* Brauereien. Berliner Bierbrauerei, Actiengesellschaft, vorm. F. W. Hilsebein, Berlin, 0. Koppenstr. 68/69 u. SW., Am Tempelhofer Berg 6. Gegründet: 8./10. 1887. Letzte Statutänd. 9./12. 1899 u. 20./12. 1900. Die Firma lautete bis 1898 Berliner Weissbierbrauerei, dann wie oben geändert. Zweck: Übernahme u. Weiterbetrieb der 1876/77 erbauten Weissbierbrauerei von F. W. Hilse- bein in Berlin, Koppenstr. 68, mit dem Restaurationslokale Friedrichstr. 99 und den Ver- tragsrechten an den Restaurationsräumen ab 1./10. 1887 für M. 1 300 000. Die G.-V. v. 20./11. 1889 genehmigte Ankauf des Hauses Koppenstr. 69. Lt. G.-V. v. 19./2. 1898 wurde die Bayerisch- u. Lager-Bierbrauerei von F. W. Hilsebein in Berlin am Tempelhofer Berg 6 für M. 684 000 in Hypoth. und M. 1 000 000 in Aktien erworben. Dieselbe ist auf eine Produktion von jährl. ca. 200 000 hl eingerichtet. Am 1./9. 1907 Übernahme des Kundenkreises der Brauerei Jul. Borsdorf samt Fuhrwerk u. Fastagen für M. 72 000. Bierabsatz 1899/1900–1906/07: 54 565, 51 394, 45 829, 50 342, 51 626, 51 907, 44 981, 31 266 t Weissbier; 31 521, 46 679, 62 599, 74 817, 74 938, 76 621, 91 439, 85 294 hl Bayrisch-Bier. Kapital: M. 2 000 000 in 1125 abgest. Aktien (Nr. 1–1125) u. 875 neuen Aktien (Nr. 1126–2000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 250 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 19./2. 1898 um M. 1 000 000 (div.-ber. ab 1./10. 1898), wovon M. 625 000 den Aktionären bis 29./3. 1898 zu 115 % über- lassen wurden. Die G.-V. vom 20./12. 1900 beschloss, zwecks Tilg. der durch die un- genügende Rentabilität der Bayrisch-Bierbrauerei herbeigeführten Unterbilanz per 30./9. 1900 von M. 96 985, das A.-K. von M. 2 250 000 durch Zus. legung von 2 Aktien zu einer auf M. 1 125 000 herabzusetzen (Frist zur Abstempelung 8.– 22./2. 1901). Gleichzeitig wurde beschlossen, das herabgesetzte A.-K. um M. 875 000, mit Div.-Recht ab 1./10. 1900 (auf M. 2 000 000), zu erhöhen. Von den neu ausgegebenen, mit den abgest. alten gleichberechtigten Aktien wurden M. 125 000 zu 113 % zuzügl. 4 % Zs. ab 1./10. 1900 fest verkauft und M. 750 000 zu 103 % zuzügl. derselben Stückzs. an ein Konsortium unter der Bedingung fest begeben, dass letztere M. 750 000 den Besitzern der abgest. Aktien 3: 2 bezw. 2: 1 zu 108 % zuzügl. Zs. zum Bezuge angeboten werden sollten (ge- schehen 23./2.–9./3. 1901). Der durch die Zus. legung freigewordene Betrag wurde mit M. 250 000 für die Weissbierbrauerei (M. 50 000 Delkrederekto, M. 30 000 R.-F. II, M. 38 702 für Gebäudeverbesserung, der Rest für Abschreib.), mit M. 875 000, für die Bayrisch- Bierbrauerei (M. 96 986 zur Tilg. der Unterbilanz, M. 50 000 Delkrederekto, M. 20 108 für entstandene Kosten, der Rest für Abschreib.) verwandt. Das Agio bei der Kapital- Erhöhung mit M. 15 820 in den R.-F. Hypotheken: M. 1 587 000 (siehe Bilanz). Die M. 1 000 000 jetzt 4½ % Hypoth. auf der Bayrisch-Bierbrauerei ist per 1./4. 1905 kündbar. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Nov.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., etwaige ausserord. Rücklagen, bis zu 6 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Übrigen 8 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von M. 5400), Rest nach G.-V.-B. 3 Bilanz am 30. Sept. 1907: Aktiva: Grundstück u. Gebäude Koppenstr. (68) 1 221 354, do. Koppenstr. (69) 256 485, do. Tempelhofer Berg (6) 1 594 006, Grundstück Teltow 19 105, Masch. u. Apparate 244 628, Lagerfastagen 43 745, Transportfastagen 52 142, Pferde, Wagen u. Geschirre 83 545, elektr. Beleucht.-Anlage 7868, Brauereiutensil. 4743, Kontor- do. 2, Restaurat.- do. 33 061, Flaschenbier- do. 9648, Ausschanklokale u. Niederlagen 73 109, Feuerversich. 4370, Brausteuer 264, Vorräte 622 314, Debit. 644 367, eig. Hypoth. 41 325, Wechsel 994, Kassa 24 526, Bankguth. 72 795. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. Koppenstr. (68) 400 000, do. Koppenstr. (69) 187 000, do. Tempelhofer Berg (6) 1 000 000, R.-F. 43 870, do. II 56 069, Kaut. der Bierfahrer 37 125, Delkr.-Kto 84 480, Unfallversich. 6350, Kredit. 977 749, Guth. d. Kundschaft 100 624, Accept 150 000, alte Div. 530, Gewinn (z. Vortrag) 10 603. Sa. M. 5 054 404. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gebäudereparat. 2482, Hypoth.-Zs. 61 000, Reparat. 10 151, Pferde- u. Wagen-Unk. 26 335, Kranken-, Unfall- etc. Versich. 14 089, Handl.- und Vertriebs-Unk. 661 795, Abschreib. 229 002, Gewinn 10 603. – Kredit: Vortrag 7362, Häuser- ertrag 9121, Bier u. Nebenprodukte Abt. I 221 558, Abt. II 777 417. Sa. M. 1 015 459. Kurs: Aktien 1888–1900: 115, 102.75, 79.25, 53, 60.25, 78, 119.75, 132, 139, 129, 105.50, 83.75, 52.50 %; abgest. bezw. neue Aktien Nr. 1126–2000 Ende 1901–1907: 88, 100, 106.40, 87.10, 84.75, 84.60, 61 %. Zugelassen März 1901. Notiert in Berlin. Dividenden: Aktien 1887/88–1899/1900: 7, 7, 4, 0, 0, 0, 4, 6, 7, 7, 4, 0, 0 %; abgest. bezw. neue Aktien 1900/1901–1906/1907: 4, 5, 5, 4, 4, 4, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Max Wunberger, Herm. Heinrich. Prokuristen: Rich. Wilke, Paul Schmädicke. Aufsichtsrat: Vors. Max Richter, Rud. Goldschmidt, Max Heckert, Gust. Erdmann, Max Schle- singer, Otto Vogel. Zahlstellen: Berlin: Eigene Kasse, Emil Ebeling, S. Simonson. Berliner Bock-Brauerei Actien-Gesellschaft in Berlin SW. 29, Fidicinstrasse 2/3, mit Zweigstelle in Aussig a. E. Börsenname: Bockbrauerei. Gegründet: 16./2. 1871. Letzte Statutänd. 25./11. 1899 u. 9./3. 1900. Besitztum: Die für M. 2 280 000 übernommene Hopf'sche Lagerbierbrauerei (der sog. Bock, Grösse des Grundstückes nach Verkauf von 209,7 q R. noch 26 483 qm), die „Deutschen Konzerthallen“ früher Salvator