Aektrizitäts- u. Wasserwerk Blieskastel A.-G. (Pfalz). Gegründet: 7./2. 1903 mit Wirkung ab 1./1. 1903; eingetr. 17./4. 1903. Gründer: Carl Hager, Flektrizitätswerk Blieskastel, G. m. b. H., Metz; Stadtgemeinde Blieskastel, Oltsch & Cie., Bau- meister Georg Mohr, Zweibrücken. Sacheinlage: Das Elektrizitätswerk Blieskastel, G. m. b. H. mit Sitz in Metz legte in die A.-G. ein: Sämtliche Aktiven und Passiven zu dem Preise von M. 55 000, wofür sie 55 Aktien erhielt. Zur Abgleichung und Deckung des in der Bilanz erscheinenden Verlustes von M. 3365 zahlt die letztgenannte Ges. M. 3000 bar an die neue Ges., der Rest von M. 365 wird zu den Gründungskosten übernommen. weck: Bau, Erwerb und Betrieb elektr. Beleucht.- und Kraftanlagen; Verwertung der bereits erlangten Konc. für Licht- u. Wasserabgabe von Blieskastel, Lautzkirchen u. Webenheim. Kapital: M. 120 000 in 120 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Debit. 2544, Waren 2816, Effekten 3000, Kassa 542, Werksanlagen 146 455, Immobil. 37 315, Mobil. 1055. – Passiva: A.-K. 120 000, Kredit. 70.697, z. R.-F. 101, Div. 1800, Vortrag 131. Sa. M. 193 730. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsunk. u. Abschreib. 9759, Zs. 3128, Brenn- material 4870, Reingewinn 2032. – Kredit: Stromverkauf 14 409, Wasser 4452, Waren 929. Sa. M. 19 791. Dividenden 1903–1906: 0, 0, 0, 1½ %. Direktion: L. Langenbahn. Aufsichtsrat: Vors. Bürgermstr. E. Hegemann, Stellv. Malz- fabrikant Eug. Barth, Blieskastel; Engelbrecht Bonath, Boppard a. Rh.; H. Soenichsen, Strassburg; Carl Hager, Metz. Hlektricitätswerk Westfalen Akt.-Ges. in Bochum. Gegründet: 27./6. 1906; eingetr. 28./8. 1906. Gründer: Berliner Handels-Gesellschaft, 8. Bleichröder, Hardy & Cie., G. m. b. H., Karl Zander, Berlin; Bergwerksges. Hibernia, Herne. Zuweck: Gewerbsmässige Lieferung u. Verwendung der Elektrizität zu Beleuchtungs-, Kraftübertragungs-, Beförderungs- und sonstigen Zwecken in Westfalen und Rheinland sowie die Ausführung aller zur Erfüllung dieser Zwecke dienenden oder darauf bezüglichen Geschäfte. Die Ges. ist in einen zwischen der Berliner Handels-Gesellschaft u. der Berg- werks-Ges. Hibernia in Herne getätigten Vertrag eingetreten, durch den der Ges. der Bezug elektr. Energie für die Dauer von 45 Jahren gesichert ist. Ebenso übernahm die Ges. die von der Berliner Handels-Gesellschaft erworbenen Elektrizitätswerke Witten u. Linden. Endlich gingen die durch das Bankhaus Hardy & Co. G. m b. H. in Berlin für das Hektrizitätswerk Westfalen abgeschlossenen Konzessions- u. Stromlieferungsverträge mit r Stadt Bochum, den Gemeinden Westenfeld u. Leithe i. W. auf die Ges. über. Im Hufe des Jahres 1907 wurde das Absatzgebiet durch Konzessions- u. Stromlieferungsverträge mit den Städten Witten, Hattingen, Herne u. den Gemeinden Linden, Baukau, Blankenstein, Cstherbede, Westherbede, Winz, Höntrop, Wengern u. Bommern erweitert; von letzterer Gemeinde übernahm die Ges. das dort bestehende Elektrizitätswerk. Die Ges. bezieht die elektr. Energie von den Zechen Shamrock I/II, Shamrock III/IV, General Blumenthal u. Schlägel & Eisen, sämtlich der Bergwerks-Ges. Hibernia gehörig, als Drehstrom von 5000 Volt Spannung u. formen den Strom in Transformatoren- u. Schaltstationen auf 10 000 Volt um. Durch unterirdische Kabeleitungen wird der hochgespannte Strom den Konsumstätten augeführt, hier auf die Gebrauchsspannung transformiert u. an die Verbraucher abgegeben. Mit den Bauarbeiten wurde im Sept. 1906 begonnen u. konnten die für den ersten Ausbau notwendigen 90 km Kabel bis März 1907 verlegt werden. Provisorische Schaltstationen gestatteten bereits Mitte Dez. 1906 die Stromlieferung für Herne, Bochum u. Witten aufzu- nehmen, der Anschluss weiterer Orte erfolgte successive. Installationsabteilungen wurden in Witten, Hattingen u. Bochum errichtet. Mit 18 Grosskonsumenten sind langfristige Verträge abgeschlossen. Fest angemeldet waren Ende 1906 5424 KW. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien. Die G.-V. v. 24./6. 1907 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 2 000 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie= 1 St. ZBilanz am 31. März 1907: Aktiva: Bau-Kto 1 753 723, Elektrizitätswerke Linden, Witten u. Bommern 721 791, Fahrzeuge 15 603, Inventar 11 985, Betriebsutensil. 1161, Werk- keuge 6194, Kleider 528, Betriebs- u. Installationsmaterial. 70 352, Kassa 459, Kaut. 128 974, Debit. 156 276, Versich. 1935. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. 124 000, Baurechnungen 684 487, Gewinn 60 498. Sa. M. 2 868 985. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäftskosten 8809, Hypoth.-Zs. 4854, Kursverlust 367 Gewinn 60 498. – Kredit: Betriebsüberschuss 51 885, Zs. 16 956, Installat.-Kto 5887. Sa. M. 74 729. Dividende 1906: 0 %. Direktion: L. le Bret, L. Aschoff, Bochum; Alb. Hempel, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Dr. Walther Rathenau, Berlin; Stellv. Landrat Karl Gerstein, Oberbürgermeister Tritz Graff, Dir. Phil. Lenze, Bochum; Bankier Fritz Andreae, Bankier Dr. Ed. Mosler. Rechtsanwalt Dr. jur. Ernst Springer, Dir. Karl Zander, Berlin; Landrat zur Nieden, Gelsenkirchen; Bergrat Lindner, Komm.-Rat Müser, Erster Bürgermeister Schäfer, Herne; Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1907/1908. I. 117 „