* Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Metallwerke Unterweser Akt.-Ges. in Nordenham. Gegründet: 26./9. 1906; eingetr. 20./10. 1906 in Ellwürden. Gründer: Beer, Sondheimer & Co., Tellus, Akt.-Ges. f. Bergbau u. Hüttenindustrie, Mitteldeutsche Creditbank, Frankf. a. M.; Bernhd. Loose & Co., Deutsche Nationalbank, C. Melchers & Co., D. H. Wätjen & Co., J. Matth. Gildemeister, Lohmann & Co., Gen.-Dir. Dr. jur. Heinr. Wiegand, Bremen; Geh. Komm.-Rat Aug. Schultze, Oldenburg. Zweck: Verarbeitung von Erzen, Gewinnung, Verarbeitung u. Verwertung von Metallen, Metallverbindungen und chemischen Produkten, sowie Gewinnung von Erzen und anderen Urprodukten. Die Fabrikanlagen werden auf 30 ha Krongutsländereien nördlich vom neuen Blexer Sieltief (binnen- und aussendeichs) und daran anschliessende 18 ha Privatgrund- besitz errichtet werden. Die Ges. beabsichtigt ein Zinkhüttenwerk grösseren Umfangs mit Neben-Betrieben zu errichten. Zur Weiterverarbeitung der zu gewinnenden Schwefelsäure wurde unter Mitwirkung der Metallwerke Unterweser A.-G. die Superphosphatfabrik Akt.- Ges. in Nordenham gegründet, welche ihre Fabrik auf einem angrenzenden Gelände erbauen will. Die von der Metallwerke Unterweser A.-G. nachgesuchte Konzession für Zinkhütte und Schwefelsäure sowie Superphosphatfabrik wurde mit einigen kleinen Modifikationen gegen verschiedene Einsprechende in erster Instanz erteilt. Die Metallwerke Unterweser beantragten Beseitigung dieser Modifikationen; gleichzeitig aber ergriffen die Opponenten Berufung wegen Erteilung der Konzession, deren Erledigung zurzeit die zweite Instanz beschäftigt. Das Bauprogramm wird hierdurch jedenfalls erhebliche Verzögerung erleiden. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000, ausgegeben zu 110 %: eingezahlt bis 30./6. 1907 25 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1907: Aktiva: Aktieneinzahl.-Kto 2 625 000, Beteilig. 105 000, Im- mobil. 270 426, Baukosten 148 779, Mobil. 2835, Kassa 84, vorausbez. Versich. 1347, Bankguth. 639 041. – Passiva: A.-K. 3 500 000, R.-F. 292 514. Sa. M. 3 792 514. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gründungskosten 82 817. – Kredit: Zs. aus Bank- guth. 25 331, Verlust (gedeckt a. R.-F.) 57 485. Sa. M. 82 817. Dividende 190607: 0 % (Baujahr). Direktion: Max Liebig, K. Sulberg. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Dr. Heinr. Wiegand, Bremen; Stellv. Louis Feist, Dr. phil. Albert Sondheimer, Bank-Dir. Dr. Albert Katzenellenbogen, Frankf. a. M.; Gen.-Dir. Wilh. Schulte, Overpelt; Bank-Dir. Paul The Loosen, Düsseldorf; Geh. Komm.-Rat Aug. Schultze, Oldenburg; Präsident Georg Heinr. Plate, Reg.-Rat Arnold Petzet, Bank-Dir. Dr. jur. Aug. Wilh. Strube, Adalbert Korff, Georg Wilh. Wätjen, Bremen; Dir. E. Bloembergen, Zwyndrecht. Zahlstelle: Nordenham: Ges.-Kasse. = ― Gutehoffnungshütte, Actienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb in Oberhausen, Rheinl. Gegründet: 1872, mit Wirkung ab 1./1. 1873, durch Übernahme der 1810 zu Sterkrade er- richteten Werke von Jacobi Haniel & Huyssen. Letzte Statutänd. 4./11. 1901 u. 28./11. 1903. Zweck: Bergwerksbetrieb, Ausbeutung, Verhüttung resp. Zugutemachung von Kohlen, Erzen, Mineralien und Fossilien, weitere Verarbeitung der Metalle in allen dem Konsum angepassten Formen, Handel mit den gewonnenen Produkten und Fabrikaten, Fabrikation von Eisenbahnwagen und von Wagen für Strassen- und Kleinbahnen; auch Betrieb von Eisenbahnen, Häfen und Schiffahrt zur 3eförderung von Gütern. Die Ges. besitzt folg. Werke: 1) Abteilung Sterkrade (Maschinenbau, Eisen-u. Metall- giesserei, Hammerschmiede mit Presswerk u. Kettenschmiede, Stahlformgiesserei, Kessel- schmiede, Brückenbau); 2) Walzwerk Oberhausen; 3) Walz- u. Stahlwerk Neu-Ober- hausen; 4) Eisenhütte Oberhausen mit 9 Hochöfen u. 450 Koksöfen, Eisenbahnen, Gas- anstalt, Wasserwerk, Ackerfähre; 5) Zeche OÖberhausen mit 2 Schächten; 6) Zeche Vondern mit Schächten; 7) Zeche Ludwig in Rellinghausen mit 1 Schacht; 8) Zeche Osterfeld in Osterfeld mit 1 Schacht u. 210 Koksöfen; 9) Zeche Hugo be Holten mit 1 Schacht; 10) Zeche Sterkrade mit 1 Schacht und 1 Ammoniakfabrik; 11) Abteilung Ruhrort; 12) Hammer Neu-Essen in Oberhausen (Fabrik feuerfester Steine); 13) Eisenstein- gruben in Nassau, Siegen, in der Eifel, Lothringen chier in eigenem Besitz die Gruben Sterkrade u. Sterkrade-Anschluss bei Wollmeringen, ferner in gemeinschaftliechem Besitz die Grube Steinberg bei Rümelingen (Luxemburg) und die Grube Karl Lueg bei Fentsch (Lothr.); auch Raseneisensteinbetrieb in Holland u. Belgien; 14) Dornaper Kalksteinbruch Hanielsfeld u. Dolomitbruch Lüntenbeck bei Elberfeld; 15) Waldungen u. Grundstücke; 16) Verbindungsbahnen; 17) Wasserwerk Agkerfähre; 18) Rheinbafen Walsum u. Anschlussbahn. Die Ges. besass Ende Juni 1907 566 Beamten- u. Arbeiter- wohnhäuser, Kasernen und sonstige Gebäude. Die Anlagewerte haben sich 1906/1907 um M. 7 717 489 vermehrt; dagegen gelangten M. 4 700 008 zur Abschreib. Besitzstand siehe auch Bilanz. Beamte u. Arbeiter 1907: 21 657. Die Ges. beteiligte sich 1905 an dem Konsort. für das neue Steinkohlenbergwerk Niederrhein bei Mörs gelegen, ferner an der Rhein.-Westfäl. Bergwerks-Ges. m. b. H. mit einer 6 % Quote.