Gummi- und Guttaperchawaren-Fabriken, Linoleum-Werke etc. 12.77 Dividenden 1898–1906: 10, 12, 12, 8, 4, 3, 6, 5, 7 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Th. Lettinger, Carl Kaiser. Prokuristen: Ad. Karpe, H. Hollerbach. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Rechtsanwalt Dr. Jul. Scharlach, Hamburg; Stellv. Bank-Dir. Wilh. Seefrid, Frankf. a. M.; Gen.-Dir. Alfred Calmon, Ed. Hamberg, Hamburg; Dir. Wilh. Grosch, Lüneburg. Zahlstellen: Ganellschaftskasse; Frankf. a. M.: Deutsche Bank; Hamburg: L. Behrens & Söhne.? Frankfurter Gummiwaarenfabrik Carl Stoeckicht, A.-G. in Frankfurt a. M. mit Zweigfabrik in Bünauburg b. Bodenbach (Böhmen). Gegründet: 24./8. 1899. Statutänd. 9./3. 1906 u. 5./4. 1907. Die unter der Firma „Sächsisch- Böhmische Gummiwaarenfabriken A.-G. mit dem Sitz in Dresden errichtete Akt.-Ges. erwarb im Jahre 1904 die in Frankfurt a. M.-Niederrad bestehende Gummiwarenfabrik von Carl Stoeckicht und änderte unter gleichzeitiger Verlegung des Gesellschafts-Sitzes nach Frank- furt a. M. die Firma in „Frankfufter Gummiwaarenfabrik Carl Stoeckicht, Akt.-Ges.“ um. Die der Ges. früher ausserdem gehörige in Dresden-Löbtau gelegene Fabrik wurde 1905 stillgelegt: der dortige Betrieb ist nach Frankfurt a. M.-Niederrad überführt und das Fabrik- rundstück verkauft worden. YJweck: Herstellung von Gummiwaren und verwandten Artikeln. Kapital: Das A.-K. der Ges. wurde bei Angliederung der Stoeckichtschen Gummiwaaren- fabrik auf M. 1 500 000 festgesetzt. Die G.-V. v. 9./3. 1906 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 600 000 durch Ausgabe von 600 neuen Aktien, begeben zu 103 %, div.-ber. ab 1./10. 1905, sodass das A.-K. zurzeit M. 2 100 000 beträgt. Wegen Herabsetzung des A.-K. siehe unter Sanierung. Sanierung: Die Fabriken in Frankf. a. M. und Bünauburg ergaben für 1905/06 einen Betriebsverlust von M. 271 126, wovon der Gewinnvortrag des letzten Geschäftsjahres (M. 19 032) und die vorhandenen Reserven (M. 22 968) abgehen, sodass ein Verlust von M. 938 126 verbleibt. Hierzu treten noch die Abschreib. in Höhe von M. 225 301. Es ergibt sich daher ein Gesamtverlust von M. 463 427. Die Verluste sind zum grossen Teile auf Geschäfte mit dem Auslande zurückzuführen, welche unter hohen Leistungsgarantien zur Ausführung kamen, zu deren Übernahme bisher noch keine Erfahrungen vorlagen. Ferner wurden im Inlande einige grössere Verkäufe zu besonders niedrigen Preisen getätigt, welche sich ebenfalls als verlustbringend herausgestellt haben. Der Umsatz der Fabriken ist im Vergleich zum Vorjahre trotz eines Arbeiterstreiks gestiegen. Zwecks Deckung der erwähnten Unterbilanz von M. 463 426, Vornahme von Abschreib. und Schaffung von Reserven, beschloss die G.-V. v. 5./4. 1907 Herabsetzung des A.-K. von M. 2 100 000 auf M. 1 400 000 durch Zus. legung der Aktien 3: 2. Frist 31./7. 1907. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ %, à 103 % rückzahlb. Teilschuldverschreib., aufgenommen zur Konvertierung der 4 % Oblig. und zur Verstärkung der Betriebsmittel. 500 Stück Lit. X (Nr. 1–500) à M. 1000 und 1000 Stück Lit. B (Nr. 501–1500) à M. 500. Tilg. durch Auslos. dlter freihänd. Rückkauf; Auslos. im April zur Rückzahlung der gelosten Stücke per 1.10. erste Auslos. im April 1908. Die Anleilie ist sichergestellt durch M. 1 200 000 Sicherungs- hypothek, eingetragen auf den in Frankf. a. M.-Niéderrad gelegenen Liegenschaften der Ges. nach jetzt noch vorausgehenden Hypotheken von insges. M. 120 000. Für die vorgehenden Hlypotheken hat die Ges. zugunsten der Forderungsberechtigten aus den Teilschuldverschr. durch Bestellung eines Bardepositums von M. 120 000, welches bei der Allgem. Deutschen Credit-Anstalt Abt. Dresden Binterlegt ist, Sicherheit geleistet. Zahlstellen wie bei Div. DLiuiie Zulassung in Frankf. a. M. wurde am 21./9. 1906 beantragt, doch bisher noch nicht genehmigt. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. im März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., 4 % Div., alsdann vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, vom Übrigen 15 % an A.-R. (ausser M. 1000 pro Mitglied auf Handl.-Unkostenkto zu verbuchendem Jahres-Fixum, der Vors. 2 Kopfteile), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1906: Aktiva: Grundstücke 147 253, Gebäude 701 083, Masch. 728 802, Beleucht.-Anlage 34 732, Utensil., Formen, Werkzeug u. Mobilar 269 060, Fuhrwerk 21 076, Wasserwehr 1, Patente 26 821, Kassa u. Wechsel 33 634, Kaut. 54 599, Oblig.-Sicherstellung- Kto 70 000, vorausbez. Mieten u. Versich. 12 755, Kartell-Kto Bünauburg 10 591, Debit. 812 350, Strassenbau 5729, Hypoth. 50 000, Beteil. 3000, Fabrikat. 1 496 210, Verlust 463 426. – Passiva: A.-K. 2 100 000, Oblig. 1 000 000, ausser Kurs gesetzte Oblig. 14 000, do. Zs.-Kto 7100, Hypoth. 70 000, Accepte 557 148, Kredit. 1 169 808, unerfüllte Verpflicht. 22 819, alte Div. 250. Sa. M. 4 941 122. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 458 783, Zs. 113 279, Reparat. u. Ersatz Szz, Fuhrwerks-Unk. 8622, Falliten Bünauburg 7031, Abschreib. 171 021, do.-a. Debit. 54 278. Kredit: Vortrag 10 032, Brutto-Überschus 8325 224, Übertrag v. R.-F. 11 967, do. v. Reserve- Kto 11 000, Verlust 463 426. Sa. M. 821 651. Dividende: Für die erste, die Zeit vom 1./7.–30./9. 1904 umfassende Betriebsperiode nach Angliederung des Stoeckichtschen Unternehmens wurden M. 60 336 Gewinn erzielt, die nach des gesetzl. R.-F. u. Vornahme einer Rückstell. mit M. 51 819 vorgetragen wurden; Div. pro 1904/1905–1905/1906: 5, 0 %. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) .