1308 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. A.-G. für Buntpapier u. Leim-Fabrikation in Aschaffenburg Gegründet: 1./5. 1850. Letzte Statutänd. 28./4. 1900, 27./4. 1901, 26./4. 1902 u. 23./4. 1905, Zweck: Fortbetrieb der Buntpapier- und Leimfabrik, vormals Franz Dessauer. Da; Etablissement ist 1902 durch einen Fabrikneubau bedeutend vergrössert. Neu aufgenommen wurde 1899 die Herstellung keramischer Papiere, dagegen ist seit einigen Jahren die Fabri. kation von Leim. da unrentabel gänzlich eingestellt. Auch Fabrikation photograph. Papiere Kapital: M. 1 500 000 in 3385 Aktien (Nr. 1–3385) à M. 300 und 323 Aktien (Nr. 3386–13705 à M. 1500. Urspr. A.-K. fl. 1 050 000 in 2100 Aktien à fl. 500, herabgesetzt 1862 auf fl. 700 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 26. Mai 1880 auf 3385 voll einbezahlte Aktien à M. 300 =– M. 1 015 500 und 323 Aktien à M. 1500, von denen zunächst 123 Stück ausgegeben wurden; die G.-V. v. 28. Juni 1894 beschloss Begebung weiterer 200 Stück, div.-ber. aß I. Jan. 1894, angeboten den Aktionären zu 140 %, auf M. 6000 nom. alte Aktien kam 1 neue Aktie. Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Hypoth.-Schuldverschreib. von 1898, Stücke à M. 2000, 1000 u. 500, rückzahlbar zu 103 %. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1899 durch jährl. Ausl. von M. 30 000 in der G.-V. auf 1./7. Ende 1906 noch M. 762 500 in Umlauf. Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: S. Bleichröder; Frankf. a. M.: Mitteld. Creditbank. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1898–1906: 102, 100, 95.60, 97.50, 98.50, 101.60, 101.50, 101.80, 100.50 %. Notiert auch in München. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 300 = 1 St., jede Aktie à M. 1500 = 5 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Dotierung von Sonderrücklagen, 4 % Div., vom Rest je 10 % Tant. an Dir. u. A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.- B. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Grundstücke 104 189, Gebäude 730 000, Masch. d. Buntp.-Abteil. 550 000, Gebäude d. keram. Abteil. 47 500, Masch. do. 85 000, Rollbahn 3500, Buntpap., keram. Buntdrucke, Rohpap., Farben u. Material. 856 196, Lithographiesteine, Brenn- u. Packmaterial 27 229, Reparaturmaterial, Fuhrwerk u. div. Utensil. 16000, Kassa, Wechsel u. Effekten 47 121, vorausbez. Assekuranz 16 339, Debit. 659 472. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 170 000, Spec.-R.-F. 210 000 (Rückl. 50 000), Gebühren-Res. 7200 (Rückl. 1200), Delkr.-Kto 12 000 (Rückl. 6346), Prior. 762 500, do. Zs.-Kto 10 180, Beamten-Unterst.-Kasse 73 812 (Rückl. 20 000), Kredit. 155 758, Div. 150 000, do. alte 120, Tant. 34 799, Arb.-Pen.-Kassa 20 000, Vortrag 36 179. Sa. M. 3 142 550. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Spesen u. Zs. 264 411, Abschreib. 162 966, Gewinn 318 524. – Kredit: Vortrag 26 982, Bruttogewinne aus Buntpap. u. keram. Buntdrucken 718 040, Mietertrag 878. Sa. M. 745 901. Kurs der Aktien: In München Ende 1890–1906: 118, 100, 110, 140, 157, 145, 149.40, 195, 200, –– 195, –, 172, 176.50, 193, –, 192 %. Eingef. 26./3. 1889 zu 115.50 %. – In Frankf. a. V. Ende 1894–1906: 156.50, 143.80, 149.40, 195, 201.50, 201.50, 195.50, 150, 172.50, 177.50, 191.10, 197, 195 %. Eingeführt in Frankf. a. M. 3./8. 1894 durch die Deutsche Bank zu 145 %. Dividenden 1886–1906: 4, 5, 6, 6½, 6½, 5, 7 10, 7, 7, 7½, 9, 10, 12, 12, 10, 10, 10, 10, 10, 10% Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Wilh. Schmitt, Dr. Hans Dessauer. Prokuristen: Emil Knothe, Michael Hörner, Kurt Weise, Phil. Bourdon. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Hch. Albert, Wiesbaden; Stellv. Reg.-Baumeister Schäfer, Diez; Rentier Fr. Schmuck. Berlin; Gen.-Dir. Ernst Albert, Wiesbaden; Fabrikbes. Frit- Schmuck, Pforzheim; Geh. Komm.-Rat K. F. Hedderich, Darmstadt. Zahlstellen: Eigene Kasse; München: Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank; Frankf. a. M.: Deutsche Bank; Aschaffenburg: M. Wolfsthal; Köln: J. H. Stein; Würzburg: Felix Heim; Berlin: S. Bleichröder; Frankf. a. M. u. Darmstadt: Bank f. Handel u. Ind. Act.-Ges. für Maschinenpapier-(Zellstoff.) Fabrikation in Aschaffenburg. Gegründet: 13./5. 1872; eingetr. 31./5. 1872. Letzte Statutänd. 27./4. 1901, 26./4. 1902, 4./7. 1903, 26./4. 1904, 28./4., 16./9. 1905 u. 26./4. 1907. Zweck: Fabrikation von Cellulose und Papier, sowie Betrieb sonstiger hiermit zu- sammenhängender Fabrikationsarten. Betrieb der Maschinenpapierfabrik und der zwei Cellulosefabriken in Aschaffenburg, der neuen Cellulosefabrik in Stockstadt und der 1903; durch Verschmelz. mit der Niederrhein. Zellstoff-A.-G. auf die Aschaffenburger Ges. übergegangenen Zellstoff-Fabrik in Walsum a. Rh. Der Grundbesitz obiger Anlagen beträgt insgesamt rund 63 ha, und zwar 35 ha in Aschaffenburg, 12 ha in Stockstadt und 16 ha in Walsum a. Rh., wovon durch Anlagen 2, 13 ha bezw. 1,39 ha bezw. 1,27 ha in Anspruch ge- nuommen sind. Die Fabriken in Aschaffenburg u. Stockstadt beschäftigen über 1000 Beamte und Arbeiter. Die nötige Betriebskraft wird durch 25 Dampfkessel mit 3900 qm Heigzfläche, 10 Dampfmasch. mit 2000 PS., sowie die nötigen Hilfsmasch. für elektr. Kraftübertragunz beschafft. 16 Kocher u. 5 Langsiebmasch. für die Herstell. von Cellulose, sowie 4 Papier- maschinen befinden sich im Betriebe. Der Gesamtgüterverkehr, alljährl. 160–170 000 t, wird durch eigene Bahnanschlüsse bewerkstelligt. Die Angliederung des Walsumer Unter- nehmens erfolgte um die Wettbewerbfähigkeit der Fabriken, deren Schwerpunkt in 13 Herstellung von Sulfitcellulose liegt, zu erhöhen. Die Fabrik Walsum ist 1897/98 erbau und 1903 zwecks Erweiterung der Produktion umgestaltet und vergrössert worden. Sie