Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. 1123 Milchwirtschaft, Vieh- und Schweinezucht betrieben. In den Überschwemmungsgebieten am Neisseufer sind grosse Weidekulturen angelegt. Auf Rittergut Stroschwitz befindet sich eine Ziegelei, welche jährlich ca. 450 000 Ziegel herstellt. Die Güter wurden gelegentlich der Gründung der Akt.-Ges. auf zus. M. 1 461 639 geschätzt. Der Miterwerb der Güter empfahl sich für die Akt.-Ges. insbesondere deshalb, weil dadurch der Zuckerfabrik hinsichtlich ihrer Versorgung mit Rüben eine gewisse Grundlage gewährleistet ist, dann aber auch aus anderen Gründen, z. B. mit Rücksicht auf die Verwertung der Abfallprodukte, die Ableitung der Abwässer u. dergl. – Hinsichtlich der Position des Gewinn- und Verlust-Kontos „Zinsen der Landwirtschaft' wird noch bemerkt, dass für die Landwirtschaft mit Rücksicht darauf, dass sie als Nebenbetrieb der Zuckerfabrik zu betrachten ist, ein bestimmter Rentabilitäts- satz, und zwar von 4 % festgesetzt wurde, d. h. es werden dem Landwirtschafts-K. zugunsten des Gewinn- u. Verlust-Kto 4 % von dem mit M. 1 400 000 angenommenen Anlage- und Betriebskapital in Rechnung gestellt und ein alsdann noch verbleibender Gewinn- oder Verlust-Saldo auf Rüben-Kto verrechnet. – Der Rückgang der Div. in den beiden letzten Geschäftsjahren ist in der gleichzeitigen rückläufigen Bewegung der Zuckerpreise begründet. Für 1906/07 wurde das Erträgnis ausserdem durch die eingetretenen Kursrückgänge von M. 29 000 auf den als Steuerkaution dienenden Effektenbesitz, sowie durch eine Abschreibung auf Konto-Korrent in Höhe von M. 17 000 beeinträchtigt. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Hypotheken: Die in der Bilanz aufgeführten Hypotheken von M. 422 230 u. M. 450 000 haften beide auf den der Ges. gehörigen Rittergütern Fröbeln, Rauske u. Stroschwitz zur Gesamthaft; die Hypoth. von M. 422 230 (Pfandbriefschuld) –— an I. Stelle haftend – ist mit 3½ % verzinslich. Dieser Hypoth. steht per 30./4. 1907 ein Amort.-F. von M. 29 577 gegenüber. Die weiteren M. 450 000 sind mit 4 % verzinslich u. nach 6 monat. Kündigung zurückzuzahlen, die Kündig. ist jedoch bei pünktlicher Zinszahlung für die Gläubiger bis 1./1. 1915 ausgeschlossen. Die Fabrikgrundstücke sind hypoth. nicht belastet. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Spät. ult. Aug. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Rückl., hierauf 4 % Div., vom Übrigen 6 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung von zus. M. 6000 fester jährl. Vergüt.), Rest weitere Div. bzw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. April 1907: Aktiva: Grundbesitz 56 943, Gebäude 687 615, Utensil. 31 382, Mobil. 7468, Gleisanlage 68 590, Masch. u. Apparate 798 639, elektr. Beleucht.-Anlage 5832, Arb.- Wohnungen 56 471, Rittergüter 1 414 110, Amort.-F. für Rittergüter 29 577, Bankguth. 88752, Kassa 2336, Debit. 366 755, Beleuchtungssteinkohlen, Ölu. Talg, Presstücher, Material, Kalk u. Koks 31 528, Fuhrpark 6133, Effekten 542 071, Syndikatskto 1500, Feuerversich. 21 263, Unfalt 445, Haftpflichtverbandbeteil. 1000, Hypoth. 124 000, Raffineriefabrikat. 1 132 708, Schnitzel-, Schlamm- u. Rübensamen 40 127. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Restkaufgeldhypoth. auf Rittergüter 450 000, Pfandbriefschuld do. 422 230, Steuerschuld 1 230 000, Kredit. 114 591, R.-F. 51 822 (Rückl. 11 599), Spec.-R.-F. 40 000, Div. 195 000, Tant. an A.-R. 6000, Vortrag 5604. Sa. M. 5 515 249. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. inkl. Rüben 1 524 019, Kursverlust 28 703, Löhne, Gehälter, kontraktl. Tant., Remun. 237 380, Zs. u. Diskont 22 092, Verbrauchs- abgabe 2 168 460, Abschreib. 145 033, Gewinn 218 204. – Kredit: Vortrag 5719, Raffinerie- fabrikat. 4 200 048, Schnitzel u. Schlamm 81 112, Mietserträge der Arb.-Wohnungen 1012, Zs. der Landwirtschaft 56 000. Sa. M. 4 343 893. Kurs Ende 1907: 135 %. Eingeführt in Breslau am 3./9. 1907 zum ersten Kurs von 135 %. Dividenden 1904/05–1906/07: 12½, 9, 6½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Dr. Eug. Kuthe. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Ernst Martius, Breslau; Stellv. Bank-Dir. Jean Bucher, Breslau; Bank-Dir. Carl Michalowsky, Berlin; Rittergutsbes. Otto Moll, Johnsdorf. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Berliner Handels- Ges.; Breslau: Schles. Bankverein. Zuckerraffinerie Genthin A.-G. in Genthin. Gegründet: 11./9. bezw. 7./11. 1901, eingetr. 28./11. 1901. Letzte Statutänd. 19./9. 1903 u. 24./10. 1904. Firma lautete bis dahin „A.-G. für Verwertung landwirtschaftl. Produkte“. Gründer: 24 meist Chokolade-Fabrikanten aus d. Reiche (Angehörige d. Vereins deutscher Chokolade-Fabrikanten). Zweck: Erricht. von Weisszuckerfabriken, die dadurch bedingte Verwertung landwirt- schaftlicher Produkte –— Zuckerrüben –—, Erzeugung von Weisszucker als Raffinade, Melis (Granulated), Farin etc., Verkauf der gewonnenen Produkte, insbes. Lieferung des Zuckerbedarfs der Chokoladen-u. verwandten Industrien. Es werden etwa 200 000 Ctr. Zucker jährl. hergestellt. Kapitel: M. 1 500 000 in 1500 Nam.-Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000 in 823 Aktien Lit. A u. 177 Lit. B, erhöht lt. G.-V. v. 6./10. 1902 um M. 200 000 Aktien Lit. A, von den Aktionären zu 105 % übernommen. Die G.-V. v. 24./10. 1904 beschloss Umwandlung der Aktien Lit. B in solche Lit. A u. Ausgabe von weiter M. 300 000 neuen Nam.-Aktien mit Div.-Recht für 1904/1905 zur Hälfte, angeboten den Aktionären 11.–24./11. zu pari. Das A.-K. beträgt damit also wie oben M. 1 500 000 in gleichartigen Nam.-Aktien à M. 1000. Kautions-Hypothek: M. 2 000 000. „Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. (bis 1904 1./7.–30./6.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. 1