1144 Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. Vorstand: Vors. Gutspächter Hoffmann, Ökonomierat Krüger, Gutspächter Ernst Deich- mann, Graf Walther Hahn, Rittergutsbes. J. K. Paetow. Aufsichtsrat: (3) Vors. Rittergutsbes. Viereck, Gutspächter Bobsien, Gutspächter Never. Zahlstelle: Rostock: Rostocker Bank. 0 0 30 7 0 0 0 0 Badische Gesellschaft für Zuckerfabrikation in Mannheim mit Fabriken in Waghäusel (Baden) und in Züttlingen (Württ.). Gegründet: 1837, als A.-G. 20./7. 1851. Statutänd. 28./11. 1899. Zweck: Fabrikation von Brod-, Würfel-, gemahlenem u. Kristallzucker u. Farinen. Betrieb von Landwirtschaft. Die Fabrik Waghäusel, welche nach dem Patent Langen arbeitet, wurde 1900/1901 auf 15 700 Ctr. Rüben Tagesleistung gebracht, die Züttlinger Fabrik wurde früher einem umfass. Umbau unterzogen. In Waghäusel ist seit 1901 eine neu erbaute Schnitzel- trockenanlage im Betrieb. Die Ges. betreibt eigene Landwirtschaft, hat 21 Güter erpachtet u. baut einen grossen Teil der benötigten Zuckerrüben selbst (1906/07: 538 210 Ctr.). –— Rübenverarbeit. 1900/01–1906/07: 1 726 532, 1 915 462, 958 574, 1 048 024, 1 272 150, 1503 542, 1 620 672 Ctr. (darunter 1906/07 1 082 462 Ctr. Kaufrüben). Kapital: M. 4714 285.72 bezw. fl. 2 750 000 in 5500 Aktien (Nr. 1–5500) à fl. 500 = M. 857.14. Urspr. fl. 1 330 000, erhöht 1872 auf fl. 2 000 000 und 1874 auf fl. 2 750 000. Geschüftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Spät. Febr. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Dotierung von Sonderrücklagen, 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 8000), vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest zur Verf. der G.-V. Über den R.-F. u. Spec.-R.-F. wird besondere Rechnung geführt. Bilanz am 31. Aug. 1907: Aktiva: Güter, Gebäude, Masch. 1 510 469, Waren, Fabrikate u. Halbfabrikate 1 158 250, Steinkohlen, Beinschwarz u. Material. 412 733, Kassa 45 332, Wechsel 496 599, Bankguth. 2 380 260, Kaut. 339 254, Staatsp. 137 840, Avale 30 000, Debit. 702 722, landwirtschaftl. Werte 1 965 025, Vorlagen auf Neueinricht., Versich. u. Rüben 73 685. – Passiva: A.-K. 4 714 285, Accepte 30 000, Kredit. 471 790, Zuckerverbrauchsteuer 2 024 020, Pens.-K. 105 634, Unterst.-F. 127 999 (Rückl. 12 000), R.-F. 471 428, Spec.-R.-F. 300 240 (Rückl. 100 000), Delkr.-Kto 60 000, Extra-Abschreib. 100 000, Div. 440 000, do. alte 3380, Tant. 104 122, eftrag 299 273. Sa. M. 9 252 173. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Spesen 138 043, Grat. an Angestellte 40 000, Abschreib, 109 559, Kursverlust 27 902, Reingewinn 1 055 395. – Kredit: Vortrag 250 335, Betriebs-Uberschuss 1 120 564. Sa. M. 1 370 900. Kurs Ende 1901–1907: In Frankf. a. M.: 79, 70.80, 82, 107, 111, 113.40, 121 %. – Auch notiert in Mannheim. Dividenden 1900/01–1906/07: 4, 4¾, 7, 7, 7, 7, 9½ %. (1900/01–1906/07 rund M. 35, 40, 60, 60, 60, 60, 80 per Aktie). Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: C. Schoettle, Dr. E. Ihlée, Waghäusel. Aufsichtsrat: (5–8) Vors. Dr. Friedr. Engelhorn, Ed. Ladenburg, Komm.-Rat Bank-Dir. W. Zeiler, Rechtsanwalt Ernst Bassermann, Mannheim; Geh. Justizrat Eduard Carp, Ruhrort; Alfr. Seeligmann, Geh. Rat Prof. Dr. Engler, Karlsruhe; Fabrik-Dir. Jos. Wolf, Cöln. Zahlstellen: Waghäusel: Gesellschaftskasse; Mannheim: Südd. Disconto-Ges., Rheinische Creditbank u. deren Filialen; Frankf. a. M.: Disconto-Ges.; Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Co. Zuckerraffinerie Mannheim in Mannheim. Gegründet: Am 1. März 1867. Letzte Statutenänderung vom 15. Nov. 1899. Zweck: Bereitung von Zucker in allen für den Handel geeigneten Formen, Handel mit Zucker und allen der Fabrikation dienenden und aus derselben gewonnenen Stoffen. Die Fabrik verarbeitet jährl. ca. 150 000 m-Ctr. Rohzucker zu Raffinade. Der Betriebsgewinn 1904/1905 ergab einen Verlust von M. 9199, hierzu Abschreib. M. 7273, also zus. M. 16 472, wodurch der Gewinnvortrag aus 1903/1904 auf M. 27 694 reduziert wurde; hieraus wurden 5.01 % Div. für 1904/05 verteilt. Die ungünstige Lage des Zuckermarktes, die in Ausführung begriffene techn. Reorganisation der Fabrik mit Um- u. Neubauten u. Streik verursachten 1905/06 einen Betriebsverlust von M. 50 220, wozu Gen.-Spesen mit M. 54 217 u. Abschreib. mit M. 12 835 kamen, also M. 117 272 Gesamtverlust, der aus Vortrag von 1904/05 mit M. 6195, aus R.-F. mit M. 50 000 u. aus Spec-R.-F. mit M. 61 077 Deckung fand. Zugänge auf Gebäude-Kto 1905/06 M. 102 639, auf Masch.- u. Geräte-Kto M. 76 317. Der am 17./4. 1906 beschlossene Bau einer neuen Würfelzuckeranlage war im Herbst 1906 betriebsfähig und kam 1906/07 zur Verrechnung. Die Ges. verzeichnet für 1906/07 einen Betriebsgewinn von M. 82 069. Da aber für Unk. M. 90 300 u. für Abschreib. M. 24 322 abzusetzen waren, ergibt sich ein neuer Verlust von M. 33 766, zu dessen Deckung M. 8922 dem Spez.-R.-F. und M. 24 844 dem ordentl. R.-F. entnommen werden, wonach die Reserven noch M. 25 155 enthalten. Die Ursachen des ungünstigen Ergebnisses sind in dem Umstande zu suchen, dass die zu Beginn der Kampagne noch geringen Nutzen lassenden Raffinadepreise schnell abbröckelten, sodass die Spannung zwischen Rohware und Raffinade derartig niedrig wurde, dass die Ges. sich vom Markte fernhielt. Die technische Reorganisation hat sich gut bewährt. Die Ab-