946 Papier-, Fappen- und Cellulose-Fabriken. Verlegung des Sitzes der Ges. nach Elberfeld unter Abänd. der Firma wie oben; handelsger. eingetr. in Elberfeld 28./12. 1899. Letzte Statutänd. 21./9. 1901, 19./11. 1903 u. 4./2. 1905. Zweck: Betrieb der Papierfabrikation u. Handel mit den hergestellten und verwandten Waren. Hergestellt wird in Elberfeld als Specialität Elfenbein-Karton, in Zehlendorf Karton- wpapier nach patentiertem Verfahren, sowie photograph. Papier u. Kartonpapier. Die Grundstücke in Elberfeld an der Königsstr. 130 sind ca. 6000 qm gross und im Juni 1897 samt den Gebäuden auf M. 862 685 geschätzt, die Masch. u. Heizanlage im Mai 1896 auf M. 52 375. Der Ankauf der Elberfelder Anlagen von Paul Remkes erfolgte im Juni 1897, um die Fabrikation auch auf die Herstellung von Fein-, besonders Kartonpapieren auszudehnen, da die urspr. Fabriken in Fockendorf, Fischersdorf u. Freyburg a. d. U. nur Holzschliff, Druck- u. Pack- papier erzeugten. Der Kaufpreis betrug einschl. Vorräten M. 1 700 000, wovon M. 900 000 bar ausgezahlt wurden, während für den Rest von M. 800 000 unten aufgeführte 4 % Hypoth.- Anleihe bestellt ist. Zu dem Elberfelder Etablissement gehörte auch die Papierfabrik in Neu-Weissensee bei Berlin. Dieselbe wurde im Februar 1900 für M. 150 000 wieder verkauft (Buchwert M. 147 259), wovon M. 30 000 bar bezahlt wurden, der Rest von M. 120 000 durch erststellige 3½ % Hypoth., wovon jedoch 1904 M. 50 000 abgeschrieben sind, (am 1./3. 1912 fällig) sichergestellt ist. Nachdem die Vereinigung der Fabrikation von Fockendorf mit der in Elberfeld 1897/98 u. 1898/99 nicht das erhoffte günstige Resultat erbracht hatte, u. weil für Neueinrichtungen in Fockendorf Mittel erforderl. waren, über welche die Ges. nicht verfügte, beschloss die G.-V. v. 18./12. 1899 die Anlagen in Fockendorf, Fischersdorf u. Freyburg an die Simonius'sche Cellulosefabriken A.-G. in Wangen i./Allgäu mit Wirk. ab 1./7. 1899 zu verkaufen und den Betrieb lediglich auf die Fabrik Elberfeld zu beschränken. Da die Buchführung der beiden Etablissements getrennt war, konnte die Übernahme ohne rechnerische Schwierigkeiten er- folgen und wurden der Verkäuferin als Ausgleich für den Überschuss der übertrag. Aktiva über die übernommenen Passiva 500 Aktien der Simonius-Ges. à M. 1000 übergeben und M. 90 000 bar gezahlt. Die 500 Aktien wurden lt. G.-V.-B. v. 18./12. 1899 bei der Herab- setzung des A.-K. der damaligen Fockendorfer Ges. auf die Hälfte in der Weise den Be- sitzern der Fockendorfer Aktien überwiesen, dass für je 4 eingereichte Fockendorfer Aktien à M. 1000 eine Simonius-Aktie à M. 1000 gegeben und 2 Fockendorfer Aktien à M. 1000 in 2 Elberfelder Aktien à M. 1000 abgestempelt, während die je übrigen 2 Fockendorfer Aktien à M. 1000 vernichtet wurden. (krist erst bis 1./6. 1900, dann bis 15./10. 1900 verlängert.) Die Simonius-Aktien waren zu dieser Zeit an der Berliner Börse mit ca. 180 % notiert. Sämtl. Fockendorfer Aktien sind zum Umtausch bezw. Abstemp. eingereicht worden. Für Vergrösserung der Anlagen in Elberfeld sind seit 1897 bis 1907 etwa M. 280 000 für Gebäude und M. 976 907 für Maschinen etc. aufgewendet. 1905 wurde ein Neben- grundstück für M. 21 628 hinzuerworben und eine neue grosse Dampfmaschine aufge- stellt; damit sind für absehbare Zeit grössere Zugänge für Elberfeld beendet. Da sich 1904 die Vergrösserung der Fabriksanlagen notwendig erwies, solche aber in Elberfeld der Raumverhältnisse wegen unmöglich ist, so erwarb die Verwaltung 1904 in Zehlendorf bei Berlin am neuen Teltowkanal ein etwa 4500 qR. grosses Grundstück mit 400 m Kanal- u., 500 im Strassenfront für M. 450 000, um daselbst eine Fabrik-Anlage zur Herstellung von Kartonpapieren, soweit sie den Artikel der Elberfelder Papierfabrik nicht berühren, zu er- richten. Die für April-Mai 1905 geplant gewesene Inbetriebsetzung dieser Neuanlage hat sich aus verschiedenen Gründen bis Anfang 1906 verzögert. Neben Terrain- u. Bauschwierig- keiten, sowie einem Schadenfeuer ist der Hauptgrund der Verzögerung die gleichzeitige Ausdehnung der Neuanlage auf die Herstell. lichtempfindlicher Papiere. Die ganze Anlage samt masch. Einrichtung stellt sich auf etwa M. 7 000 000. Auf ein Nachbargrundstück hat die Ges. 1906 die vorbehaltene Option (M. 100 für die qR.) ausgeübt. Leistungsfähigkeit der Ges. jetzt in Elberfeld (250 Arbeiter) u. Zehlendorf (300 Arbeiter) etwa 50 000 kg Tages- produktion. Die verspätete Inbetriebsetzung der Zehlendorfer Fabrik beeinträchtigte 1905/06 das Resultat. 1906/07 hat sich der Elberfelder Betrieb wieder bewährt. Dagegen hat sich die an den Zehlendorfer Betrieb geknüpfte Hoffnung nur teilweise erfüllt. Die Anlagen in Zehlendorf konnten noch nicht voll ausgenutzt werden. Hierzu kam noch ein erheblicher Preisrückgang für Kartonpapier. Nach Deckung des Verlustes der. Zehlendorfer Abteilung aus dem Elberfelder Gewinn verbleibt ein Bruttogewinn von M. 194 498, die Abschreib. er- forderten M. 361 354, so dass sich ein Verlust von M. 166 856 ergibt, der aus dem R.-F. gedeckt wurde. Die Verwaltung glaubt, dass nunmehr die Periode der Zehlendorfer Verluste abgeschlossen sei und das Jahr 1907/08 wieder bessere Ergebnisse bringen werde. Kapital: M. 3 000 000, u. zwar M. 1 000 000 in 1000 abgest. Aktien à M. 1000 u. M. 2 000 000 in 2000 Akt. von 1903 bezw. 1905 à M. 1000. Urspr. M. 1 250 000 in Aktien à M. 1000. Nach G.-V.-B. v. 2./12. 1889 sollten die Aktien, auf welche eine Zuzahl. von M. 200 geleistet wurde, in Vorz.- Aktien umgewandelt werden. A.-K. nach Durchführ. dieser Transaktion M. 1 250 000 in 888 Vorz.- u. 362 St.-Aktien à M. 1000. Nach G.-V.-B. v. 14./5. 1892 wurden von diesen 362 St.-Aktien 70 durch unentgeltl. Erstattung der früheren Direktion in den Besitz der Ges. gelangte und 10 freihändig zu 30 % angekaufte St.-Aktien vernichtet und die verbliebenen 282 St.-Aktien in 94 Vorz.-Aktien zus. gelegt, sodass das A.-K. alsdann M. 982 000 in 982 Stück gleichberecht. Aktien à M. 1000 betrug, für welche die Bezeichnung Vorz.-Aktie wieder gestrichen ist; dazu lt. G.-V. v. 7./9. 1896 noch 18 * 1000 = M. 18 000, begeben zu 110 %, somit A.-K. M. 1 000 000. – Die G.-V. v. 15./6. 1897 beschloss Erhöhung des A.-K. zwecks Ankauf der Remkes'schen Papier-