Öl-, Seifen-, Kerzen- und Wachs-Fabriken. Oelfabrik Grossgerau-Bremen in Bremen mit Zweigniederlassung in Gross-Gerau. „„ 11./10. 1882; eingetr. 4./4. 1886. Letzte Statutänd. 20./6. 1902, 14./9. 1905, 8./2., 25./6. u. 22./11. 1906. Firma hatte früher den Zusatz „vorm. Sghoenenberg & Co.“ Zweck: Herstellung und Verwertung von Ölen und mit der Ölfabrikation zusammen- hängenden Fabrikaten jeder Art. Specialitäten: Palmkernöl, Kokosöl, Baumwollsaatöl etc. 1900 wurde eine Fabrik in Bremen errichtet, in der aber erst im Frühjahr 1901 der volle Betrieb eröffnet werden konnte. Zur Erhöhung des Verarbeitungsquantums sind die Fabri- kationseinrichtungen in Bremen 1902/1903 durch Anlage eines grossen Speichers und einer Extraktionsanstalt u. verschied. Veränderungen in der Fabrik vervollkommnet. Arbeiterzahl in beiden Fabriken ca. 260. Erst, nachdem die infolge der Misswirtschaft des früheren Dir: der Ges. Schneider not- wendig gewordene Sanierung der Ges. (s. unter Kapital) gesichert war, d. h. vom Nov. 1905 ab, konnte der Betrieb durch intensivere Ausnutzung der vorhandenen Einrichtung wesentlich günstigere Resultate liefern. Nachdem verschied. alte Lieferungsv erpflichtungen durch Rückkauf erledigt worden waren, gelang es, die Vorräte an alten Rückständen teil- weise weniger unvorteilhaft, als früher befürchtet, zu realisieren. Am 22./9. 1906 brannte der grösste Teil der Bremer Fabrik ab; der Schaden ist durch Versich. (M. 2 419 250) gedeckt. Es wurde auf einem angrenzenden Gelände eine moderne Ölfabrik erbaut, die bereits im Frühjahr 1907 in Betrieb genommen werden konnte; in die Zwischenzeit wurde die Pro- duktion in Gross-Gerau gesteigert. Auch eine Kokosnussbutter-Anlage (Kunerolwerke) wurde 1907 in Bremen errichtet. Zur Vermeidung künftiger Betriebsstörungen sind in Bremen die OÖlfabrik, die Kuchenmühle und die Lagerhäuser für Waren u. OÖle nach Möglichkeit von einander getrennt worden. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 gleichw. Aktien à M. 1000, wovon 1779 abgest. Urspr. M. 850 000, von denen M. 150 000 St.-, M. 700 000 Prior.-Aktien waren. Die St. „ wurden 1888 durch Amort. bis auf M. 100 000 getilgt. Hiernach herabgesetzt lt. G.-V. v. 10./6. 1898 auf M. 724 000, alsdann erhöht lt. G.-V. v. 3./11. 1899 zwecks Errichtung einer Ölfabrik in Bremen um M. 1000 000 in 1000 ab 1./4. 1900 div.-ber. Aktien à 1000, begeben an ein Bremer Konsortium zu pari plus Aktienstempel, und lt. G.-V. v. 29 1901 um M. 276 000 (auf M. 2 000)000) in 276. ab 1./4. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000, „. zu pari zuzügl. 4 % St.-Zs. ab 1./4. 1901. Das Jahr 1904/05 schloss mit einer Unterbilanz von M. 980771 (wovon allein M. 821 952 auf Betriebsverlust entfielen) und machte eine Sanierung nötig. ur Sanierung der Ges. fasste die G.-V. v. 14./9. 1905 auf Grund des Berichtes der am 3./7. 1905 eingesetzten Prüfungs- kommission folgende Beschlüsse: Herabsetz. des A.-K. um M. 200 000 auf M. 1 800 000 dureh Vernichtung von 200 Aktien, welche der Ges. zu diesem Zwecke franko valuta zur Verf. ge- stellt werden; auf die verbleib. M. 1 800 000 werden 65 % M. 1 170 000 oder M. 650 pro Aktie zugezahlt ohne Erhöhung ihres Nennbetrages (Frist pis ult. Okt. 1905). Die Zuzahlung wurde auf M. 1.776 000 mit M. 1 154 400 geleistet; die betr. Aktien wurden als 12 % Vorz.- Aktien abgest. Nach Abzug der Kosten der Sanierung standen M. 1 322 032 Buchgewinn aus der Transaktion zur Verfüg. Von dieser Süomme wurden M. 980 771 zur Tilg. genannter Unterbilanz, der Rest zu Abschreib. u. „ benutzt. Das Geschäftsjahr 1905/06 er- brachte nach Abschreib. von M. 100 610 M. 25 588 Reingew. Hiervom wurden M. 1279 dem R.-F. überwiesen und M. 24 038 vorgetragen. Die G.-V. v. 8./2. 1906 beschloss Zus. legung der verbliebenen M. 24 000 Aktien, auf die keine Zuzahlung geleistet war, im Verhältnis 8:1 (Frist bis 1./7. 1906) u. Gleichstell. aller Aktien. Der Buchgewinn aus dieser Operation von M. 21 000 fand zu Rückstellungen Verwendung. A.-K. bis Nov. 1906 somit M. 1 779 000 in gleichwert. Aktien. Die a. o. G.V.. 11. 1906 beschloss Erhöhung um M. 221 000 (auf M.2 000 000), in 221 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4.1907, „ zu pari, angeboten M. 178 000 den alten Aktionären 10: 1 vom 13.–27./12. 1906 zu 105 %, abzügl. 4 % Stück-Zs. bis 31./3. 1907, ........ M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. von 1906 91 aekiho: zu 103 %, 400 Stucls (Nr. 1–400) à M. 1000, 200 (Nr. 401–600) à M. 3000. Zs. 2./1. 1707 Tilg. ab 1906 in spät. 40 Jahren durch jährl. Ausl. von M. 25 000 im März auf 1.3 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Die = ist hypoth. an 1. Stelle auf den Besitz der Ges. eingetragen (und zwar mit M. 500 000 auf Gross-Gerau, M. 700 000 auf Bremen, Taxwert der Gross-Gerauer Anlagen M. 772 393, der Bremer Anlagen M. 1 028 670) und diente ebenso wie die Kapitalerhöhung von 1901 zur Stärkung der Betriebsmittel und Ermässigung der Bankschulden. In Umlauf Ende März 1907. M. 975 000. Verj. der Coup. 4 J. (K.) Zahlst.: Bremen: Deutsche Nationalbank, E. 0 Weyhausen. Kurs in Bremen Ende 1902–1907: 103, 103, 99.75, 99.50, 100.75, 100 %. Za im Juli 1902. Geschäftsjahr: 1./4. Z. (bis 1898 Kalenderj.). Gen.-Vers.: Bis Ende Sept. 1 Aktie – 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 4 % Div., v. Übrigen 15 % Tant. an A.-R. (mind. jedoch M. 1000 feste Vergüt. pro Mitgl.), Rest zur Verf. der G.-V. Einzelnen Mitgl. des A.-R. kann aus dem Jahresgewinn ausser der Tant. für besondere Leistungen im Interesse der Ges. eine Remuneration von zus. bis M. 10 000 zugebilligt werden. Bilanz am 31. März 1907: Aktiva: Grundstücke 288 681, Immobil. 555 073, Masch. 574 300, Geleiseanlage 8086, Betriebsmaterial. 42 912, bewegl. Inventar 10 000, Neuanlage Bremen 530 619, Waren 1 365 682, vorausbez. Versich. 18 584, Wechsel 90 916, Kassa u. Bankguth.