat in Cöln, sowie der Südd. Cementverkaufsstelle G. m. b. H. in Heidelberg, dem Rhein.-Westfäl. Zement-Syndikate in Bochum und der Deutschen Radiatoren-Verkaufsstelle G. m. b. H. in Wetzlar an. Die Beteil. beträgt beim Roheisen-Syndikat für Wetzlar 7.63 %, für Lollar 2.60 %, beim Gussröhren-Syndikat 7.49 % zlapes I, bei der Südd. Cementverkaufsstelle in Heidelberg 3.01 %, beim Rhein.-Westf. ement-Syndikat in Bochum 0.46 %. Ausserdem hat die Ges. von 1906 an eine Beteil. von 55 000 Fass an den Cementlieferungen nach Holland. Auf den gesamten Werken sind f955 3300 Arbeiter tätig. Insgesamt erhöhten sich die Anlagekonten 1905 um M. 811 978, 1 um M. 497 874 bei M. 1 141 024 Abschreib. (1906), wonach der Buchwert aller Anlagen 1906 M. 12 748 001 betrug. 1906/1907 fanden grössere Neubauten u. Neuanschaffungen = darunter u. a. die Vergrösserung der elektr. Centrale durch eine 700 PS. Gaskraftmasch., rrichtung eines neuen Hochofens auf der Sophienhütte; die Gesamtkosten hierfür betragen cd. M. 800) 000. mien: 1901 1902 1903 1904 1905 1906 ein-Förderung . . . 129 344 132112 144 423 154 862 162 818 177 063 dsung „ 95 170 98 148 93 817 124 944 130 449 vbend „ 488 917 37s 674 137 400 519 200 194 300 94 430 Ehlackensteine . . . St.79 814 000 79 207 120 10 590 680 9 246 800 12 826 200 15 419 600 Portland-Cement u. Eisen- BakertlandCement .. 22 173. 27 272 26779 31 303 34 000 eeeei -Erzeugung „ 9 3106 19 190 20 682 22 509 rer Giesserei- „ 5 6 165 15671 13 382 15 196 9 ersand. 7) Einschl. Verbrauch des Cementwerkes. Die Zahlen für 1905 verstehen sich einschl. des Lollarer Werkes.