Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 1181

Beleucht.-Anl. 18 423, Eisenbahn u. Wege 14 247; Abt. Dorsten: Grundstück 86 155, Fabrik-
eebäude 611 079, Wohnhäuser 201 703, Masch. 231 009, Mobil. u. Utensil. 38 134, Eisenbahn u.
Wege 31 867; Material. 163 836, Waren 160 580, Wechsel 23 931, Kassa 7764, Avale 24 000,
Versich. 3025, Bankguth. 704 025, Debit. 465 033. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Oblig. 382 000,
do. Zs.-Kto 9550, R.-F. 300 000, Delkr.-Kto 10 695, Avale 24 000, Tant. 85 914, Div. 480 300,
Beamten- u. Arb.-Unterst.-F. 100 949, Kredit. 363 105, Vortrag 182 878. Sa. M. 4 939 393.
G6ewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 133 274, Reparat. 153 405, Gen.-Unk. 186 183,
Zs, 4431, Versich. 3632, Gewinn 763 792. – Kredit: Vortrag 127 983, Miete 11 694, Betriebs-
überschuss 1 105 042. Sa. M. 1 244 720.
Kurs: Ende 1897–1906: Prior.-Aktien;: 177, 167, 170, 157, 122, 130, 132.25, 174.75, 202,
232 %%. Aufgelegt in Cöln 31./7. 1897 zu 157.50 %. Notiert in Cöln, Düsseldorf und seit Jan. 1904
in Essen. – In Berlin Ende 1906: 230.10 %, eingeführt Mai 1906; erster Kurs 15./5. 1905: 221 0%.
Dividenden: Aktien 1889–92: 8, 8, 0, 0 %; Prior.-Aktien 1893–97: 0, 0, 7½, 12, 15%
StAktien 1893–97: 0, 0, 0, 0, 4½ % gleichberechtigte Aktien 1898–1906: 15, 14, 14,
10, 8, 8, 10, 14, 16 %. Coup.-Verj.: 4
Direktion: M. Grossbüning. Prokuristen: Ed. Böcker, Oskar Dörr.
aufsichtsrat: (3–7) Vors. Ober-Reg.-Rat a. D. Heinr. Schroeder, Stellv. Komm.-Rat Eouis
Hagen, Cöln; Bankier Dr. Fritz Eltzbacher, Berlin; Dr. jur. Paul von Mallinckrodt, Haus
Wachendorf: Dr. Karl Joest, Haus Eichholz b. Sechtem.
Jahlstellen: Für Div.: Schalke: Eig. Kasse; Cöln, Berlin, Düsseldorf: A. Schaaffh. Bankver.;
ln A. Levy.

Actien-Gesellschaft der Gerresheimer Glashüttenwerke
vormals Ferd. Heye in Gerresheim bei Düsseldorf
mit Zweigfabriken in Hörstel, Porta b. Minden, Kreuznach, Brack wede u. Minden.

Gegründet: 21./12. 1888, eingetr. 30./12. 1888. Letzte Statutänd. 9./3. 1900 u. 8./3. 1906.
Fbernahme der Glashüttenwerke von Ferd. Heye in Gerresheim ab 1./1. 1888 für M. 6 753 891.
weck: Betrieb von Glashüttenwerken. Specialität: Flaschenfabrikation, Korbflechterei,
Flaschenverschluss- u. Strohhülsenfabrik; in Gerresheim seit 1904 auch Fabrikat. von Roh-
und Drahtglas; Bau und Betrieb von Ziegeleien. Die Ges. ist bei einer Glasfabrik in Russ-
Uund beteiligt, auf deren Aktien 1900 eine grössere Abschreib. vorgenommen wurde. 1902
wurden Aktien eines deutschen Konkurrenzunternehmens erworben. Die Ges. gehört dem
Verbande deutscher Flaschenfabriken an. 1898 wurde die Glasfabrik F. A. Meyer & Söhne
m Porta mit Berghütte vorm. A. Kuhlmann samt Grundbesitz, Niederlage in Leipzig etc. für
M. 1640 000 plus M. 80 000 für Debit. erworben, wofür nom. M, 600 000 in neuen Aktien
4120 % u. M. 1 000 000 in 4 % Oblig. von 1899 gewährt wurden. 1899 Pachtung der Kreuz-
macher Glashütte auf 15 J. mit Kaufrecht, 1904 auf 10 Jahre, also bis 1923 verlängert,
fährlicher Pachtpreis M. 39 000. 1901 Ankauf der Glasfabrik Teutoburg W. Goess-
iing & Sohn in Brackwede (Westf.) für M. 1 100 000, wozu M. 159 212 für Vorräte kamen.
Der Kaufpreis wurde ohne Erhöhung des A.-K. durch Ausgabe von M. 600 000 4 % Teil-
cchuldverschreib. und für den Rest durch Entnahme aus den flüssigen Beständen der Ges.
gedeckt. 1904 Erwerb der Glasfabrik Wittekind bei Minden für M. 180 000 und Ausbau
dieses Werkes mit weiteren M. 170 000, beide Beträge aus flüssigen Mitteln der Ges.

Die Anlagen setzen sich zur Zeit zus. aus: 1) Gerresheim, unmittelbar an der Bahn
belegen, mit 12 Wannen für Flaschenfabrikation u. 1 Wanne zur Herstellung von Draht-
u, Rohglas; Rangier- u. Anschlussgeleise ca. 8000 m, 98 ha 12 a Grundbesitz u. 1063 Arb.-
„...... direkte Wasserverladung. Strohhülsenfabrik u. Flaschenverschluss.
abrik.
2) Porta, kurz vor Minden an der Bahn u. schiffbaren Weser belegen; mit 6 Wannen,
1 Hafenofen, Rangier- u. Anschlussgeleise, 16 ha 83 a Grundbesitz u. 205 Arb.-Wohnungen.
3) Hörstel, nahe am Bahnhof Hörstel u. am Dortmund-Ems-Kanale belegen, mit
1 Wanne; Anschlussgeleise, ca. 8,25 ha Grundbesitz, 33 Arb.-Wohn. u. 1 Beamtenwohnhaus.
4) Kreuznach, 5 Wannen, Bahnanschluss, 40 Arb.-Wohnungen. Die Kreuznacher Fabrik
ist von den Gerresheimer Werken nur erpachtet u. besteht als A.-G. weiter. Grundbesitz
§ ha 87 a, 8 a 88 qm Terrain zugekauft.
5)%Brackwede, Fabrik Teutoburg. Specialitäten: Kugelflaschen u. Syphons aus Weissglas.
Flaschenverschlussfabrik. 2 Wannen, 2 Hafenöfen u. Bahnanschluss. Grundbesitz 5 ha 64 a
79 Arb.-Wohnungen.
6ö) Die frühere Glasfabrik Gernheim b. Minden, 5 ha 76 a 18 qm Terrain, mit aufstehenden
Gebäuden, 1902 für M. 28 000 erworben. An Bahn u. Weser gelegen.
) Die Glasfabrik Wittekind bei Minden, Anschlussgeleis, auch an der Weser gelegen.
Wannen, 1 Hafenofen, Demyohns- u. Ballonfabrikation mit eigener Beflechtungsanstalt.
Tha 47 a Terrain, 64 Arb.-Wohnungen.
Ausser den gepachteten Kreuznacher Wannen hat die Ges. jetzt im ganzen 28 Glas-
schmelzöfen in Betrieb. Zahl der Arbeiter im ganzen ca. 5800. Arbeitslöhne 1906: M. 4 916 779.
Gesamtgrundbesitz Ende 1906 121 ha 40 a 92 qm. Die Anlagenkti erfuhren 1906 einen Zu-
gang von ca. M. 600 000. Für Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser wurden bis Ende 1906 rund
M. 2474 792 aufgewandt.