Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Die Koncession läuft bis 31./12. 1960. Nach dem 31./12. 1960 gilt der Vertrag still- schweigend auf je weitere 5 Jahre verlängert, wenn nicht mindestens 2 Jahre vor dem 31./12. 1960 oder 2 Jahre vor Ablauf des stillschweigend verlängerten Vertrages die weitere Fortdauer dieses Vertrages seitens eines der Kontrahenten gekündigt wird. Erlischt der Vertrag infolge Kündigung, so hat die Stadt das Recht, die Geleise, Wagen, Kraftstation, Wagenschuppen, überhaupt alles zur Strassenbahn Gehörige im ganzen vorhandenen Umfange unentgeltlich als freies Eigentum zu übernehmen. Macht die Stadt von diesem Recht nicht Gebrauch, so hat die Strassenbahn auf Verlangen der Stadt die für die Bahnanlage in Benutzung genommenen Strassen, unter Entfernung der zur Bahn gehörigen Gegenstände, auf eigene Kosten in guten Zustand zu versetzen. Vom 1./6. 1918 ab ist die Stadt Erfurt jederzeit berechtigt, die ganze betriebsfähige Anlage nebst sämtlichem Zubehör zum Taxwerte zu erwerben, welcher nach dem mit der Stadt bestehenden Vertrage zu berechnen ist (im Streitfalle durch ein Schiedsgericht.) Die Ges. stellt ihren elektr. Strom in eigener Kraftstation her und ist nicht ver- pflichtet, denselben von der städtischen Centrale zu beziehen. An Erweiterungsbauten kann die Stadt noch verlangen: Eine Linie vom Fischmarkt nach dem Krämpferthor und von dort nach dem Bahnhofe und der Magdeburger Strasse, in einer Gesamtlänge von ca. 3 km, wenn sämtliche in Frage kommenden Strassen, zu mind. zwei Drittel ihrer beiderseitigen Fronten mit Häusern bebaut sind. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 100 000; die G.-V. vom 20./3. 1900 beschloss zum Zwecke der Erweiterung der bestehenden Linien, Neubau der Ringbahn und Beschaffung von Betriebsmitteln, Erhöhung des A.-K. um M. 400 000 (auf M. 1 500 000) in 400 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Okt. 1900, begeben an die Ges. f. elektr. Unternehmungen in Berlin zu 103 %; Bezugsrecht der Aktionäre zu demselben Kurse 14.–29. Sept. 1900, auf je 11 alte Aktien entfielen 4 neue. Anleihe: M. 250 000 in 4½ % Oblig. von 1907. Stücke: 200 à M. 1000 u. 100 à M. 500, .. zu 103 %. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. von 1915 ab durch Auslos. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Rücklagen u. Abschreib., 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst., 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1907: Aktiva: Grundstückskto 97 416, Gebäude 127 205, Masch. 259 642, Bahnbau 625 043, elektr. Streckenausrüstung 342 227, Wagen 550 537, Utensil. u. Werkzeuge 3000, Dienstkleid. 100, Fuhrwerk 1500, Kaut.- Kto 13 233, Kassa 10 680, Reserveteile 23 752, Material. 5004, Bankguth. 309 870, Dienst-Kaut. 10 543, Debit. 374. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 70 632 (Rückl. 6174), Amort.-F. 124 049, Reparat.- u. Ern.-F. 271 997, Beamten- u. Arb.- Unterst.-F. 7500, Dienstkaution 10 543, Oblig. 250 000, do. Zs. 5625, unerhob. Div. 70, Kredit. 15 467, Div. 105 000, Tant. an A.-R. 5730, do. an Dir. 3150, Vortrag 10 367. Sa. M. 2 380 132. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 7990, Betriebs-Unk. 109 450, Gehälter 112 377, Reparat. 60 731, Steuern 9872, Abgaben 10 213, Krankenkasse 2915, Versich. 4816, Zs. 6549, Abschreib. 63 026, Gewinn 130 422. – Kredit: Vortrag 6940, Betriebseinnahme 510 681, Reklame 745. Sa. M. 518 366. Kurs Ende 1902–1907: 116, 121, 134, 143.25, 143.75, 142 %. Aufgel. 8./7. 1902 zu 122.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1893/94–1906/1907: 5, 4, 5½, 5½, 6, 7, 7, 6, 6, 6, 6½, 7, 7, 7 %. Div.-Zahl. spät. 1./4. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Otto Hühn. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Reg.-Baumeister a. D. Dir. R. Menckhoff, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Paul Blanchart, Fabrikbes. Karl Festge, Erfurt; Bankier Ad. Philipsthal, Dir. Oskar Oliven, Berlin; Dir. Wilh. von Tippelskirch, Düsseldorf. Zahlstellen: Erfurt: Erfurter Bank; Berlin: Disconto-Ges., Bank f. Handel u. Industrie, S. Bleichröder, Dresdner Bank, Nationalb. f. Deutschl., A. Schaaffh. Bankverein. .... Flensburger Strassenbahn-Akt.-Ges. in Liquid. in Flensburg. Gegründet: 1./5. 1881. Die G.-V. v. 2./5. 1905 beschloss Auflös. der Ges., da die bis 1./5. 1906 lauf. Konc. von der Stadt gekündigt ist. Der Betrieb wurde 1./5. 1906 eingestellt und die Firma am 3./7. 1907 gelöscht. Zweck: Betrieb einer Strassen-Pferdebahn in Flensburg; Länge 2,3 km; Spurweite 1 m. Kapital: M. 83 100 in 277 Aktien à M. 300 nach Herabsetzung von M. 249 900 im Jahre 1891. Auf jede Aktie entfielen M. 337. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im April. Schlussbilanz am 14. Juni 1907: Aktiva: Bankguth. 34 594, Kassa 166, Erlös aus dem Gewese 45 600, do. Immobil. 8000, do. für alte Schienen, Weichen, Hölzer etc. 4164, do. für sächsische Rentenbriefe inkl. Zs. 1766, Bank-Zs. 608, zurückgez. Kaut. 56. – Passiva: Restl. Betriebsausgaben für April 1906 u. Liqu.-Unk. 1607, ausgezahlt an Aktionäre: I. Rate 87 255, do. II. Rate 6094. Sa. M. 94 956. Dividenden: 1889/90–1897/98: 0 %; 1898/99–1904/05: 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5 %. Liquidatoren: Chr. Schrader, Emil Kuhrt, P. Nielsen.