Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. Kleinfurra, Hain, Steinbrücken, Sundhausen, Grosswerther. und Uthleben; konsolidiert unter dem Namen: „Freie Reichsstadt Nordhausen'. Benachbarte Unternehmungen sind: Kgl. Preuss. Salzwerk Bleicherode, Gew. Glückauf-Sondershausen, Gew. Immenrode, Kaliwerk Ludwigshall A.-G. Der Haus- und Grundbesitz beträgt 22 ha 43 a 20 qm. – Art des Mincrals: Carnallit mit auflagerndem Sylvinit. Betriebsanlagen: a) unterirdische Anlagen (Art des Vorkommens, Mächtigkeit der Läger etc.). Das Kalilager wurde bei 510 m Teufe im Schachte angefahren, es hielt bis 551 m Teufe an. Einfallen: 40–45 % nach N0O. Wirk- liche Mächtigkeit des Lagers 35 m. Die Analysen ergaben im Schacht ein Durchschnitts- gehalt von 15.2 % K0l., in den Bohrungen Hain I = 21.14 %, Hain II 16.74 % Hain III = 18.25 %. Schachtteufe 600 m. Wettersohle bei 539 m und Fördersohle bei 584 m Teufe. Der Abbau ist begonnen; b) Tagesanlagen (einschl. Fabrikanlagen etc.) Schachtgebäude, eisernes Fördergerüst, Capell-Ventilator,3 Fördermaschinengebäude, Werkstattgebäude mit Magazin und Pferdestall, Kaue, Verwaltungsgebäude, Kantine, Pumpstation, Kesselanlage, elektrische Zentrale, Drahtseilbahn und Kabelleitung zwischen der Schachtanlage und der Zentrale der Elektrizitätswerke und chemische Fabriken G. m. b. H. zu Wolkramshausen. Die Belegschaft 1907 betrug 130 Mann. Verhandlungen wegen Eintritt in das Kalisyndikat werden demnächst eingeleitet. Tatsächliche Förderung bezw. Absatz für 1907 ca. 85 000 dz. Cernallit. Das Abteufen des Schachtes wurde am 23./4. 1906 begonnen und am 12./8. 1907 beendet. Die Haupt- wie auch die Nebenfördermaschinen werden elektrisch betrieben. Zur Ver- billigung der Anlage und des Betriebes errichtete die Ges. im J. 1906 zus. mit dem Kaliwerk Ludwigshall, Akt.-Ges. die Elektrizitätswerke u. chemische Fabriken, G. m. b. H., Wolkrams- hausen, welche eine gemeinsame elektrische Zentrale und chemische Fabrik erbaut hat (Kosten ca. M. 2 500 000). Dieses gemeinsame Werk wird die Energie für die ausschliesslich elektrisch zu betreibenden Schachtanlagen der Nordhäuser Kaliwerke, Kaliwerk Ludwigs- hall und Gewerkschaft Immenrode liefern, und die Verarbeitung der Salze der drei Werke übernehmen. Zum Transport der Salze vom Schacht zur Fabrik dient eine Drahtseilbahn von 3,2 km Länge. Die Fabrik ist imstande arbeitstäglich 15 000 dz. Carnallit zu verarbeiten. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Nam.-Aktien à M. 1000. Die G. . V. v. 15./6. 1906 beschloss Erhöhung um M. 1 000 000, doch erfolgte die Ausgabe nicht. Anleihe: M. 2 000 000 in 5 % Oblig. von 1907, rückzahlbar zu 103 %. Aufgenommen zum vollständigen Ausbau des Werkes. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Noch nicht geleist. Aktien-Einzahl. 250, Gerechtsame 2 152 471, Grundstücke 105 713, Schachtbau 465 878, Gebäude 66 468, Wohnungen 18 983, Tiefbauten 19 703, Masch. u. Dampfkessel 42 773, elektr. Anlagen 11 066, Drahtseilbahn 486, Fuhrwerk 560, Geräte 5644, Mobil. 7547, Bankguth. 685 340, Guth. bei den Elektrizitäts- Werken u. chem. Fabriken, G. m. b. H., Wolkramshausen 515 051, Anzahl. a. Masch. 26 289, Kassa 397, Beteil. 48 000, Effekten 1470, Verlust 13 390. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Lohn- Kto 2229, Kredit. 185 258. Sa. M. 4 187 488. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 3, Geschäftsunk. 48 032, Kursverlust 10. – Kredit: Grundstücksertrag 162, Zs. 34 493, Verlust 13 390. Sa. M. 48 046. Kurs: Die Aktien sind noch an keiner Börse eingeführt; im freien Verk. am 20./1. 1908: „ Dividende 1905–1906: 0 % (Baujahre). Direktion: Gerhard Bomke, Nordhausen. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. Hceh. Busch, Essen a. d. R.; Stellv. Bankier Wilh. Laupenmühlen, Dir. Rud. Nöllenburg, Grunewald; Fabrikbes. Joh. E. Erckens, Grevenbroich. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank, Laupenmühlen & Co.; Düsseldorf: Bergisch Märk. Bank; Essen: Essener Credit-Anstalt. Kaliwerke Prinz Adalbert Akt.-Ges. in Hannover, Seelhorststr. 11. Gegründet: 2. bezw. 25./8. 1905; eingetr. 2./9. 1905. Letzte Statutänd. 14./2. 1906. Gründer: Rentner Adalbert Keysser, Kaufm. Otto Rheinhold, die offene Handels-Ges. S. Rheinhold, Gebr. Dammann, Architekt Ludwig Lange, Kaufm. Adolf Lauenstein, Hannover. Zweck: Bergbau auf Salze, insbes. auf Kalisalze u. sonstige Fossilien. Vornahme von Bohrungen auf Salze, insbes. auf Kalisalze und sonst. Fossilien für eigene oder fremde Rechnung und die Verwertung der Funde durch eigenen Abbau oder durch Veräusserung; Betrieb von chemischen Fabriken zum Zwecke der Verarbeitung der durch eigenen oder fremden Bergbau gewonnenen Salze; Beteiligung an anderen industriellen Unternehmungen; Erwerb von Grundstücken. Besitztum: Die ca. 2500 ha umfassende Kaligerechtsame der früheren Petroleum- und Kalibohr-Ges. Prinz Adalbert in den Gemarkungen Südwinsen u. Oldau im Landkreis Celle und ferner die Kaligerechtsame der Firma S. Rheinhold zu Hannover von ca. 1650 ha in der an Oldau anschliessenden Gemarkung Hambühren, im Streichen des Kalilagers zwischen Oldau u. Wathlingen gelegen. Die Anteilbesitzer der Petroleum- und Kalibohrgesellschaft