Brauereien. alten Aktien säumig gewesen, konnten das Versäumte bis 31. Juli 1898 gegen Zahlung eines Aufgeldes von 10 % auf die neuen Aktien zuzügl. 5 % Zs. vom 1. Ökt. 1897 an nachholen. Diejenigen Aktien, welche nicht bis zum 30. Sept. 1898 zum Umtausch ein- geliefert wurden, sind für kraftlos erklärt und an deren Stelle über den herabgesetzten Betrag auf Namen lautende, nicht bevorrechtigte Aktien den Interessenten ausgeliefert worden. Es wurden M. 1 960 000 nom. alte Aktien zur Konvertierung eingereicht und auf dieselben eine Zuzahlung von insgesamt M. 576 000 geleistet. Das A.-K. bestand hiernach aus M. 1 188 000, u. zwar M. 1 176000 in 1176 neuen Inh.-Vorz.-Aktien à M. 1000 und M. 12 000 in 40 nicht bevorrechtigten Nam.-Aktien à M. 300. Die Vorrechts-Aktien sollten 10 % Div. vorweg erhalten mit event. Nachzahlung. Zwecks Sanierung des Unternehmens beschloss die G.-V. vom 25./4. 1901, das gesamte A.-K. von M. 1 188 000 unter Beseitigung jedes Vorrechts auf M. 475 200 derartig zus. zulegen, dass an Stelle von je M. 5000 Aktien zwei nicht bevorrechtigte Inh.-Aktien zu je M. 1000 auszugeben seien. Der durch diese Herabsetzung erzielte buchmässige Gewinn von M. 712 800 diente mit M. 300 000 zu Abschreib. auf Baulichkeiten, Anlagen etc., restl. M. 412 800 sind nach Abzug von Kosten, insbesondere auch des Aktienstempels und der Druckkosten, zur Deckung von Verlusten auf lauf. Engagements u. zu Rückstellungen verwandt worden. In derselben G.-V. wurde gleichzeitig eine Erhöhung des verbleib. Kapitals von M. 475 200 durch Neuausgabe gleichgestellter vollgezahlter Inh.-Aktien zu je M. 1000 bis zum Ge- samtbetrage von M. 1 524 800, div.-ber. ab 1./10. 1900, (auf M. 2 000 000) beschlossen. Be- zugsrecht der Aktionäre für je M. 1000 des bisherigen Aktienbesitzes auf eine neue Aktie zum Nennwerte. Frist zur Einreichung der Aktien zur Zus. legung bis 30./9. 1901, zum Bezuge der neuen Aktien bis 20./7. 1901. Begeben wurden M. 1 325 000 und mit M. 1 324 800 bar bezahlt, die durch Zus. legung entstandene Spitze von M. 200 wurde als Zahlung eingebracht. Das A.-K. besteht nunmehr aus M. 1 800 000 in Aktien à M. 1000. Die zur Zus. legung nicht eingelieferten M. 45 000 Aktien wurden für kraftlos erklärt, und dagegen M. 18 000 neue Aktien am 17./10. 1901 öffentlich versteigert. Der abzügl. der Kosten erzielte Erlös von M. 14 409 wurde für die Inhaber der kraftlos erklärten Aktien hinterlegt. Vorrechts-Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Oblig. von 1889, rückzahlbar zu 102.50 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1894 durch jährl. Ausl. von mind. M. 10 000 nom. im April auf 1. Okt.; ab 1. Okt. 1894 gänzliche Kündigung mit 3 Monaten Frist vor- behalten. Sicherheit: I. Hypothek von M. 410 000 auf der Barmbecker Brauerei. Pfandhalter und Zahlstelle: Hamburger Filiale der Deutschen Bank. Die Anleihe diente zur Tilg. von Hypoth.-Schulden u. Vergrösserung des Betriebes. Noch in Umlauf 1./10. 1907 M. 370 000. Kurs in Hamburg Ende 1896–1907: 99.80, 98, 99, 96.50, 96.50, 99.60, 102, 101.50, 19 25, 101.50, 101.75, 99 % Hypotheken: Ausser der Vorrechts-Anleihe ist die Ges. noch an Hypoth. schuldig: I. auf der Eidelstedter Tivoli-Brauerei M. 1 000 000, zu 5 % u. 6 % verzinsl. Soll durch eine Schuld- verschreib.- Anleihe abgelöst werden, zu welchem Zwecke 1905 M. 20 000 zurückgestellt wurden. —, II. auf diverse andere Grundstücke M. 451 000, verzinsl. zu 3½ bis 5 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Okt./Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum gesetzl. R.-F., event. Dotation des Delkr.-F., vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Jedes Mitgl. des A.-R. bezieht ausser der Tant. eine feste Jahresvergüt. von M. 1500. Bilanz am 30. Sept. 1907: Aktiva: Brauereigrundstück 184 545, Brauereigebäude 1 540 000, Masch. 220 000, Fastagen 80 000, Wagen u. Geschirre 7000, Motorwagen 1, Pferde 20 000, Brunnen 1. Geräte u. Utensil. 10 000, Häuser, Grundstücke u. Wirtschaftsinventar abzügl. Hypoth. 169 621, Effekten u. Hypoth. 175 108, Debit. 539 778, Kaut.-Effekten 18 467, Wechsel 8176, Bankguth. u. Kassa 276 424, Vorräte 418 857. – Passiva: A.-K. 1 800 000, R.-F. 38 770 (Rückl. 6665), Delkr.-Kto 100 000, Anleihe 370 000, Eidelstedter Hypoth. 1 000 000, Rückstell.-F. für Kosten einer Schuldverschreib.-Anleihe 30 000, Kaut. 56 284, Kredit. 94 203, Kto novo 29 189, Div. 108 000, do. alte 80, Tant. 16 860, Vortrag 24 590. Sa. M. 3 667 980. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 1 211 159, Unk., Steuern, Abgaben u. Gehälter 220 817, Zs. 35 988, Abschreib. 222 030, z. Delkr.-Kto 20 000, z. Rückstell.-F. für Kosten einer Schuldverschreib. 10 000, Gewinn 156 116. – Kredit: Vortrag 22 695, verf. Div. 120, Betriebseinnahmen 1 853 297. Sa. M. 1 876 113. Kurs: St.-Aktien Ende 1886–98: 145, 141, 179, 175, 200, 150, 126, 65, 58, –, 43, 27, – %; Vorr.-Aktien: Kurs Ende 1899–1901: 50, 35, – %. Eingef. Juni 1899. Gleichgestellte Aktien Ende 1902–1907: 96, 100.50, 112, 120, 119, 100 %. Zugel. Febr. 1902. Notiert Hamburg. Dividenden: St.-Aktien 1885/86–1899/1900: 11, 10, 10, 12½, 18, 10, 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; Vorrechts-Aktien 1897/98–1899/1900: 0, 1, 0 %; neue Aktien 1900/1901–1906/1907: 4, 4, 4, 4, 6, 6, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: F. Strauss, U. Lietz. Prokuristen: J. G. P. Steinhagen, A. H. Lange, Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Herm. Rodatz, Stellv. Rechtsanw. Dr. Blumenfeld, Georg Wellge, Alex. Levy, John Witt, Bank-Dir. F. Lincke. Zahlstellen: Hamburg u. Berlin: Commerz- u. Disconto-Bank. Bill-Brauerei A.-G. in Hamburg, Bullenhuserdamm 173/175. Gegründet: 31./7. 1889. Letzte Statutänd. 25./11. 1899. Bierabsatz 1894/95–1897/98: 55 755, 60 366, 61 056, 61 843 hl. Später sind Angaben über den Absatz in Hektolitern nicht mehr