Brauereien. 1417 „Zur Schillerlaube* (M. 55 000), sämtlich in Leipzig und Vororten, der Gasthof „Prinz von Preussen in Greppin (M. 36 000), ferner der Gasthof Nr. 25 in Grosscrostitz (M. 78 000) und diverse andere Grundstücke. An Vorräten an Bier, Malz, Hopfen etc. wurden für M. 356 661. an Forderungen M. 560 336, an Effekten (Staats- u. Kommunal-Anleihen) M. 300 506 und an Bar M. 97 439 eingebracht. Der Wert sämtlicher vorbezeichneter Einlagen berechnet sich auf M. 2 603 936. Ausserdem brachten die Vorbesitzer ein die Brauerei in Kleincrostitz mit dazu gehörigen Grundstücken zu M. 767 000. Dagegen übernimmt die neue Akt.-Ges. Hypo- theken und sonstige Verbindlichkeiten im Werte von M. 370 936. Ferner erhalten die Vor- besitzer M. 2 000 000 in Aktien und M. 1 000 000 in Hypotheken. Die für die im Gesamt- werte von M. 3 370 936 eingebrachten Gegenstände den Gründern von der Akt.-Ges. gewährte Vergütung bestand durch UÜbernahme der Hypoth. etc. Schulden von M. 170 936, des R.-F. von M. 200 000, zus. also M. 370 936, sodass der Netto-Einbringungswert M. 3 000 000 betrug, wofür erhielten: Lydia Schirmer, Emil Oberländer, Martin Oberländer, Friedrich Alwin Oberländer je 333 Aktien, Marie Schirmer und Paul Oberländer je 334 Aktien, in der Zahlung einer zunächst gestundeten Geldsumme von M. 1 000 000, für welche hypothek. Sicherheit mit dem eingebrachten Grundbesitz bestellt wurde. Zweck: Erwerb und Fortführung des von der aufgelösten offenen Handelsgesellschaft „Bierbrauerei Klein-Crostiz F. Oberländeré zu Kleincrostitz betriebenen Handelsgeschäfts; Herstellung und Vertrieb von Bier, Malz und sonstigen in das Brauereigewerbe schlagenden Rohprodukten, Erwerb, Errichtung und Unterhaltung von Grundstücken und Gebäuden, Errichtung von Zweigniederlassungen und Geschäftsstellen, Erwerb von Forderungen sowie Ausleihung von Kapitalien, soweit alles dies zu den Brauereizwecken in Beziehung steht. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 1 000 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende: Die erste Bilanz wird per 30./6. 1908 gezogen. Direktion: Joh. Harms, Kleincrostitz, Aug. Immler. Aufsichtsrat: Vors. Friedrich Alwin Oberländer, Kleincrostitz; Stellv. Geh. Reg.-Rat A. D. Emil Oberländer, Grunewald; Rittergutsbes. Martin Oberländer, Güntheritz; KRitter- gutsbes. Paul Oberländer, Wiederau. Adler-Brauerei in Köln (Ehrenfeld) mit Brauerei in Niedermendig. Gegründet: 1872. Letzte Statutänd. 20./12. 1899 u. 18./10. 1905. Bis 1896 lautete die Firma „Köln-Niedermendiger Aktien-Brauerei' und wurde in obige Firma umgewandelt, nachdem die Brauerei in Köln verkauft und die Quirin Lieven'sche Brauerei in Köln- Ehrenfeld, Subbelratherstr. 146 angekauft war. Auch Mälzereibetrieb in der ehemaligen Löllgen'sche Mälzerei in Ehrenfeld. Die Ges. besitzt 4 Wirtschaftsanwesen. Die Brauerei in Niedermendig wurde 1907 an die Adler-Brauerei G. m. b. H. verpachtet, von der die Kölner Ges. M. 92 000 St.-Anteile besitzt. Neu- u. Umbauten nebst neuer Masch.-Anlage in der Ehrenfelder Brauerei an der Subbelratherstr. erforderten 1906/07 M. 575 664. Die G.-V. v. 18./10. 1905 beschloss Ankauf der Rhenaniabrauerei in Köln-Ehrenfeld, Rossstr. von der Firma J. Wahlen in Cöln mit Wirkung ab 1./1. 1906 für zus. M. 1 050 000, wovon M. 500 000 in neuen Aktien der Adlerbrauerei und M. 550 000 durch hypothekar, Ein- tragungen zu 4½ % belegt wurden. Mit dieser Brauerei gingen auch die Gesamt-Einricht. nebst Kundschaft der Brauerei Barth in Hohenberg und der Brauerei Stauff in Köln an die Ges. über. Die drei übernommenen Brauereien haben zus. ca. 52 000 hl Bierabsatz. Für den Betrieb der Rhenania-Brauerei wurde eine besondere Ges. m. b. H. gegründet, welcher Ges. die Rhenania-Brauerei mit Einrichtung für jährl. M. 10 000 verpachtet wurde. Die Adler-Brauerei A.-G. besitzt hiervon M. 19 000 St.-Anteile. Bierabsatz der Adler-Brauerei 1898/99–1906/07: 58 280, 61 820, 61 378, 54 717, 51 294, 51 617, 50 705, ca. 50 000, ca. 50 000 hl. Kapital: M. 2 000 000 in 1250 Aktien (Nr. 1–1250) à M. 600, 1040 Aktien (Nr. 1251–2290) à M. 1200 u. 2 Aktien (Nr. 2291– 2292) à M. 1000. Urspr. M. 750 000, erhöht lt. G.-V. v. 28./12. 1889 um M. 250 800 u. lt. G.-V. v. 20./12. 1899 zur Stärkung der Betriebsmittel um M. 250 800 in 209, ab 1./10. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1200, übernommen von einem Konsortium zu 135 = angeboten den Aktionären 19.–31./1. 1900 zu 140 %; auf je M. 4800 nom. alte Aktien ent- fiel 1 neue Aktie. Die G.-V. v. 18./10. 1905 beschloss zum Ankauf der 3 oben genannten Brauereien und Stärkung der Betriebsmittel weitere Erhöhung des A.-K. um M. 748 400 (auf M. 2 000 000) in 622 neuen, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien à M. 1200 und 2 à M. 1000. Hiervon dienten M. 500 000 zu pari zum Erwerb der Rhenania-Brauerei, M. 248 400 – 207 Stück à M. 1200 wurden einem Konsortium zu 146.50 % überlassen u. von diesem den Aktionären 8.–22./1. 1906 zu 150 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. seit 1./1. 1906 zum Bezuge angeboten, wobei auf je M. 6000 alte Aktien 1 neue à M. 1200 entfiel. Der Nennbetrag jener 207 neuen Aktien ist verwendet worden zur Berichtigung des Kaufpreises der von der Rhenania- Brauerei bezw. der Firma J. Wahlen weiter übernommenen Vorräte u. Mobil., sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel, während das Aufgeld von M. 115 506 nach Abzug der durch die Kapitalerhöhung entstandenen Kosten von M. 18 612 dem R.-F. gutgeschrieben sind.