1264 Brauereien. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Grundstücke: Zionskirchstr. 39/40 u. Kastanien Allee 63 458 457, Gebäude 608 563, Grundstücke und Gebäude Brunnenstr. 3 368 869, Masch. 143 169, Lagerfastage 28 308, Transp.- do. 20 672, Pferde 15 089, Mobil. 10 856, Wagen u. Geschirr 9313, Gummischläuche 1293, Debit. 111 479, Kassa 7300, Vorräte 164 321, Effekten 19 580, Hypoth. 31 000, Verlust 30 533. – Passiva: A.-K. 750 000, Hypoth. 203 000, do. Brunnenstr. 300 000, Amort.-Hypoth. 491 437, Kredit. 281 399, Dubiose 2970. Sa. M. 2 028 807. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 47 395, Zs. 7341, Handl.-Unk. 69 110, Effekten 140, Hypoth.-Zs. 42 829, Abschreib. 26 887. – Kredit: Warenkto 115 566, Grund- stücks-Ertrag 47 603, Verlust 30 533. Sa. M. 193 703. Dividenden 1903–1906: 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Emil Herm. Paul Werm, Carl Friedr. Aug. Werm. Aufsichtsrat: Vors. Carl Walter, Franz Nagler, Schöneberg; Dir. Rob. Hoffmann, Berlin. Deutsche Bierbrauerei A.-G., Sitz in Berlin, Altmoabit 60, Zweigniederlassungen in Pichelsdorf und in Radeberg i. Sa., diese unter der Firma Radeberger Exportbierbrauerei. Gegründet: 21./4. 1903; eingetr. 18./5. 1903. Letzte Statutänd. 1./7. 1903 u. 5./4. 1905. Gründer s. Jahrg. 1904/1905. Das Unternehmen ist aus der 1885 als A.-G. mit M. 730 000 A.-K. errichteten Radeberger Exportbierbrauerei in Dresden hervorgegangen. Das A.-K. dieser Ges. wurde bis 1895 nach und nach auf M. 104 000 herabgesetzt und zwecks Neubaues und Umbaues des Werkes 1895 um M. 2 000 000 und 1898 bezw. 1899 um M. 2 396 000 Aktien auf insges. M. 4 500 000 erhöht. Die Rentabilität des Unternehmens 1898/99–1901/1902 stellte sich auf 1, 0, 4, 6½ %. Lt. G.-V. v. 1./7. 1903 trat die Radeberger Exportbierbrauerei auf Grund der Bilanz v. 30./9. 1902 in Liquid., gleichzeitig beschloss die Deutsche Bierbrauerei Über- nahme der Anlagen. Dass das A.-K. der Deutschen Bierbrauerei nur auf M. 4 000 000 fest- gesetzt werden konnte, wurde durch die andersartige Kapitalisierung des neuen Unternehmens, sowie durch Abschreib. des vorhand. R.-F. der Radeberger Exportbierbrauerei von M. 938 600 auf die einzelnen Anlagekonten ermöglicht. Letztere gingen danach für zus. M. 5 480 000 in Besitz der neuen Ges. über; hiervon wurden M. 5 150 000 bar bezahlt, für den Rest von M. 330 000 wurden Hypoth. übernommen. Betrieben werden die beiden Brauereien in Rade- berg u. Pichelsdorf nebst Mälzerei, in dem zugehörigen Grundstück in Charlottenburg, Kaiserin Augusta-Allee 15/16, befindet sich die Flaschenbierabteilung, in Döberitz-Rohrbeck ein Restaurations-, in Templin ein Wiesengrundstück. 1905 Ankauf des Doppelgrundstücks Charlottenburg, Berlinerstr. 87 u. Brauhofstr. 9 für M. 256 722. Die Grundstücke in Pichels- dorf umfassen ca. 24 Morgen, wovon ca. 8 Morgen disponibel, die auf ca. M. 300 000 zu schätzen sind. In Gemeinschaft mit der Feldschlösschen-Brauerei wurde 1906 in Dresden ein Grundstück erworben, wodurch sich das Wirtschaftsanwesen-Kto um 199 352 erhöhte. Sonstige Zugänge auf Immobil.- u. Masch.-Kto erforderten M. 305 512. In der Abteil. Radeberg wurden 1904/1905 notwendige grössere Neu-Anlagen u. Umbauten vorgenommen, die sich auf Aufstellung einer neuen Dampfmaschine, Erweiterung der Kühl-Anlage, Umbau des alten Sudhauses zum Maschinenhaus, neue Dynamos, Erweiterung der elektr. u. Rohr- leitungen erstrecken. Für diesen Zweck sind 1904/1905 aus laufenden Mitteln M. 224 669 verausgabt worden. Zugänge auf Anlage-Konti bei beiden Brauereien erforderten 1906/07 M. 124 005, ausserdem wurden für Reparaturen M. 100 462 ausgegeben. Absatz 1902/1903 bis 1906/1907: 189 068, 210 912, 241 642, 274 585, ? hl. Die G.-V. v. 5./4. 1905 genehmigte die Herbeiführung einer Interessengemeinschaft mit der Brauerei z. Feldschlösschen in Dresden (siehe diese Ges.), deren A.-K. sich vorwiegend im Besitz der Bank für Brau-Ind. in Berlin-Dresden befindet. Diese Interessengemeinschaft hat den Zweck durch möglichste Verbilligung der Produktion und des Absatzes eine grössere Rentabilität der Abteil. Radeberg u. der Feldschlösschen-Brauerei herbeizuführen. In diesem Concern wurde lt. G.-V. v. 18./8. 1905 auch die Aktien-Brauerei Gambrinus in Dresden ein- bezogen. Näheres s. bei der Firma Gambrinus- Brauerei. Gesamtabsatz der Interessen- Gemeinschaft 1905/1906 u. 1906/1907: 428 456 bezw. ? hl. 1905 fand die bernahme der Berliner Kundschaft der Ver. Werder'schen Brauereien statt. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000, voll eingezahlt. Urspr. M. 2 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 1./7. 1903 um M. 2 000 000 (begeben an die Bank für Brauindustrie zu pari) zwecks Erwerb der Betriebe der Radeberger Exportbierbrauerei zu Radeberg und Pichelsdorf. Anleihe: M. 1 500 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 1./7. 1903, rückzahlb. zu 103 %, Stücke à M. 1000, an Ordre gestellt auf Namen der Bank für Brauindustrie als Pfandhalterin u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1906 durch jährl. Ausl. von M. 30 000 im Jan. auf 1./10.; ab 1906 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6monat. Frist vorbehalten. Noch in Umlauf am 30./9. 1907 M. 1 470 000. Sichergestellt ist die Anleihe durch Verpfändung beider obengenannter Brauereien. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke die gesetzl. Frist. Zahlst. siehe unten. Die Anleihe ist von der Bank für Brauindustrie übernommen und April 1904 zur Notiz an der Berl. Börse zugelassen; erster Kurs 14./4. 1904: 101 %. Kurs Ende 1904–1907: 102 75, 103.40. 102.50, 99.50 %. Zulassung in Dresden erfolgte im April 1904. Erster Kurs 2./5. 1904: 101.80 %. Kurs daselbst Ende 1904–1907: 103.50, –, –, – %. Hypotheken: M. 782 838 auf verschiedene Grundstücke.