Verschiedene Special-Fabriken der Textil-Industrie. 849 Vorrichtung zur Herstellung von Fäden, Films u. ähnlichen Gebilden aus Lösungen; Nr. 188 036, betreffend Verfahren zur Gewinnung einer für die Herstellung von explosiven Gemischen sowie für Filtrier- u. andere technische Zwecke geeigneten Kohle; Nr. 188 910, betreffend Verfahren zur Herstellung von künstlichen Fäden u. Nr. 192 690, betreffend Verfahren zur Gewinnung eines Zellstoffersatzes; der in Deutschland angemeldeten Patente mit der Bezeichnung: G. Nr. 21 352, IV/78 c, betr. Kollodiumwolleersatz; G. Nr. 21 353 IV/78 c, betr. rauchschwaches Pulver; G. Nr. 21 354 IV/78c, betr. Nitroglyzerinsprengstoff; G. Nr. 21 737 VII/29a, betr. Spinnplatte; G. Nr. 20 924/55 b, betr. Zellstoffersatzzusatz u. G. Nr. 23 146 VII/29 a, betr. Spinnplatteabzweig; der sämtlichen bereits erteilten sowie angemeldeten u. noch zu erteilenden, mit den vorbenannten zusammenhängenden aus- ländischen Patente; aller etwaigen Verbesserungen u. Erweiterungen der erwähnten Er- findungen u. Patente einschl. der sich hieraus ergebenden weiteren Patente, Zusatzpatente u. sonstigen Schutzrechte. Die Gründer zu 2 u. 3 (s. oben) haben die Erfindungen u. Patente, deren Verwertung als Zweck des Unternehmens bezeichnet ist, der Ges. als Einlage auf das A.-K. übertragen u. hierfür als Gegenwert 1000 Aktien erhalten, u. zwar die Gocher ölmühle Gebr. van den Bosch 600 u. Öskar Müller 400. Ferner entfallen von dem Netto- erlöse etwa veräusserter oder sonstwie verwerteter, bei der Gründung bereits erteilter oder angemeldeter Auslandspatente auf die Gocher Ölmühle Gebr. van den Bosch 30 % u. Oskar Müller 20 %. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000, sämtl. von den Gründern zu pariübernommen. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: Oskar Müller, Cöln. Anfsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Josef Bestgen, Stellv. Bank-Dir. Dr. jur. Otto Strack, Cöln; Fabrikbes. Anton van den Bosch, Goch; Kaufm. Otto Götz, Cöln; Rittergutsbes. Georg Freih. von Locë, Adendorf. Zahlstellen: Cöln: Ges.-Kasse, A. Schaaffhaus. Bankverein. Leipziger Tricotagenfabrik Aktiengesellschaft in Leipzig. Gegründet: 16./6. 1898; eingetr. 20./7. 1898. Letzte Statutänd. 22./2. 1900, 31./3. 1904, 14./11. 1905 u. 30./1. 1906. Gründ. s. Jahrg. 1898/99. Zweck: Betrieb v. Trikotagenfabriken u. and. mit dieser Fabrikation zus.hängenden Geschäftszweigen. Das Fabrikanwesen der Ges. in Leipzig- Lindenau umfasst ein 2740 qm grosses Areal u. besteht ausser aus dem eigentlichen massiven 3 stöckigen Fabrikgebäude aus 7 andern Gebäuden (darunter 1 Wohnhaus) bezw. Schuppen. Es werden etwa 320 Arbeiter beschäftigt. Bei der Inventuraufnahme für 1903/1904 stellten sich Unrichtigkeiten in der Bestandsaufnahme für 1902/1903 heraus, die infolge falscher Angaben der früheren Verwaltung entstanden waren. Nach vorläufiger Feststellung stand ein Fehlbetrag von M. 200 000 in Aussicht. Die per 20./1. 1905 abgeschlossene Zwischenbilanz ergab aber den erheblich grösseren Verlust von M. 555 867. Die Geschäfte werden fortgeführt u. es wird eine Reorganisation der Ges. erfolgen. Die Gläubiger bewilligten zur Sanierung ein Moratorium. Der frühere Dir. der Ges. Kotte wurde im Dez. 1907 wegen Bilanzverschleierung u. Vergehens gegen die Konkursordnung zu M. 4000 Geldstrafe ver urtellt. Kapital: M. 400 000 in 400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 750 000, erhöht lt. G.-V. v. 31./3. 1904 um M. 300 000 in 300 Aktien, begeben zu pari. Die G.-V. v. 14./1 1. 1905 beschloss Herabsetzung des A.-K. um M. 650 000 durch Vernicht. von 650 der Ges. unentgeltlich über- gebene Aktien und Vernicht. von 120 der Ges. freiwillig überlassenen Genussscheinen. Der Buchgewinn aus der Transaktion (es wurden der Ges. ausser obigen 650 Akt. noch weitere 235 überlassen, die sie wieder verkaufte) von M. 885 000 wurde mit M. 714 493 zur Tilg. der Unterbilanz aus 1905 u. mit dem Rest zu Abschreib. verwendet. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. (bis 1905 1./10.–30./9.). Gen.-Vers.: Okt. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 500 pro Mitgl.), bis 20 % Tant. an Vorst., Grat. an Angestellte und zum Beamten-Pens.-F., Rest weitere Div. an die Aktien. Hypoth.-Anleihe: M. 350 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 31./3. 1904, rück- zahlbar zu 102 %. 700 Stücke (Nr. 1–700) à M. 500, auf Namen der Credit- u. Spar-Bank in Leipzig als Pfandhalterin oder deren Ordre u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1910 durch jährl. Ausl. von mind. 2 % im Sept. (zuerst 1909) auf 1./4.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 3 monat. Frist auf einen Zinstermin ab Ende März 1909 vor- behalten. Sicherheit: Erststellige Kaut.-Hypoth. in Höhe von M. 350 000 zu gunsten der Credit- u. Spar-Bank in Leipzig auf dem Fabrik-Etabliss. der Ges. in Leipzig-Lindenau; Wert der verpfändeten Objekte nach der Taxe vom Juni 1904 zus. M. 675 630. Zahlstellen: Leipzig: Ges.-Kasse, Credit- u. Spar-Bank; Dresden: Gebr. Arnhold. Verj. der 4 J. (F.), der Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Kurs in Dresden Ende 1904–1907: iol. 50, –, – %;. Zugelassen Aug. 1904; erster Kurs 14./9. 1904: 101.25 %. Infolge der oben Vorgänge der Ges. war die Firma Gebr. Arnhold in Dresden bereit, bis 25./3. 1905 die Stücke zurückzunehmen. Bilanz am 30. April 1907: Aktiva: Areal 80 000, Gebäude 170 000, Masch. I 16 448, do. II 143 186, Utensil. 1, Riemen 1, elektr. Bel.-Anlage 1, Masch.-Bau 1, Färberei 11 829, Vorräte 254 939, Kassa 1351, Wechsel 5257, Kaut 1010, Bankkto 1157, Versich. 1799, Debit. 184 540, Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1907/1908. II. 54