1158 Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. Zuckerfabrik Riesenburg in Riesenburg, Westpreussen. Gegründet: 1884. Letzte Statutänd. S. 1902. Auch Reparat. landwirtschaftl. Masch. Rohzuckerproduktion 1901/02–1906/07: 115 369, 65 742, 55 938, 59 813, 85 377, 69 974 Ctr.; Rübenverarbeitung: 841 040, 475 060, 406 390, 389 330, 502 07 0,,468 580 Ctr. Kapital: M. 560 000 in 800 Nam. Aktien à M. 700. Die Übertragung der Aktien ist an die Zustimmung des A.-R. u. der G.-V. gebunden. Grundschuld: M. 170 500. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. (früher v. 1./7.–30./6.). Gen.-Vers.: Bis Ende Aug. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 10 % z. R.-F. bis M. 300 000. Der A.-R. erhält Tant. 2% des Reingewinns, die 3 rübenbauenden Mitgl. der Dir. 3 %, der Vors. der Dir. bis M. 3000 Jahresfixum. Im übrigen wird der Reingewinn nach den gesetzl. Bestimm. verteilt. Bilanz am 31. Mai 1907: AEtiva. Grundstück 41 095, Gebäude, Wasserleit. u. E 325 125, Bahnanlage 8077, Masch. 274 056, Utensil. 8683, Schnitzeltrockn.-Anlage 28 406, Be- leucht.- do. 8590, Riemen u. Gummiwaren 7020, Kassa 2370, Kaut. 1985, Landwirtschafts- u. Fuhrkto 2896, Versich. 778, nachzuzahl. Rübengelder 249 734, Debit. 187 742, Vorräte 59 965. – Passiva: A.-K. 560 000, Grundschuld 170 500, do. Zs.-Kto 975, für bedingte Rübenschuld 249 734, Miete 266, Kredit. 10 503, Rüben 2619, Delkr.-Kto 4602, R. F. 176 345, Gewinn 30 981. Sa. M. 4 206 528. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 31 212, Delkr.-Kto 4602, Gewinn 30 981. – Kredit: Betriebsgewinn 63 677, Landwirtschafts- u. Fuhrkto 1462, Miete 1655. Sa. M. 66 795. Dividenden 1888/89–1906/07: 0 %. Direktion: (5) Vors. Freih. von Schoenaich, Stellv. Seyffarth, Franz Albrecht (augleich techn. Dir.), Stoppel, P. Kliewer (zugleich kaufm. Dir.), Freih. von Rosenberg-Klötzen. Aufsichtsrat: (5) Vors. Rittergutsbes. Stellv. Gutsbes. Rugenstein, Cleve, Major v. Livonius. Rositzer Zucker-Raffinerie in Rositz, S.-A. Gegründet: 7./12. 1882. Letzte Statutänd. 21./3. 1903, 28./3. 1906. Gründung s. Jahrg. 1900/01. Zweck: Herstellung von raffiniertem Zucker (Brod-, Würfel- u. gemahlener Zucker) aus Rohzucker u. aus Melasse vermittelst des Scheiblerschen Bistrontium-Saccharat-Verfahrens Gewinnung v. Rohpotasche. 1901 kam eine neue Centralstation für Erzeugung u. Übertragung elektr. Kraft in Betrieb, wodurch die Ges. in Zukunft gegen Betriebsstörungen gesichert ist. Ca. 700 Arbeiter. Produktionsfähigkeit jährl. ca. 1 000 000 Ctr. Zucker. Die Fabrik ist auf eine tägliche Verarbeit. von 2500 Ctr. Melasse eingerichtet. 1904/1905 Errichtung einer Rohzucker-Raffinerie von zunächst 600, später 1200 Sack Rohzucker pro Tag. Dieser Neubau erforderte ca. M. 1 400 000, welcher Betrag aus den eigenen Mitteln der Ges. bestritten wurde. Verschiedene Umstände beeinträchtigten das Resultat für 1906; in der Hauptsache war es das Missverhältnis der teuren Melasse zu dem Zuckerpreis u. ferner der Bergarbeiterstreik im Meuselwitzer Revier, während dessen zehnwöchentl. Dauer die Ges. wegen Kohlenmangel die Arbeit in der Entzuckerung einstellen musste. 1888 erwarb die Ges. das gesamte A.-K. der Strontianit-Societät in Berlin im Betrage von M. 5 000 000, reduziert auf M. 3 000 000, und damit das ges. Vermögen und die Patente der Societät ab 1./7. 1888 für M. 3 000 000 in Aktien. Die Societät ist im März 1896 in Liquid. getreten. Durch Vertrag v. 26./6. 1897 übernahm die Raffinerie-Ges. die gesamte Masse der Societät und dadurch, dass dieselbe zunächst aus M. 1 000 000 Rositzer Zucker-Raffinerie- Aktien bestand, wurde das Kapital der Raffinerie-Ges. nach Ablauf des Sperrjahres (Mitte August 1897) von M. 6 000 000 auf M. 5 000 000 herabgesetzt. – Die Rositzer Ges. ist bei der Chem. Fabrik (Strontian- u. Barytprodukte) vorm. Walter Feld & Co., A.-G. in Hönningen a. Rh. (A.-K. M. 2 400 000, Div. 1898/99–1905/06: 7½, 10, 11, 11, 11, 10, 9, 10 %) mit noch nom. M. 500 000 in Aktien beteiligt. M. 518 000 ihrer Hönninger Aktien hat die Rositzer Ges. 1903 zwecks Einführung an der Berliner Börse zu 145 % abgestossen, weitere ca. M. 200 000 hat die Ges. 1904 mit 70 % Nutzen begeben. Mit der „ Firma beteiligte sich die Ges. 1901 mit M. 55 000 Stammeinlage an der Gründung der G. m. b. H. Hönninger Sprudel, welche die den Hönninger Bedarf übersteigende Ausbeute aus der 1900 erbohrten Kohlensäurequelle 3 komprimiert in den Handel bringt. Diese Ges. hat für 1902–1903 je 20 %, 1904 15 % als Gewinn verteilt. Die Rositzer Ges. ist ferner bei der A.-G. Zechau-Kriebitzscher Kohlen- werke Glückauf in Zechau mit M. 908 000 in Aktien beteiligt (Div. 1901–1906: 2, 5, 6, 8, 8, 5 %). Diese Aktien stehen zu pari zu Buch. Siehe auch Gewinn- u. Verlust-Kto per 31./12. 1906. Ende 1906 Beteilig. mit ca. M. 500 000 an der Chem. Fabrik Rositz G. m. b. H. zur Nutzbar- machung des bei der Melasseschlempe-Verkohlung entweichenden Stickstoffes und zur Er- 3 zeugung von schwefelsaurem Ammoniak u. Cyanalkalien sowie Pyridin auf Zechauer Flur. Kapital: M. 5 500 000 in 5290 Aktien à M. 500 (mit den Nr. zwischen 1–6000) u. 2855 Aktien à M. 1000 (mit den Nr. zwischen 6001–9000 u. Nr. 9001–9500). Urspr. M. 3 000000, erhöht 1888 um M. 3 000 000 und infolge Auflösung der Strontianit-Ges. (s. oben) 1897 um M. 1 000 000 herabgesetzt. Die G.-V. v. 7./4. 1900 beschloss zwecks Erhöhung der Be- (is am Hönninger Werk und Stärkung der Betriebsmittel Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 5 500 000) in 500 ab 1./1. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von