Kohlenbergbau. 743 Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Bis 1./7. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., vom Übrigen vertragsm. Tant. an Vorst., 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. März 1907: Aktiva: Gruben 463 556, Gebäude 121 176, Bahnanlage 9390, Forderanlage 3, Brikettanlage 90 949, Masch. u. Apparate 2612, Ziegeleianlage 116 451, Debit. 348 602, Effekten 323 860, do. Wohlfahrtsfonds 15 030, Ziegeleivorräte 6902, Kassa 4139 Gubstanz-Ergänz.-Kto 25 000. — Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 183 344, R.-F. 71 926 (Rückl. 9563), Wohlfahrts-F. 15 030, Kto z. Dispos. d. G.-V. 25 000, Div. 160 000, Tant. 28 340, Vortrag 44 032. Sa. M. 1 527 673. cGewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Reparat. 44 941, Zs. 3882, Steuern u. Feuerversich. 18 623, Knappschaft 15 851, Handl.-Unk. 36 991, Bahnbetrieb 12 392, do. Unterhalt. 15 687, Grubenbetrieb 29 775, Kohlenpacht 15 649, Grubenlöhne 177 273, Brikettfabrikat. 301 133, do. Löhne 67 475, Ziegelbetrieb 52 225, Abraumkto 170 278, Betriebsmaterial 75 562, Bohr-Kto 6101, Ziegeleifabrikat. 55 982, Pacht 347, Abschreib. 173 734, Gewinn 191 266. – Kredit: Kohlenverkauf 685 104, Briketts 595 587, Ziegelei-Erlös 160 620, Thon u. Sand 5885, Zs. 17 978. Sa. M. 1 465 175. Dividenden 1896/97–1906/1907: 5, 6½, 7, 10, 10, 10, 12½, 12½, 15, 16, 16 %. Coup.-Verj.: I. (K.) Direktion: Dr. Paul Schäfer. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Baumeister Fr. Kuhnt, Bank- Dir. Otto Pfahl, Fabrik-Dir. Gust. Schaaf, Referendar Herm. Kuhnt, Dr. med. Th. Lange, Halle a. S. Vahlstellen: Halle a. S.: Gesellschaftskasse, Spar- und Vorschussbank. I Riebeck'sche Montan-Werke, Act.-Ges. in Halle a. 8. Gegründet: 1883. Letzte Statutänd. 9 12.1699, Zweck: Herstellung von Paraffin, Mineralölen u. anderen Fabrikaten aus Braunkohlen, sowie der Handel in diesen Artikeln, (fberner die Ausnutzung des der Ges. gehörigen Bergwerkseigentums durch Gewinnung u. Veräusserung der gewonnenen Bergwerksprodukte. Nach dem Tode des alleinigen Besitzers EKomm.-Rat Riebeck wurde die Ges. Zwecks Auseinandersetzung von dessen Erben gegründet. 15388 wurden sämtl. Aktien an ein Konsortium verkauft. Besitztum: Bergwerke, Schwelereien, EBrikettfabriken bei Reussen, Gaumnitz, Webau, Tackau, Wildschütz, Theissen, Ober- vöblingen a. S., Luckenau, Gladitz, Deuben u. Dieskau, ferner Mineralöl- u. Paraffinfabriken in Wiebau, Reussen u. Oberröblingen, woselbst eine elektr. Centrale angelegt ist, Eisengiesserei, Maschinenfabrik und Kesselschmiede für eigenen Bedarf in Webau. 1888 Übernahme der Grube Walthers Hoffnung bei Stedten für M. 1 500 000, 1891 Ankauf sämtl. Kuxe der Gew. Viktoria für M. 585 481, 1897 der Rittergüter Tackau u. Deuben für M. 731 467, unter deren Feldern der Abbau der 3 Gruben Hedwig bei Wildschütz, Emilie bei Tackau (hier 1904 ein neuer Förderschacht, 1905 eine neuerbaute elektr. Kraftanlage in Betrieb genommen) und Marie bei Deuben umgeht, sowie von 120 Morgen Kohlenfeldern in Zembscher Flur (jetzt Grube Winterfeldt). 1900 Erwerb des 132,8910 ha grossen Rittergutes Naundorf für M. 449 579; die darunter befindliche Kohle war bereits Eigentum der Ges., ferner 1900 zur Sicherung des Bedarfes an Feuerkohlen Ankauf der zum Domänengut Göthewitz gehörigen Braunkohlenfelder, woselbst ein neuer Schacht Hermann abgeteuft und in Verbindung damit eeine Drahtseilbahn nach Fabrik Webau angelegt ist. Die beiden Werke Riesserschacht b. Dieskau u. Winterfeldt b. Zembschen seit 1898 im Betrieb. Ende 1898 wurden von Heinrich Ctto Schmidt in Zeitz ab 1./1. 1899 für M. 1 500 000 erworben die 4 Gruben Siegfried bei Treb- 18 Trebnitz bei Trebnitz, Friedrich Franz bei Werschen, Nr. 531 bei Theissen, die Schwe- 3 Trebnitz mit 12 Öfen, Teuchern mit 24 Öfen, die Nasspressanlage Trebnitz mit 11 000 000 einen Produktion, die neu eingerichtete Brikettfabrik mit 2 Pressen und 50–55 Doppel- Wochenproduktion, Anschlussgeleis zum Bahnhof Luckenau, 60 Morgen Grund- . Von dem Kaufpreise wurden M. 1 321 197 durch Barzahlung beglichen, während 3 est von M. 178 803 durch Übernahme der rückständigen, unverzinsl. Kohlen-Restkauf- 3 er belegt wurde. Sept. 1899 Erwerb sämtl. Kuxe der nunmehr aufgelösten Gew. Robert Wansleben, welche mit ihren Grubenanlagen mit den früher erworbenen 4500 Morgen . Kohlenfeldern der Gew. Victoria markscheidet, für M. 475 000. Die Ges. hat daselbst ae neuen zweiten Schacht „Carl Fürstenberg' abgeteuft, der seit Okt. 1904 in Förderung 1 5 115 ist; daselbst ist eine neue Brikettfabrik erbaut u. Febr. 1904 mit zunächst 2 Pressen güte rieb gesetzt, 2 weitere Pressen folgen. Grundeigentum der Ges. ausser den 3 Ritter- mit 1776 Morgen 8.23 qR. Flächeninhalt am 1./4. 1907 an 1925 Morgen 172,35 dR. Für M.1 Neubauten, Masch. u. Anlagen wurden 1901/02 – 1906/07 insgesamt 3 2, 872 421, 1 877 389, 1 520 668, 1 204 782, 1 270 168 aus den flüssigen Mitteln der Ges. Wert der Anlagekonten Ende März 1906–1907: M. 14794 095, 15 085 504. Arbeiterzahl I. 4 2705 e der Ges. im Durchschnitt 1904/1905–1906/1907: 4178, 4167, 3873, welche 1906/1907 2250 000 s erhielten. – Der Kohlenreichtum der Felder der Ges. wird auf noch rund 5 0 000 hl geschätzt u. noch für viele Jahre aushalten. 1906/1907 waren 503 Schwelöfen rieb. 1905 Ankauf des bislang nur ermieteten Geschäftshauses Riebeckplatz 1 in Halle.