Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 485 L. A. Riedinger, Maschinen- u. Broncewaaren-Fabrik A.-G. in Augsburg, Zweigniederlassungen in Berlin, Hannover, München u. Wien. Gegründet: 27./10. 1887; die Fabrik besteht seit 1854. Statutänd. 8./11. 1899, 5./12. 1903, 9./12. 1905 u. 29./12. 1906. Gesamtübernahmepreis der früh. Firma M. 2 685 462, gewährt wurden dafür M. 370 000 bar, M. 730 000 in Aktien, Rest durch die mitübernommenen Passiven gedeckt. Die Zweigniederlass. in Wien 1./7. 1899 durch Ankauf eines brautechn. Bureaus. Zweck: Fabrikation von Masch. u. Bronzewaren, insbes. Erwerb u. Betrieb der in Augsburg unter der Firma L. A. Riedinger betriebenen Masch.-Fabrik. Spec.: Bau von Eis- u. Kühlmasch., Dampfmasch., Dieselmotoren, Turbinen, Masch. f. Pulverfabriken, Brauerei- u. Mälzereimasch., Aufzügen, Transmissionsanlagen, Gasfabrikeinrichtungen, Kunstguss etc. Auch Beleuchtungs- körperfabrik. Zugänge auf Einrichtungs-Kto erforderten 1906/07 M. 162 941. Personalstand 1906/07 durchschnittl. 793 Beamte u. Arbeiter; Löhne u. Gehälter M. 995 907. Gesamtver- kauf 1899/1900–1906/07: M. 4 805 000, 2 898 000, 2 728 000, 2331 656, 2171 664, 2799 125, 3 247 360, 3 164 420. Die Bilanz 1904/05 ergab einschl. Aufwendung für Zs., Amort. etc. M. 108 950 Ge- samtverlust, der aus dem R.-F. mit M. 8033 u. durch Heranziehung der aufgelösten Beamt.- Pens.-Kasse mit M. 100 917 Deckung fand. 1905/06 erbrachte nach Abschreib. von M. 64 255 für Amort. einen neuen Verlust von M. 115 348. Die Ursache wird hauptsächlich in den noch zu schlechten Preisen abgeschlossenen, aus 1904/05 herübergenommenen Aufträgen, zum grossen Teil auch auf die unzulängliche Beschaffenheit der Werkstätten-Einrichtungen, u. nicht minder auf die zu knappen Betriebsmittel der Ges. zurückgeführt. Im Jahre 1906/07 liessen die Preise infolge andauernd scharfen Wettbewerbes noch zu wünschen übrig und vermochten auch dem Steigen der Rohstoffe u. Arbeitslöhne nicht immer zu folgen. Das Unternehmen war im Verhältnis zu den Einrichtungen nicht vollauf beschäftigt. Mit der Reorganisation konnte erst nach erfolgter Aktienaufzahlung begonnen werden, so dass zwar ein Teil der Unkosten der Reorganisation dem vergangenen Geschäftsjahre 1906/07 zur Last fiel, die Verbesserungen jedoch erst im Jahre 1907/08 zur Geltung kommen konnten. Kapital: M. 2 086 000 und zwar 1915 Vorz.-Aktien u. 171 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000, erhöht lt. G.-V. v. 27./10. 1890 um M. 1 100 000 in 1100 Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1890, angeboten den Aktion ären zu 103 %; A.-K. somit M. 2 200 000. Zur Sanierung der Ges., speziell zur Tilg. der Unterbilanz, behufs Abschreib. u. Reservestellungen, beschloss die G.-V. v. 29./12. 1906 Herabsetzung des A.-K. von M. 2 200 000 auf M. 1 320 000 durch Zus.- legung der Aktien 5:3 (Frist 31./3. 1907), nicht eingereichte Aktien werden für kraftlos erblärt; ferner beschloss die G.-V. v. 29./12. 1906 behufs Stärkung der Betriebsmittel, sowie für Um- u. Neubauten, die Ausgabe bis zu M. 2 200 000 in 2200 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1907; die- selben wurden den alten Aktionären unter folg. Beding. zur Verf. gestellt: Bei Einreich. von 5 Stück alter = 3 zus. gelegter St.-Aktien sowie Bezahlung von M. 2000 in bar erfolgt die Liefe- rung von 5 Vorz.-Aktien à M. 1000 zus. M. 5000. Um den Besitzern von weniger als 5 St.-Aktien das Bezugsrecht auf Vorz.-Aktien zu ermöglichen, haben sich Augsburger Banken u. Bankiers bereit erklärt, bei Einreichung von je einer Stammaktie u. Bezahlung von je M. 400 in bar eine Vorz.-Aktie dagegen zu liefern. Für jede Bareinzahlung werden bis 15./4. 1907 vom Tage der Einzahlung an 5 % Zinsen vergütet, die bei der Aufzahlung sofort in Abzug ge- bracht werden (Frist 15./4. 1907). Auf 1915 St.-Aktien wurden je M. 400, zus. also M. 766 000, aufgezahlt. A.-K. somit jetzt wie oben. Die Vorz.-Aktien erhalten im Falle der Liquidation Vorbefriedigung aus dem Ges.-Vermögen, ferner erhalten dieselben eine 6 % Vorz.-Div., ohne dass ihnen ein Recht zusteht, Nachzahlungen aus dem Gewinne späterer Jahre zu verlangen, wenn der Reingewinn in einem Jahre zur Zahlung einer 6 % Vorzugsdiv. auf die Vorz.- Aktien nicht ausreicht. Der Buchgewinn aus der Sanierung 1906/07 im Betrage von M. 880 000 wurde in folgender Weise verwendet: Extra-Abschreib. auf Einricht.-Kto M. 230 000, Abschreib. auf Inventar 83 676, do. auf Patente 1000, do. auf Debit. 60 000, Aktien-Emissionsspesen u. Gebührenäquivalent-Kto 60 000, Abschreib. Verlust 1905/06 115 348, do. 1906/07 71 376, Zu- weisung auf Res.-Kto 208 600, do. auf Extra-Res. 50 000. Die G.-V. v. 27./11. 1907 beschloss dann, von dem Res.-Kto in Höhe von M. 208 600 die Hälfte einem Abwickelungskto gutzu- schreiben, sowie die Extra-Res. von M. 50 000 in ein Delkr.-Kto umzuwandeln. Hypotheken (30./6. 1907): M. 513 640, verzinsl. zu 4 %. Anleihen: I. M. 500 000 in 4 % Oblig., Stücke (Lit. A u. B) à M. 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1895 durch jährl. Ausl. von mind. M. 10 000 in der G.-V. auf 2./1. Am 30./6.1907 in Umlauf M. 340 000. Kurs in Augsburg Ende 1896–1907: 99, 100, 100, –, 97, 95, –, –, 97.50, 99, 99, 99 %. II. M. 300 000 in 4½ % Schuldverschreib. (Lit. A u. B) à M. 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. bis 1910 durch jährl. Ausl. in der G.-V. auf 2./1. Am 30./6. 1907 in Umlauf M. 170 000. Nicht notiert. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Okt.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, 6 % an Vorz.-Aktien (keine Nachzahl. s. oben), 4 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 15 % Tant. an A.-R. (mind. M. 9000), Rest an beide Aktien-Arten gleichmässig. Bilanz am 30. Juni 1907: Aktiva: Immobil. 1 172 686, Einricht. 382 716, Invent. 1 157 669, Effekten 186 798, Wechsel 48 939, Kassa 37 826, Patente 1, Debit. 1 805 897. – Passiva: St.-Aktien 171 000, Vorz.-Aktien 1 915 000, Hypoth. 513 640, 4 % Oblig. 340 000, do. Zs.-Kto „8 tIB v1 A ] . .. ... 8S88.. 3.. . 3. .