1338 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Papierfabrik Sebnitz, Akt.-Ges. in Sebnitz i. S. Gegründet: 13./6. 1904; eingetr. 20./6. 1904. Gründer: Dr. Fr. R. Jochheim, Sebnitz: Fabrikbes. Albert F. Brandt, Plattenthal; Gust. O. Engert, Bautzen; Bank-Dir. Wagner, Rechts- anwalt Dr. N. B. Schiebler in Dresden. Die Ges. hat das gesamte Fabrikanwesen der Papier- fabrik zu Sebnitz aus der Konkursmasse derselben für M. 890 900 erworben, nachdem eine dahingehende Vereinbarung von den Obligationären der in Konkurs gerat. alten Sebnitzer Papierfabrik A.-G. bereits in der gerichtlichen Vers. v. 3./6. 1904 einstimmig beschlossen war Von dem Kaufpreis wurden M. 29 000 durch Aufrechnung beglichen, der Rest von M. 861 90 durch Übernahme des Restes der Oblig.-Schuld in dieser Höhe der alten Sebnitzer Papierfabrik Zweck: Herstellung, Anschaffung, Bearbeitung und Verwertung aller in die Papier- u. Papierbearbeitungsindustrie einschlagenden Stoffe und Erzeugnisse. Der Betrieb wurde erst 1./7. 1904 aufgenommen. Hergestellt werden hauptsächlich feine Druck- u. Schreibpapiere. Vorhanden sind 4 Papiermasch. mit zus. 40 000 Kkg Tagesproduktionsfähigkeit; eigene Schleifereif. Zum Antriebe dienen neben der Wasserkraft Dampfmasch. von zus. 1500 HP. 380 Beamte und Arbeiter. Kapital: M. 600 000 in 600 Aktien à M. 1000. Aktien nicht notiert. Anleihe: M. 900 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1895, übernommen von der alten Sebnitzer Papierfabrik A.-G. (s. oben), ursprüngl. rückzahlbar zu 105 %, jetzt zu pari. Stücke à M. 300. Zs. 1./4. u. 1./10. Die Zs.-Zahlung wurde am 1./10. 1905 wieder aufgenommen. Tilg. ab 1899 in 41 Jahren durch jährl. Auslos. am 1./7. auf 1./10.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. auf einen Zs.-Termin mit 3 monat. Frist vorbehalten. Zur Sicherung der Anleihe ist auf dem Fabriketabliss. der Ges. eine Sicherungs-Hypoth. in Höhe von noch M. 851 400 zu gunsten jetzt der Treuhand-Vereinigung A.-G. in Berlin eingetragen. Grösse der verpfändeten Grundstücke 103 310 qm, wovon 7663.5 qm bebaut sind. Wert der ver- pfändeten Objekte zus. etwa M. 1 610 000. In Umlauf Ende 1906 M. 840 600. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Verj. der Coup. 3 J. (F.), der Stücke 10 J. (F.). Kurs in Dresden Ende 1896 bis 1906: 100.50, 98.50, 99, 99.50, –, 80, 77, 74, 91, –, 97 %, Vom 2./10. 1903 bis 30./9, 1905 franko Zs. notiert. Die seither. noch von der Sebnitzer Papierfabrik (vorm. Gebr. Just & Co.) ausgestellten Teilschuldverschreib. waren nebst Zinsscheinen und zwar ohne Beachtung der seither. Nummernfolge, gegen anderweite von der Papierfabrik Sebnitz, A.-G., ausgefertigte Schuldverschreib. nebst neuen Zinsbogen v. 25./10. 1905 ab bei der Dresdner Bank in Dresden umzutauschen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, Überrest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Grundstücke 141 000, Gebäude 415 000, Wasser-Kraft u. Anlagen 24 000, Eisenbahnanlagen 24 000, Maschinen 320 000, Bau-Kto 38 866, Beleucht.-Anlagen 1, Fabrikutensil. 1, Kontoreinricht. 1, Pferde u. Wagen 1, Kassa 10 424, Kaut.-Effekten 15 480, Bankguth. 89 599, Debit. 411 229, vorausbez. Versich. 18 929, Material. u. Rohstoffe 161 320, Papier 63 000. – Passiva: A.-K. 600 000, Anleihe 840 600, R.-F. 12 000 (Rückl. 5000), Spec.- R.-F. 28 000, Ern.-F. 45 050, Kredit. 126 802, Anleihe-Auslos.-Kto 1500, Zinsschein-Kto 8898, Div. 60 000, Tant. 7451, Vortrag 2556. Sa. M. 1 732 858. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.- u. Betriebs-Unk. 287 416, Abschreib. u. Zu- schreib. z. Ern.-Kto 125 499, Gewinn 75 008. – Kredit: Vortrag 1492, Fabrikat.-Ertrag 486 430. Ga. M. 487 923. Dividenden 1904–1906: 4 % für ½ Jahr, 7, 10 %. Direktion: Herm. Jost. Prokurist: A. Hähle. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rechtsanwalt Dr. Jul. Bondi, Stellv. Justizrat Gg. Schubert, Bank-Dir. Max Reimer, Dresden; Fabrikbes. Bernh. Mey, Sebnitz. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Dresden: Dresdner Bank. Sebnitzer Papierfabrik, Aktiengesellschaft in Sebnitz i. S. (In Konkurs.) Gegründet: 1./4. 1872. Am 21./9. 1903 wurde über das Vermögen der Ges. der Konkurs eröffnet; Konkursverwalter: Rechtsanw. Leonhardt in Sebnitz. Nach dem Vortrag des Konkursverwalters bestand die Konkursmasse Ende 1903 aus nom. M. 4 301 000 Aktiven und M. 3 174 000 Passiven. Die Grundstücke waren auf M. 1 490 380, der Wert der masch. Anlagen auf M. 2 711 201 geschätzt. Ohne den Grundbesitz bezifferte sich die Summe der Aktiven auf nur M. 338 000, die Passiven betrugen ohne Hyp. M. 769 000. Die ihrem ganzen Betrage nach streitige Forder. von Gebr. Hemmer in Neidenfels von M. 484 000 ist bei den Hypoth. eingerechnet (s. auch unten). Ende 1904 ist für die nichtbevorrechtigten Forder. eine Abschlags-Div. von 9 % zur Ausschüttung gelangt, während die bevorrechtigten Forder. volle Befriedig. gefunden haben. Die restl. Konkurs-Div. wird auf etwa 3 % geschätzt. Die Restverteil. dürfte Ende Juli 1907 erfolgen. Zum 14./11. 1905 war eine Vers. der Gläubiger einberufen zur Beschlussfassung über An- nahme eines in der Prozesssache des Konkursverwalters der Firma Gebr. Hemmer, Maschinon- fabrik-A.-(6. in Neidenfels u. Genossen gegen den Konkurs der Sebnitzer Papierfabrik ge.-