Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 287 u. den Schiessplätzen waren davon beschäftigt: 35 745 Personen. Die auf der Gussstahlfabrik durchschnittl. pro Kopf u. Tag bezahlten Löhne betrugen i. J. 1853: 1.33, 1863: 2.22, 1873: 3.74, ―――――5 1883: 3.55, 1893: 4.09, 1900: 4.78, 1901: 4.63, 1902: 4.52, 1903: 4.56, 1904: 4.87, 1905: 5.12, 1906: 5.35 M. Beteiligung beim Stahlwerksverband 976 917 t, davon entfallen auf Produkte A 526 827 t, auf Produkte B 450 090 t. Die Friedrich-Alfred-Hütte in Rheinhausen, auf dem linken Rheinufer gegenüber Duis- burg-Hochfeld gelegen, umfasst eine Hochofenanlage von vorläufig 7 Öfen u. ein Stahl- u. Walzwerk nebst dazugeh. Nebenbetrieben. Das Areal beträgt ca. 1100 Morgen. Die haupt- sächlichsten Erzeugnisse sind: Alle Sorten Roheisen, Blöcke u. Brammen, Knüppel, Eisen- bahnschienen u. Schwellen, Laschen, Unterlagsplatten, Form- u. Profileisen, sowie Stabeisen. Die Gesamtanlage ist nach den modernsten Gesichtspunkten entworfen u. bildet eines der bedeutendsten Hüttenwerke Europas. Das Stahlwerk Annen in Annen (Westf.) fertigt als Specialität Stahlformguss aus Siemens- Martinstahl u. Tiegelstahl, hauptsächlich Teile für Schiffs- u. Lokomotiv-, Turbinen u. allg. Maschinenbau, ferner Gewehrlaufstäbe u. Walzstahl für Gewehrteile. Das Grusonwerk in Magdeburg-Buckau nimmt eine Fläche von 31,4 ha ein, wovon 11.5 ha überbaut sind. In den Betrieben waren 1906 insges. in Thätigkeit: etwa 78 verschied. Ofen, 47 Dampfmasch. mit 1525 PS., 203 Elektromotoren mit 2400 PS., 1800 Werkzeugmasch., 413 Lauf- u. Drehkräne und sonst. Hebevorricht., bis zu 150 000 kg Tragfähigkeit. In den Arbeits- u. Verladeräumen befinden sich normale Schienengeleise von 7 km Gesamtlänge, mit 40 Drehscheiben; Anschluss an den Buckauer Bahnhof. Dem inneren Verkehre dienen schmal- spurige Geleise von 6,9 km Gesamtlänge mit 77 Drehscheiben. Die Germaniawerft in Kiel umfasst eine Fläche von rund 23.5 ha, wovon zunächst ca. 10 ha überbaut sind. Die Wasserfront ist etwa 800 m lang. Die Anlagen umfassen zurzeit u. a. 7 Hellinge für grosse Schiffe (von denen 4 überdacht sind), sowie 1 Torpedobootshelling auf der 5–0 Boote gleichzeitig auf Stapel gelegt werden können. Dem Betriebe dienten in 1906 insgesamt: 955 Werkzeug- u. Arbeitsmasch., 11 Dampfhämmer von 150–1500 kg Fall- gewicht, 107 Kräne, darunter 1 Uferkran von 150 t Tragfähigkeit, 211 Dynamomasch. u. Elektromotoren. Die Gleisanlage umfasst über 7 km Normalspurgeleise u. über 3 km Schmalspurgeleise. Die elektr. Beleucht.-Anlage umfasst etwa 563 Bogen- u. 3300 Glühlampen, die Fernsprech-Anlage 105 Anschlüsse. Der Grundbesitz ausserhalb der eigentlichen Werft- anlage beläuft sich auf rund 49.6 ha, von welchen rund 6000 qm zurzeit mit der Arbeiter- kolonie bebaut sind. Die Abt. Maschinenbau fabriziert auch Dampfmasch. stehender u. liegender Bauart mit Präzisions-Ventilsteuerung, Patent Lentz. Bergwerksmasch. aller Art, insbesondere Fördermasch., Luftkompressoren, Pumpwerke etc. Dampfturbinen System Zoelly. Diesel-Motoren. Grosswasserraum- u. Wasserrohrkessel, Eisen- u. Bronzeguss jeder Art u. Grösse. Kapital: M. 180 000 000 in 180 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 160 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 8./12. 1906 um M. 20 000 000, übernommen von der Familie Krupp zu pari. Die Kapitals-Erhöhung erschien geboten durch die im Gange befindl. Erweiterungen der Werks- anlagen und durch die Erwerbung der Fürstl. Solms-Braunfels'schen Eisensteingruben. Die Ges. ist eine Familiengründung; die Aktien werden geschlossen im Krupp'schen Besitz ver- bleiben. Aktien-Titel sind nicht ausgegeben, auch werden die Aktien nicht notiert. Hypothekar-Anleihen: I. M. 24 000 000 in 4 % Oblig. von 1893, Stücke à M. 500, 1000, 2000, 5000. Zs. 2./1., 1./7. Tilg. durch Verl. im Jan. per 1./7.; von 1899 ab Verstärkung u. Totalkünd. zulässig. Als Sicherheit für die Anleihe bestellte die Firma Fried. Krupp der Dresdner Bank eine Kautionshypothek im Betrage von M. 24 000 000 auf dem gesamten Grundbesitz des Grusonwerkes nebst Zubehör zur I. Stelle. Verj. der Zinsscheine 4 J., der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Essen: Hauptkasse d. Gussstahlfabrik Fried. Krupp A.-G.; Berlin: Sechandl., Berliner Handels-Ges., Dresdner Bank, Deutsche Bank, Disconto-Ges., S. Bleichröder, Bank f. Handel u. Ind., Delbrück Leo & Co.; Dresden: Dresdner Bank; Elberfeld: Berg. Märk. Bank; Frankf. a. M.: Deutsche Bank, Deutsche Vereinsbank, Dresdner Bank; Hamburg: Deutsche Bank, Dresdner Bank; Cöln: A. Schaaffh. Bankverein, Deichmann & Co., Sal. Oppenheim jr. & Co.; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Magdeburg: F. A. Neubauer. Noch in Um- lauf Ende Juni 1907: M. 16 915000. Eingef. in Berlin 13./5. 1893 zu 100.75 %. Kurs in Berlin Ende 1894–1907: 102.50, 102.50, 102.10, 102.90, 101, 100.40, 99.50, 101.10, 102, 101.90, 101.50, 102, 101.50, 100.25 %. II. M. 20 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. Die Anleihe ist 1901 von der 1./4. 1902 in Liquid. getretenen „Schiffs- u. Masch.-Bau A.-G. Germania“ in Berlin-Kiel unter selbst- schuldnerischer Bürgschaft der Firma Fried. Krupp in Essen zur Ausführung von Um- und Neubauten auf der Werft in Gaarden, zur Bezahl. von Neuanlagen und von Grundstücken, welche zur Erweiterung und Verbesserung der Schiffswerft der „Germania“ in Gaarden dienten, sowie zur Vollendung dieser Anlagen u. zur Vermehrung der Betriebs- mittel der „Germania“ aufgenommen. Rückzahlb. zu 102 %, St. Lit. A–0 1000 (Nr. 1–1000) à M. 5000, 3000 (Nr. 1001–4000) à M. 2000, 7000 (Nr. 4001–11 000) à M. 1000, 4000 (Nr. 11 001 bis 15 000) à M. 500, auf Namen der Dresdner Bank, durch Indossament übertragbar. Ver- treterin der jeweiligen Gläubiger: Dresdner Bank. Zs. 1./4., 1./10. Tilg. ab 1903 durch jährl. Ausl. in der ersten Hälfte des April a. 1./10.; ab 1907 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Als Sicherheit für die Anleihe nebst Zs., Provis., Kosten u. Schäden bestellt die „Germania“ u. die Firma Fried. Krupp eine Sicherungshypoth. von M. 20 000 000, welche