― Kohlenbergbau. 2) Die Koksanstalt Skalley zu Zaborze, auf eigenem Terrain befindlich, umfasst 120schmale und 80 breite Koksöfen, ebenfalls mit entsprechender Kondensationsanlage für die Gewinnung von Teer und Ammoniak, und eine Benzolfabrik. Sie ist für einen Kohlendurchsatz von werktäglich 800 Tonnen eingerichtet. 3) Die Koksanstalt Glückauf zu Dorotheenhof bei Zabrze auf eigenem Terrain, bestehend aus 102 Koksöfen und einer vollständigen Kondensationsanlage zur Gewinnung von Teer und Ammoniak. Die 1./1. 1897 gegen Gewährung von 2400 Aktien der Ges. übernommene Anstalt verarbeitet täglich 250 Tonnen Kohle. 4) 1./3. 1903 Erwerb des gesamten Besitzes der Consolid. Redenhütte in Zabrze in Liquid. für M. 920 000, dabei sind sämtl. Aktiva u. Passiva, letztere unter Ausschluss von M. 464 940 Teilschuldverschreib., mit übernommen, einschl. derer der wirkliche Kaufpreis M. 2 200 000 betrug. Von den vorhandenen Betrieben ist nur die Kleineisenzeugfabrik u. die Kesselschmiede u. Schweisserei im Betriebe erhalten. Die sachgemässe Verwertung der einzelnen Objekte bezw. eine vorteilhafte Angliederung derselben an die Oberschles. Unternehm. der Ges. wird längere Zeit beanspruchen. Die Terrains im Zabrzer Kreise umfassen über 50 ha Areal, von dem ein grosser Teil in direktem Zus.hang mit der Koksanstalt und Benzolfabrik der Ges. Skalley steht. – Der gesamte oberschles. Grundbesitz der Ges. umfasst 105 ha 28 a 27 qm. Die Koksanstalt Glückauf unter 3), für die in der Bilanz seit 1905 ein besonderes Konto nicht mehr geführt wird, ist belastet mit einer Abgabe von 1 Pfennig per Centner dargest. Koks, maximal jedoch M. 12 000 pro anno, zu gunsten des Grafen Guido Henckel Fürst von Donnersmarck zu Neudeck u. mit dem Vorkaufsrecht für denselben Berechtigten. Die Ges. befasst sich ausserdem mit der Gewinnung von Nebenprodukten auf fremden Anlagen unter verschiedenen Vertragsformen. Insbesondere kommen hier in Betracht die Verträge mit der Oberschlesischen Eisen-Industrie, A.-G. für Bergbau und Hüttenbetrieb, wonach der Betrieb der Nebenprodukt-Gewinnungsanlagen auf der Julienhütte zu Bobrek 0./8., in denen Teer, Ammoniak und Benzol gewonnen werden, teils von der Oberschles. Eisen- Industrie-Ges. für Rechnung der Oberschles. Kokswerke und Chemischen Fabriken A.-G., teils von letzterer Ges. für eigene Rechnung erfolgt. Ferner hat die Ges. Verträge mit der Kattowitzer A.-G. f. Bergbau- u. Eisenhüttenbetrieb, sowie mit der A. Borsig'schen Verwalt. zu Borsigwerk auf eine Reihe von Jahren geschlossen, wonach sie die auf der Florentingrube bezw. in Borsigwerk von ihr errichteten Benzolfabriken für eigene Rechn. betreibt. Auch hat die Ges. auf Grund eines Vertrages mit der Fürstlich Pless'schen Bergwerks-Direktion zu Waldenburg den Verkauf der Produktion an Koks, Teer und schwefelsaurem Ammoniak der seit Sept. 1899 im Betrieb befindl. Kokerei und Kondensationsanlage zu Bahnschacht bei Waldenburg übernommen. Neuerdings hat die Ges. mit der Gräflich Schaffgotsch'schen Verwalt. einen langjährigen Vertrag geschlossen, wonach sie für gemeinschaftliche Rechnung am Gotthardschacht der Gräflich Schaffgotsch'schen Paulus-Hohenzollern-Grube eine im April 1903 in Betrieb gesetzte Koksanstalt von zunächst 35 Öfen und Nebenproduktgewinnungs-Anlagen errichtet hat. Die Lieferung der Kokskohlen aus der genannten Grube ist kontraktlich gesichert. Der Verkauf der Produkte erfolgte lt. Vertrag durch die Ges. Mit den Schles. Kohlen- und Kokswerken zu Gottesberg hat die Ges. einen Vertrag ge- schlossen, wonach sie zum Ersatz einer am Gustavschacht der genannten Ges. belegenen älteren Kokereianlage eine neue Ende März 1904 in Betrieb gesetzte Koksanstalt von 66 Öfen mit Anlagen zur Gewinnung der Nebenprodukte errichtet hat, welche sich durch Ubernahme der Nebenprodukte (Teer u. Ammoniak) längere Jahre bezahlt machen wird. Der Betrieb der Nebenprodukten-Gewinnungsanlagen wird von den Oberschles. Kokswerken selbst geführt. Von der Gräflich Larisch'schen Verwalt. zu Karwin in Osterr.-Schlesien hat die Ges. die Benzolfabrik zu Karwin gepachtet. Der Betrieb wurde im Herbst 1901 aufgenommen. Die Firma „Chemische Werke Fritz Friedlaender G. m. b. H.“ in Berlin-Sosnitza, woran die Ges. mit M. 1 000 000 beteiligt war, ging 1904 in den Besitz der Akt.-Ges. für Teer- u. Erdöl-Ind. in Berlin gegen Gewährung einer entsprechenden Anzahl Aktien über. Die Ges. hat sich an der A.-G. Norddeutsche Kohlen- und Cokeswerke in Hamburg (A.-K. M. 2 000 000, Div. 1900–1906: 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %) beteiligt; auch ist die Ges. bei der Akt.- Ges. für Teer- u. Erdölindustrie zu Berlin mit M. 1 250 000 beteiligt (Div. 1899–1906: 2, 4, 6, 5, 5, 5, 5, 7 %); letztere Beteil. hat sich 1904 um M. 800 neuer vollgezahlter Aktien erhöht (s. oben). Ferner ist die Ges. bei der 1906 reorganisierten Russischen Montanindustrie A.-G. (A.-K. M. 2 000 000), Sitz in Berlin mit M. 300 000 beteiligt (mit M. 240 000 zu Buch stehend), welche neben Bergwerksbetrieb den Bau und Betrieb von Koksofenanlagen etc. in dem Donetz. Kohlen-Revier betreibt (Div. 1900–1905: 5, 0, 0, 0, 0, 0 %). Neuerdings beteiligt bei der Deutschen Ges. f. Kohlenverwertung m. b. H. (Stamm-Kap.) mit M. 62 500. Die Ges. hat mit der vorgedachten Ges. einen Vertretungsvertrag für das östliche Deutschland u. einen Lieferungsvertrag abgeschlossen, auf grund dessen die Oberschles. Ges. auf der Redenhütte die Darstellung der Apparaturen übernehmen. Die Vorarbeiten für die Aufnahme der Tätigkeit der Ges. sind in flottem Gange. Die Ges. erwarb Juli 1896 sämtliche (100) Kuxe der Mährisch-Ostrauer Steinkohlen- Gewerkschaft Marie-Anne für fl. 3 815 000, deren Buchwert Ende 1906 unter Berücksichtigünß der Abschreib. u. Neuinvestierungen M. 11 344 715 betrug. Der jetzt 245,31 ha grosse besitz umfasst ein etwa 8 500 000 qm grosses Grubenfeld in Ellgoth b. Mährisch-Ostrau mt