1274 Gummi.: und Guttaperchawaren-Fabriken, Linoleum-Werke ete. Vereinigte Berlin-Frankfurter Gummiwaren-Fabriken in Berlin, Mühlenstrasse 70/71, Gelnhausen, Gr.-Lichterfelde b. Berlin Dresden-N. u. Grottau in Böhmen. Gegründet: 18./12. 1883; eingetr. 22./12. 1883. Letzte Statutänd. 15./4. 1905, 26./3. u 11./6. 1906. Die Firma lautete urspr. „Berliner Gummiwaren-Fabriken“. 1886 erwarb dis Ges. die Fabrik der off. Handelsges. in Firma „Frankfurter Gummiwaaren-Fabrik Wendt. Buchholtz & Co.“ in Gelnhausen für M. 600 000 u. vereinigte sich mit derselben unter Annahme der Firma ,Verein. Berlin-Frankfurter Gummiwaren-Fabriken. 1892 wurde die Gummiwaren. Fabrik des Friedr. Hurling in Grottau (Böhmen) für M. 192 000 erworben. Die G.-Vy.,. 15./4. 1905 beschloss Vereinigung mit der Act.-Ges. f. Fabrikat. von Gummiwaaren (Schwanitz = in Berlin. Den St.-Aktionären von Schwanitz (M. 650 000) wurden M. 650 000 1 Aktien von 1905 gewährt; die Prior.-Aktionäre von Schwanitz (M. 180 000) erhielten M. 180 000 in einer 4½ % Hypoth.-Oblig.-Anleihe und M. 18 000 bar als Entschädigung. Mit der Angliederung der Fabrik Schwanitz erwarb die Ges. ein ausreichendes Terrain zur Ver-. grösserung ihres Berliner Betriebes. Zweck: Fabrikation von u. Handel mit Gummiartikeln aller Art. Die Ges. fabriziert in der Hauptsache techn. Weich- u. Hartgummi-Artikel, Pneumatiks f. Automobile u. Fahr. räder, chirurg. Artikel, Radiergummi, Walzen für Papierfabriken, Artikel für Brauereien, chem. Fabriken etc. Die Fabriken sind mit Masch. u. Apparaten neuester Konstruktion aus- gerüstet. Dem Betriebe in Berlin, Gelnhausen, Grottau u. Gr.-Lichterfelde dienen 6 Dampf. masch. und Motoren von zus. ca. 900 HP., sowie 2 Wasserturbinen von ca. 80 HP. Be. schäftigt werden rund 700 Arb. u. 60 Beamte. Das Berliner Fabrikgrundstück der Ges, Mühlenstr. 70/71 ist mit ca. 70 m Wasserfront an der Spree gelegen u. umfasst einen Flächen- raum von 2566,8 qm. Das Fabrikgrundstück zu Gelnhausen hat ein Areal von 22 064 am u. das Grottauer Fabrikgrundstück ein solches von 14 000 am. Neuanschaffungen erforderten 1903 – 1906 M. 224 809, 129 437, 101 325, 312 535 (dieser Betrag speziell für den Ausban der Fabrik in Lichterfelde). Betriebsmittel der Ges. Ende 1906 M. 1 798 302. Die Schwanitz-Ges. fabriziert in der Hauptsache Luxuswagenreifen, Walzen für Textil- u. Papierfabriken sowie überhaupt alle techn. Gummiwaren u. beschäftigt 100 Arb. Das in Grosslichterfelde-Ost, Steinstrasse, gelegene Grundstück hat eine Grösse von 24 396 qm = ca. 10 Morgen. Der Betrieb in Lichterfelde wird unter der Bezeichnung Abt. Schwanitz weitergeführt. 1906 Erwerb der Firma H. Schwieder Sächsische Gummi- u. Guttaperchawarenfabrik in Dresden (siehe bei Kap.). Das Fabrikgebäude des neu erworbenen Unternehmens von ca. 100 m Länge u. 40 im Breite befindet sich auf einem ca. 6000 am umfassenden, der Ges. ge- in neuen hörenden Grundstück in Dresden-Pieschen. Angrenzend hieran befindet sich ein ebenfallss der Ges. gehörendes ca. 200 qm grosses Villengrundstück mit zweistöckigem Kontor- und Beamtengebäude. Die Fabrikanlage ist mit modernen Masch. ausgestattet, darunter eine Dampfmaschine von 250 PS, 3 Cornwalldampfkessel mit je zwei Feuerungen und einer Gesamtheizfläche von 266 qm etc., eine Dynamomaschine und die erforderlichen Special- masch. Specialität: Gummibestandteile für Eismaschinen, Walzen für Papierfabrizten Druckereien etc. Zur Zeit sind ca. 150 Beamte und Arbeiter beschäftigt. Die Netto- überschüsse in Dresden betrugen 1904 u. 1905 M. 50 443 bezw. 50422. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 670 000, alsdann 1886 (um 40 %) auf M. 402 000 reduziert und infolge der gleichzeitig stattgefundenen Fusionierung mit der Gelnhauser Firma auf M. 1 000 000 erhöht. Weitere Erhöhung 1889 auf M. 1 200 000, 1892 auf M. 1 500 000 u. lt. G.-V. v. 7./4. 1897 um M. 300 000 in 300 Aktien, angeboten den Aktionären zu 120 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 15./4. 1905 um M. 1 050 000 in 1050 ab 1./1. 1905 div.-ber. Aktien, hiervon dienten 650 Stück zum Umtausch der M. 650 000 St.-Aktien der Gummiwarenfabrik Schwanitz, restl. 400 Stück zur Verstärkung der Betriebsmittel, über. nommen von der Deutschen Bank zu 125 %, angeboten den Aktionären 5:1 v. 24./6.–7./. 1905 zu 130 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1905. Agio mit M. 64 000 in den R.-F. Die G.-V. v. 11./6. 1906 genehmigte das Abkommen mit H. Schwieder, Sächs. Gummi- u. Guttaperchawarenfabrik in Dresden-Pieschen, durch welches diese Firma ihr seither in Dresden betriebenes Fabriketablissement mit sämtl. Aktiven u. Passiven für M. 686 627 mit Wirkung ab 1./1. 1906 auf die Ges. überträgt. Dieser Kaufpreis wird von der Ges. be. glichen durch Hingabe von M. 300 000 neuen, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien u. M. 250 627 Barzahl. Der Rest von M. 136 000, mit 4½ % verzinsl., bleibt als Buchforder. bestehen. Im Zusammenhang mit dem Erwerb des genannten Unternehmens beschloss die G.-V. V. II.6. 1906 Erhöhung des A.-K. um M. 300 000, mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906, sowie um weitere M. 350 ebenfalls mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906, die zur Verstärk. der Betriebsmittel dienen sollen, 33 insges. M. 3 500 000. Die letztgenannten 350 Aktien werden von einem Konsort. zu 125 übernommen und davon 285 Stück den bisherigen Aktionären 10: 1 vom 16.–30./7. 1906 zu 130 % zum Bezuge angeboten. 71 Anleihen: I. M. 750 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1895, Stücke à M. 1000. 3 1 u. 1./7, Tilg. zu pari ab 1900 durch jährl. Ausl. von mind. 3 % im Febr. März auf 1./. a heit: Kautionshypothek für den A. Schaaffh. Bankver. in Berlin in Höhe von M. 8000 Ende 1906 noch in Umlauf M. 550 000. Zahlst.: Berlin: A. Schaaffh. Bankver., Deutsche II. M. 180 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 15./4. 1905, ausgegeben zum Une 1 M. 180 000 Prior.-Aktien von Schwanitz (s. oben), Tilg. ab 1915. Die Anleiheist hypoth. sichergestellt.