Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Dividende: Die erste Bilanz wird per 31./12. 1907 gezogen. Direktion: Adolf Sonnenschein, Witkowitz; Kaufm. Felix Benjamin, Beuthen; Dir. Anton Janus, Zabrze. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Louis Grünfeld, Beuthen O.-S.; Gen.-Dir. Jul. Hochgesand, Zabrze; Kaufm. George Meyer, Warschau; Dir. Ludw. Sachs, Charlotten- burg; Gen.-Dir. Friedr. Schuster, Witkowitz. Ioe Bismarckhütte in Bismarckhütte O.:8. Gegründet: Am 23./9. 1872 unter der Firma Kattowitzer Akt.-Ges. f. Eisenhüttenbetrieb, nach mehrfachen Firmenänderungen wurde lt. G.-V.-B. v. 4./12. 1893 die jetzige Firma an- genommenzj eingetr. 8./4. 1904. Statutenänd. 18./11. 1899, 25./11. 1905, 29./9. 1906 u. 16./11. 1907. Zweck: Fabrikation von Walzeisen, Feinblech, Gussstahl, Röhren, Grobbleche. Besitz- tum: Puddelwerk mit 14 Puddelöfen, 2 Dampfhämmern u. Rohschienenwalzwerk; Grob- u. Feineisenwalzwerk mit 2 Dampfmasch. von 1100 HP., 3 Walzenstrassen 6 Schweissöfen, 1 Siemens-Schweissofen u. Walzeisenappretur; Feinblechwalzwerk m. 3 Dampfmaschinen von 3200 HP., 20 Walzgerüsten, 3 Glühereien, 2 Beizereien u. Feinblechappreturen u. eine Anlage zur Gewinnung von Eisenvitriol; Martinwerk mit 5 Martinöfen, Dolomitbrennerei und Mühle; Blockstrecke mit 900 HP. Dampfmaschine, 4 Triogerüsten und 2 Rollöfen, Kaltwalzwerk mit Glüherei, Härterei und Verzinnerei; Tiegelgussstahlwerk mit 5 Gussstahlöfen, Tiegelei u. Hammerwerk mit 19 Dampfhämmern, 1 dampfhydraulische Presse; Röhrenwalzwerk für Gas-, Siede-, Bohr- und Dampfröhren, eine Röhren-Wassergas- schweisserei, Fittingsschmiede u. Röhrenappretur; Grobblech-, Grobeisen- und Uni- versalwalz werk mit 2 Dampfmasch. von 2100 HP., 4 Rollöfen, 1 Siemens-Schweissofen. Grobblech-, Grobeisen- und Oberbaumaterial-Appretur. Im ganzen sind vorhanden 43 Dampfmaschinen mit zus. 10 920 HP. Elektr. An- lagen für Beleuchtung und Kraftbetrieb: 9 Dynamomaschinen von zus. 1500 HP., 2 Accumulatorbatterien, 150 Elektromotoren von zus. 3500 HP. Dampfkesselanlage: 62 Dampfkessel mit zus. 4900 qm Heizfläche, davon 18 Kessel, welche von den abziehenden Gasen der Puddel- u. Schweissöfen geheizt werden, 2 Centralkondensationen, 22 Dampf- überhitzer. 2 Reparaturwerkstätten, 2 Drehwerkstätten, 1 Modelltischlerei, 6 Magazine für Blech, Walzeisen, Stahl und Röhren. Hauptbahngeleisanlage mit 4 Lokomotiven, 84 Güterwagen und 5 Bahncentesimalwagen, 1 Direktions- u. Verwal- tungshaus, 2 Direktions-Wohnhäuser, 2 Verwaltungsgebäude, 1 Laboratorium, 6 Beamten- wohnhäuser mit zus. 15 Wohnungen, 21 Meister- u. Arb.-Wohnhäuser, 2 Kantinen, 1 Arb.- Heim für 252 Arbeiter mit Speiseanstalt, 1 Arb.-Wasch- u. Badeanstalt, 1 zweiklassige Kleinkinderschule, 1 Krankenhaus mit 66 Betten, 1 Hüttengasthaus, 2 Arb.-Schlafhäuserf. 400 Arb. Klärteichanlagen für Betriebswässer, 20 ha unbebaute Grundfläche für fernere Werksanlagen. Gesamtgrundbesitz 38,7318 ha Ausgabe für Neuanlagen, Erweiter. und Anschaffungen (aus den Betriebsmitteln bestritten) 1906/07 M. 2 007 496 (im Vorjahre M. 1 846 063). 1907 Erwerb des Heroult-Lindenberg'schen Verfahrens zur Herstellung der feinsten Gussstahlqualitäten für die Provinz Schlesien. Der 1./4. 1904 mit der Oberschles. Eisen-Industrie in Gleiwitz abgeschlossene Vertrag betr. einer Interessengemeinschaft wurde am 31./12. 1906 aufgelöst. Absatz: Walzeisen 1901/02 1902/03 1903/04 1904/05 1905/06 1906/07 u. Feinblecheetc. . kg 70 943 919 71 949 535 86 333 786 103 127 781 103 865 280 113 116 566 . 10 837 332 11287 764 13 849 136 16 493597 18 997 783 24 398 751 Beschäftigte Arbeiter 3 169 3981 3 302 3692 4 088 4564 An Löhnen wurden 1904/05–1906/07 gezahlt M. 3 654 928, 4 271 943, 5 062 739. Um sich hinsichtlich der Beschaffung des nötigen Roheisens sicher zu stellen und sich die Verarbeitung des flüssigen Roheisens in Martinöfen nutzbar zu machen, veranlasste die Ges. 1906 zum Erwerb des M. 6 500 000 betragenden A.-K. der A.-G. Eisen- u. Stahlwerke Bethlen-Falva zu Schwientochlowitz (s. unter Kap.). Die Bethlen-Falvahütte (s. diese Ges.) besitzt eine mit 3 Hochöfen u. allem Zubehör ausgestattete Hochofenanlage, deren Erzeugung nach Vornahme einiger Ergänzungen nicht allein den gegenwärtigen Roheisenverbrauch der Bismarckhütte u. Bethlen-Falvahütte zu decken in der Lage sein, sondern die auch noch Roheisen für vorgesehene Erweiterungsanlagen übrig lassen wird. Eine fernere Ergänzung der Bismarckhütte trit auch insofern ein, als die Bethlen-Falvahütte über eine gut ein- gerichtete Stahlfassongiesserei, Eissengiesserei u. Maschinenwerkstatt verfügt, während die Bismarckhütte die in diesen Betrieben hergestellten Artikel bisher kaufen musste. Ein besonders wichtiger Punkt besteht in dem Umstande, dass den Werken der Bedarf an Kokskohlen und ein grosser Teil des Bedarfs an Flammkohlen von der Deutschlandgrube zu angemessenen Preisen sichergestellt ist. Der Reingewinn der Falvahütte für 1906 ist nicht in der Bilanz der Bismarckhütte für 1906/07 zur Verrechnung gelangt. Kapital: M. 10 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à M. 600 und 8200 Aktien (Nr. 3001–11 200) à M. 1000. Urspr. M. 1 800 000, erhöht 1889 um M. 600 000, 1890 um