1190 Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. Friedr. Ritter, Coburg. Frau Komm.-Rat Henriette Witter machte auf das A.-K. die ihr und ihren Kindern gehörigen, unter der Firma Ernst Witter betriebenen Glashüttenwerk, zu Unterneubrunn mit allem Zubehör, Einrichtungen, Vorräten, Utensilien, Formen, fertis 30 u. halbfert. Fabrikaten usw. sowie mit sämtlichen Grundstücken als Einlage. Die Akt.-Gn übernahm die auf dem eingebrachten Grundbes. ruhende Hypoth. im Betrage von M. 106 043. Die übrigen Verbindlichkeiten sowie die Forderungen der Firma Ernst Witter gingen auf die A.-G. nicht mit über. Für diese Einlage gewährt die Ges. der Frau Komm.-Rat Witter den Betrag von M. 393 956.98, und zwar den Betrag von M. 262 000 in 262 Aktien à M. 1000 und den Betrag von M. 131 956.98 in barem Gelde. . Zweck: Übernahme u. Betrieb der Glashüttenwerke der Firma Ernst Witter in Unter. neubrunn; Anfertigung u. Verkauf von Glaswaren aller Art u. von dazugehörigen Neben. produkten. Kapital: M. 400 000 in 400 Aktien à M. 1000. Hypothek: M. 150 484 der Herzogl. Landeskreditkasse zu Meiningen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 18t. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Grundstücke 28 029, Gebäude 245 108, Glasöfen 82 271, Eisenbahn 1, Rollbahn 1, Masch. 8781, Formen 14 310, Utensil. u. Geräte 12 960, Rohmateral. 10 180, Pferde u. Wagen 4715, Mobil. 1, Kassa u. Wechsel 6971, Glasvorräte 53 903, sonss. Vorräte 28 980, Debit. 119 811. – Passiva: A.-K. 400 000, Hypoth. 150 484, Kredit. 22245, R.-F. 2169, Div. 28 000, Tant. an A.-R. 2017, Unterstütz.-F. 3000, Vortrag 8201. Sa. M. 616 118. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 42 591, Gründungskosten 5406, Abschreib. 19 600, Reingewinn 43 387. Sa. M. 110 986. – Kredit: Bruttogewinn M. 110 986. Dieividende 1906: 7 % Direktion: Wilh. Witter. Aufsichtsrat: Vors. Bankdir. Nik. Röhrig, Coburg; Kurt Krauss, Eisfeld; Mühlenbes. Friedr. Schmidt, Unterneubrunn. „ Prokurist: Theod. Hess. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Coburg: Coburg-Gothaische Credit-Ges. Akt.-Ges. Neue Oberlausitzer Glashüttenwerke Schweig & Co. in Weisswasser, Bureau u. Zweigniederlassung in Berlin 80, Skalitzerstr. 27. Gegründet: 28./1. 1905 mit Wirkung ab 1./1. 1905; eingetr. 8./4. 1905. Gründer siehe Jahrgang 1905/06. Jos. Schweig hat in die Ges. das von ihm unter der Firma „Neue Oberlausitzer Glashüttenwerke Schweig & Co.* zu Weisswasser O.-L. betriebene Fabrikationsunternehmen und Handelsgeschäft eingebracht, und zwar: Grundstücke mit allen darauf befindlichen Gebäuden, Anlagen, Maschinen, Apparaten, Geräten und Werkzeugen zum Preise von M. 1 015 611, sämtl. ausstehende Forderungen M. 413 982, Effekten, Wechsel, Schecks und bares Geld, zus. M. 81 356, Vorräte an Kohlen, Chemikalien, sonstigen Roh- materialien und Packmaterial für M. 163 151, sämtliche Rechte, insbesondere das Firmenrecht, alle Urheberrechte und Rechte aus Verträgen jeder Art, Bureauinventar etc. zus. M. 1 674 10l. Dazu kamen noch M. 125 898, die Jos. Schweig der Ges. in bar zur Verfügung gestellt hatte. Zum Entgelt hierfür erhielt Jos. Schweig 1800 Aktien à M. 1000 zum Nennwert von M. 1 800 000. Zweck: Erzeugung von Hohlglas aller Art, sowie von Pressglas, soweit es in der elektro- technischen Branche Verwendung findet. Ausgeschlossen von der Fabrikation ist sogen. ordinäres Hohlglas und Flaschen. Inbesondere werden Glasartikel für die elektrotechnische Branche hergestellt. Die Grundstücke umfassen eine Fläche von 8 ha 7 a 22 qm. Die mit Bahnanschluss versehenen Fabrikanlagen bestehen aus einem Verwaltungsgebäude, 6 Siemens- schen Regenerativ-Glasöfen mit je 12 Glashäfen u. den dazu gehörigen Gaserzeugern, Kühl- und Temperöfen. Die Fabrik besitzt eigene Dampfmasch., elektr. Kraft- und Lichtmasch, umfangreiche Glasschleifereien, ein Hafen-Fabrikationsgebäude u. ausgedehnte Lagerhäuser. Zu den Fabrikanlagen gehören ferner 6 Familienhäuser mit je 12 Meister- u. Arb.-Wohnungen sowie ein Doppelfamilienhaus mit 24 Wohnungen. Beschäftigt werden ungefähr 700 Arbeiter. Die Anlagen wurden durch den Bau eines 6. u. 7. Ofens und Erstellung von Arb.-Wohn- häusern erweitert. Der Kostenaufwand hierfür belief sich auf M. 291 853. Die Leistungs- fähigkeit erhöhte sich gegenüber 1905 um 36 %. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 A. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann bis 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. A.-R., Rest weitere Div. bezw. zur Verfüg. der G.-V., die auch Verwendung z. Sonderrückl. u. Wohlfahrtszwecken beschliessen kann. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Grundstücke 163 851, Gebäude 982 588, Öfen 94 Masch. u. Apparate 80 121, Anschlussgeleise 1, elektr. Anlage 1, Inventar 1, Mobil. 1, 5 Fuhrpark 1, Waren u. Vorräte 169 718, Effekten 38 650, Kassa 7721, Wechsel 44 381, Beh 614 723, Bankguth. 575 561, Versich. 2007. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. I 33 „ (Rückl. 50 000), R.-F. II. 50 000, Delkr.-Kto. 15 000, Kredit. 209 167, Div. 320 000, Tant. f. A.-K. 27 072, Wohlf. 25 000, Vortrag 27 306. Sa. M. 2 773 545. Unk Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 250 675, Extra do. 89 866, 915 161 763, Reingewinn 449 378. – Kredit: Vortrag 23 651, Fabrikation 700 753, Zs. 21 609, Häuserertrag 5509. Sa. M. 751 583. ―