Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 689 das Inventar und die Lagerbestände sämtlicher Zweigniederlassungen und technischen Bureaux im In- u. Auslande, sämtl. zugehörige Forderungen, soweit sie sich auf das reine Fabrikations- u. Verkaufsgeschäft beziehen, alle sich auf das Arbeitsgebiet der neuen Ges. er- streckenden Patente, Licenzen etc. mit darauf ruhenden Verpflichtungen, endlich die Aktien der eine selbständige A.-G. bildenden Zweigfirma, der Societa Anonima Italiana Schuckert & Co. in Mailand. – Die Einbringungen sind geschehen zu dem Buchwert, wie er sich 1./4. 1903 nach Vornahme der anteiligen Abschreib. ergeben hat. Im Aug. 1903 wurden die italien. Filialgesellschaften von Siemens & Halske u. Schuckert & Co. in eine einzige Akt.- Ges. vereinigt, die den Namen „Societa italiana di elettricitä Siemens-Schuckert“ trägt. 1904 erfolgte die Errichtung der Rhein. Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H. in Mannheim, der Siemens-Schuckertwerke Mexiko Elektrizitäts-Ges. m. b. H. u. der Brasilianischen Siemens- Schuckertwerke in Rio de Janeiro Elektr.-Ges. m. b. H., Siemens-Schuckert-Werke für Südamerika-Westküste G. m. b. H., dann eigener Gesellschaften in Brüssel, Buenos Aires, Bukarest, Lissabon, Tokio u. Madrid, welche sämtl. sich mit dem Vertrieb von Artikeln der Siemens-Schuckert-Werke befassen. Die Ges. ist bei den Österr. Siemens-Schuckert- Werken mit M. 4 250 000 beteiligt (Div. 1906/07:; 4 %) Der Grundbesitz der Ges., welcher im wesentlichen für den Fabrikat.-Betrieb bestimmt ist, umfasst z. Z. insgesammt 61 ha 68 a 34 qm, davon sind gelegen: in Charlottenburg 4 ha 34 a 81 qm, in Spandau 10 ha 27 a 77 qm, in Haselhorst 6 ha 56 a 24 am, in Deutsch- Wilmersdorf 10 a 1. qm, in Tegel 21 ha 48 a 21 qm, in Steinbühl (Gemarkung Nürnberg) 16 ha 86 a 80 qm, in Gibitzenhof 2 ha 4 a 50 qm. Anleihe: M. 20 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib., rückzahlbar zu. 103 %, emittiert lt. Beschluss des A.-R. v. 3./12. 1906, 500 Stücke Lit. A (Nr. 1–500) à M. 5000, 12 500 Lit. B (Nr. 501–13 000) à M. 1000, 10 000 Lit. C (Nr. 13 000–23 000) à M. 500, lautend auf den Namen der Deutschen Bank u. durch Indoss. übertragbar. Zs. ab 1./1. 1907 am 1./7. u. 2./1. Tilg lt. Plan ab 1908 durch Auslosung im Sept. (zuerst 1907) auf 2./1. (zuerst 1908). Ver- stärkte. Tilg. oder Totalkündig. ab 2./1. 1912 zulässig. Die Schuldnerin ist befugt, ab 1911, frühestens also im Sept. 1911, die Auslos. beliebig zu verstärken oder auch sämtliche noch ausstehende Stücke mit Frist von 3 Monaten auf einen Quartalsersten, jedoch nicht früher als zum 2./1. 1912 zu kündigen. Die Anleihe ist dazu bestimmt, die Betriebsmittel der Ges. zu verstärken. Bis zur Einlös. sämtl. Teilschuldverschreib., die hypoth. nicht sichergestellt sind, ist die Ges. nicht berechtigt, Teilschuldverschreib. auszugeben, die den Gläubigern ein besseres Recht gewähren, als den Gläubigern aus den vorliegenden Schuldverschrelb. Die Ges. darf vor Einlös. sämtl. Teilschuldverschreib. Grundeigentum nur unter Zustimmung der Deutschen Bank u. der Bayer. Vereinsbank belasten. Coup.-Verj.: 4 J. (K), der Stücke in 30 J. (F). Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank, Commerz- u. Disconto-Bank, Mitteldeutsche Creditbank; München: Bayer. Vereinsbank, Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank, Bayer. Fil. der Deutschen Bank; Frankf. a. M.: Deutsche Bank, Mitteldeutsche Creditbank, Lazard Speyer- Ellissen, Jacob S. H. Stern, E. Ladenburg, J. Dreyfus & Co.; Hamburg: Commerz- u. Disconto- Bank, Deutsche Bank; Elberfeld: Bergisch Märkische Bank, von der Heydt-Kersten & Söhne- Mannheim: Rhein. Creditbank, Süddeutsche Disconto-Ges.; Nürnberg: Deutsche Bank, Bank; haus Anton Kohn. — Kurs in Berlin Ende 1907; 100.30 %. Aufgelegt bei den Zahlst. etc. am 24./1. 1907 zu 101.75 % plus 4½ % Stück-Zs. Erster Kurs 4./2. 1907: 102.50 %. Ausserdem fand im Febr. 1907 die Zulassung in Frankf. a. M., Hamburg u. München statt. Geschäftsjahr: 1./8.–31./7. (das 1. lief v. 1./4.–31./7. 1903). Stimmrecht: Je M. 50 000 Stammkapital = 1 St. Zur Beschlussfassung ist stets Ver- tretung % des Stammkapitals nötig. Zweck: Herstellung aller in das Gebiet der Elektrotechnik einschlagenden Apparate, Masch. u. Gegenstände u. Erricht. u. Betrieb damit in Verbindung stehender Unternehmungen. Zu diesem Zwecke wurden insbesondere die der Starkstromtechnik dienenden Werke der beiden genannten Gesellschaften in die G. m. b. H. eingebracht. Die Fabrikationsgebiete umfassen die Herstellung aller Sorten Dynamomasch., elektr. Motoren, Transformatoren, Bogenlampen mit zugehörigen Apparaten, alle Sorten von Kabeln u. Garniturteilen, Leitungs- drähten u. Litzen, von Zählern, Scheinwerfern u. Automobilen. Die G. m. b. H. enthält 5 Dezernate: Allg. Verkaüfsäbteilung (Beleucht. u. Kraft), ferner elektr. Bahnen (die Hoch- und Untergrundbahnen verbleiben bei Siemens allein), sowie 4 selbständige Fabriken, das Kabelwerk am Nonnendamm, das Charlottenburger Werk, das Nürnberger Werk und das Automobilwerk Nonnendamm. Die Werke besitzen ein ausge- dehntes Areal, eine grosse Anzahl von techn. neuesten Gebäuden; Einricht. sind vorzüglich, mit zahlreichen, modernen Werkzeugmasch. Übernommen von der G. m. b. H. sind nach obigem sämtl. techn. Bureaux beider Fabriken im In- und Auslande, wogegen die aus- wärtigen Häuser der beiden Ges. ausserhalb der Gemeinschaft verbleiben, wenn auch in Zukunft ein freundschaftliches Hand in Hand gehen derselben in Aussicht genommen ist. Die Werke der beiden Ges. ergänzen sich für die Herstellung in günstiger Weise. Ihre Interessennahme an der Dampfturbine hat die Ges. durch Eintritt in das Zoelly-Turbinen- Syndikat bekundet (Herstellung der Dampfturbine nach Patent Zoelly). Gewinn-Verteilung: Die Bilanz ist in den ersten 5 Monaten nach Schluss des Geschäfts- jahres aufzustellen. Für die Gewinnyerteilung gilt folgendes: a) Für die 3 Geschäftsjahre v. 1./8. 1905 bis 31./7. 1908 hat die Ges. von ihrem Bruttogewinn mindestens M. 2 000 000 PB. zu Abschreib. zu verwenden. Alsdann findet Verteil. des Gewinnes auf Fabrik- u. Betriebskapital Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1907 1908. II. 44