Farben- und Bleistift-Fabriken etc. doch wurde dieses Projekt aufgegeben. Zu gleichem Zwecke hat die Ges. 1907 mit einem franzö- sisch-norwegischen Konsortium, welches auf dem Gebiet der Oxydation des Luftstickstoffes gleichfalls wertvolle Erfindungen gemacht hat u. über ansehnliche norwegische Wasser- kräfte verfügt, ein Abkommen getroffen, durch welches die gemeinsame Förderung dieses wichtigen Fabrikationsgebietes u. die Übertragung der Erfindung der Ges. in den rationellen Grossbetrieb gesichert erscheint. Gegenstand des Abkommens ist die Gründung zweier norwegischer Aktiengesellschaften, deren eine den Ausbau u. die Ausnützung der verfüg- baren Wasserkräfte u. deren andere den Bau u. Betrieb von Fabriken zur Stickstoffgewinnung zu übernehmen hat. Die zur Durchführung dieser Projekte in den nächsten Jahren er- forderlichen Kapitalien im Betrage von Kr. 34 000 000 (gleich ca. M. 38 000 000) werden je zur Hälfte von einer norwegisch-französischen u. einer deutschen Gruppe aufgebracht, welch letztere aus den Firmen der Interessengemeinschaft (s. unten) besteht. Ilnteressengemeinschaft zwischen der Badischen Anilin- u. Sodafabrik, den Elberfelder Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. u. der A.-G. f. Anilin-Fabrikat. in Treptow b. Berlin. Die G.-V. der Ludwigshafener Ges. v. 19./11. 1904 gab zum Abschluss dieser Gemeinschaft zwischen den beiden ersten genannten Firmen ihre Zustimmung. Der steigende Wettbewerb in der chem. Industrie, besonders zwischen den Fabriken der Teerfarben-Industrie, gab Veranlassung zum Abschluss dieses Concerns. Bei der ab 1./1. 1905 auf 50 Jahre gültigen nnteressengemeinschaft, die jede Konkurrenz der beteiligten Firmen ausschliesst, behält jede Ges. ihre selbständige Organisation u. handelt Dritten gegenüber unter alleiniger Haftbarkeit. Die beiderseitigen Gewinne werden alljährlich nach gleichen Grundsätzen ermittelt, zus.- geschüttet u. unter Beseitigung etwaiger Ungleichheiten in den Vermögenswerten hälftig geteilt. Als gemeinschaftliches Organ wird ein Delegationsrat gebildet, welchem alle wich- tigeren u. gemeinschaftlich berührende Fragen vorzulegen sind. Nach Ablauf einer kurzen Übergangszeit wird zwischen den Ludwigshafener u. Elberfelder Firmen völlige Gleichheit in den Geschäftsresultaten bestehen. Lt. G.-V. v. 3./12. 1904 ist in diese Gemeinschaft auch die A.-G. für Anilin-Fabrikation in Treptow aufgenommen. Die Teilung des Gewinnes findet nunmehr im Verhältnis von je 43 % für Ludwigshafen u. Elberfeld zu 14 % für Treptow statt; im übrigen ist an dem Abkommen nichts geändert. Kapital: M. 21 000 000 in 27 500 Aktien (Nr. 1–27 500) à M. 600 und 3750 Aktien (Nr. 27 501 bis 35 000 Doppel-Nummern)) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 16 500 000, Erhöhung lt. G.-V.-B. vom 8. Mai 1897 um M. 1 500 000 in 1250 Aktien à M. 1200, angeboten den Aktionären zu 350 %, weitere Erhöhung lt. G.-V.-B. vom 6. Mai 1899 um M. 1 800 000 in 1500 für 1899 zur Hälfte div.-ber. Aktien à M. 1200, angeboten 15.–30. Mai 1899 zu 350 % (auf M. 12 000 nom. alte Aktien entfiel eine neue); lt. G.-V.-B. v. 12. Dez. 1899 um M. 1 200 000 (auf M. 21 000 000) in 1000 neuen, ab 1. Jan. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1200, angeboten den Aktionären 18.–30. Dez. 1899 zu 347 % plus 3 % Unkosten, auf nom. M. 19 800 alte Aktien entfiel 1 neue à M. 1200. Anleihe: M. 10 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreibungen von 1901, unkündbar bis 1908, 10 000 Stücke (Ser. A Nr. 1–10 000) à M. 1000, lautend auf den Namen der Rheinischen Creditbank und durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1908 bis längstens 1925 durch jährl. Ausl. spät. am 15./9. (zuerst 1907) auf 2./1.; ab 1./1. 1908 auch verstärkte Tilg. oder vollständige Künd. mit 3 monat. Frist auf einen Zinstermin zulässig, in welchem Falle die über die regelmässige Tilg.-Quote hinaus zur Rückzahlung gelangenden Stücke zu 102 % eingelöst werden. Die Anleihe wurde zur Erweiterung der Anlagen, speciell derjenigen zur Fabrikation von künstlichem Indigo und zur Ver- stärkung der Betriebsmittel aufgenommen. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht be- stellt, jedoch ist die Ges. nicht berechtigt, vor Tilg. dieser Anleihe einer anderen ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. einzuräumen. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke 30 J. (F.) Zahlst. wie bei Div. exkl. Moskau. Kurs Ende 1901–1906: 105, 106, 105.30, 105, 104.50, 103 %. Eingeführt im Febr. 1901. Notiert in Frankf. a. M., Mannheim u. Stuttgart. Lt. G.-V.-B. v. 19./1. 1901 kann diese Anleihe bis auf M. 15 000 000 erhöht werden; die Emission der weiteren M. 5 000 000 bleibt einer späteren Zeit, je nach Gestaltung der Geldbedürfnisse, vorbehalten. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Mai. timmrecht: Jede Aktie à M. 600 = 1 St., jede Aktie à M. 1200 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % an R.-F. (ist erfüllt), event. besondere Rücklagen, demnächst bis 4 % Dig., vom verbleib. Überschuss vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. BDBDilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Liegenschaften, Gebäude, Apparate, Utensil. Ludwigs- hafen 29 689 568, Waren, Betriebs- u. Fabrikat.-Kto 19 331 248, Kassa, Wechsel, Bankguth. etc. 17 008 495, Effekten 1 169 519, Beteilig. b. Duisburger Kupferhütte 1 280 000, Debit. einschl. der Anlagen der Zweiganstalten 13 517 834. – Passiva: A.-K. 21 000 000, Anleihe 10 000 000, do. Zs.-Kto 225 900, R.-F. 12 660 000, ausserord. do. 8 340 000, Arb.-Unterst.-F. 2 411 242 (Rückl. 100 000), Kredit. 6 112 204, Guth. d. Beamten-Pens.-Kasse, der Fabrik-Sparkasse, diverse Delkr.-Konti u. vorübergehende Res. 7 738 836, Abschreib. 4 453 435, Div. 6 300 000, do. alte 3060, Tant. 1 458 817, Vortrag 62 820. Sa. M. 81 996 666. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 4 363 812, Anleihe-Zs. 450 000, Gewinn 1906 12 375 072, Vortrag a. 1905 1 230 349. – Kredit: Vortrag 1 230 349, Bilanzergebnis von Ludwigshafen u. Fil. 16 927 459, Zs. 261 425. Sa. M. 18 419 235.