Brauereien. 1469 Kochelbrauerei Akt.-Ges. in München. Gegründet: 30./11. 1887 bezw. 13./2. 1888. Letzte Statutänd. 16./12. 1899, 30./1. 1901 u. 26./1. 1906. Die Ges. übernahm die St. Annabrauerei des Vorbesitzers $. Baudrexl (Kauf- breis M. 831 000) u. firmierte bis 1895 St. Annabrauerei, dann bis 26./1. 1906 Klosterbraueref: nach der Fusionierung mit der Kochelbrauerei Anfang 1906 wurde Firma wie oben ange- nommen. Auch Mälzerei u. Betrieb von Wirtschaften. 1902/1903 Ankauf des Kapuzinerbräu- Anwesens, das zu einem grossen Konzertsaal und als Mälzerei Verwendung finden soll. 1904 Erwerb von 3, 1905 von 2, 1606/07 von 2 Wirtschaftsanwesen in der Zwangsversteiger; für letztere kamen M. 309 624 in Zugang. Um- u. Neubauten in der Brauérei erforderten 1906/07 M. 102 000. Bierabsatz 1894/95 – 1906/1907: 24 387, 25 541, 32 946, 36 648, 32 615, 36 963, 43 645, 45 313, 54 809, ca. 60 000, 60 000, 73 000, 2 hl. Kapital: M. 2 000 000 in 1000 St.- u. 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 24./1. 1891 um M. 500 000, div.-ber. ab 1./10. 1890 begeb. zu pari. Zur Tilg. der Unterbilanz p. 30./9. 1897 v. M. 2/5 283 u. Abstossung von Dubiosen wurde im April 1898 v. den Aktionären eine Nachzahlung von 50 % per Aktie à fonds berdu geleistet; später wurde eine weitere Aufzahlung von 30 % bewirkt. Die G.-V. vom 21./9. 1900 beschloss zur Rückzahlung schwebender Schulden das A.-K. um M. 1 000 000 (auf M. 2 000 000) zu erhöhen. Die jungen Aktien, nach und nach einbezahlt, nahmen mit der jeweils geleisteten Einzahlung p. r. t. an der Div. teil. Die Aktien wurden von einem Konsortium zu 104 % übernommen und von diesen den Aktionären 1: 1 vom 22.–31./12. 1900 zu 109 % angeboten. Bei der Zeichnung waren gleich 25 % u. das Agio mit 9 % = M. 340 zuzügl. 5 % Zs. ab 20./10. 1900 und Schluss- scheinstempel zu zahlen. Ferner je 25 % zum 15./4., 15./8. 1901 u. 1./10. 1902 einberufen. Die G.-V. v. 29./1. 1906 beschloss Erwerb der Kochelbrauerei in München für M. 1 600 000, ferner Herabsetzung des A.-K. der Klosterbrauerei um M. 1 000 000 (auf M. 1 000 000) durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 2: 1; Frist 31./5. 1906. Sodann wurde das A.-K. wieder auf M. 2 000 000 durch Ausgabe von M. 1 000 000 in 6 % Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906, zu pari, plus 3 % für Unk. begeben, unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre erhöht; auf je 1 zus. gelegte Aktie entfiel 1 Vorz.-Aktie. Weiter wurde der Auf- nahme eines 4½ % Hypoth.-Kapitals in Höhe von M. 1 500 000 in Oblig. und Anderung der Firma zugestimmt, freihändig zu 101 % begeben. Der Buchgewinn aus der Aktien-Zus.- legung diente zu Abschreib. u. zur Erfüllung des gesetzl. R.-F. auf M. 200 000. Der Gesamt- betrieb wird in die Kochelbrauerei verlegt; das Areal u. die Baulichkeiten der Kloster- brauerei sollen gelegentlich verkauft werden. Hypoth.-Anleihe: M. 1 500 000 in 4½ % Oblig. v. 1906. Sichergestellt auf d. Kochel- brauerei zu 1. Stelle. Hypotheken: M. 492 122 auf Brauerei und M. 1 917 671 auf Wirtschaften (Stand Ende Sept. 1907). Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), bis 6 % an Vorz.-Aktien, sodann bis 6 % Div. an St.-Aktien, Rest zur Verfüg. der G.-V.; der A.-R. erhät 15 % Tant. nach Verteilung von 4 % Div. (mind. M. 1200 pro Mitglied). Bilanz am 30. Sept. 1907: Aktiva: Immobil. (incl. Gebäude) 2 557 485, Bau-Kto 122 407, Häuser 2 799 908, Brauereieinricht. u. Masch. 311 812, Gefässe 138 376, Pferde u. Fuhrpark u. Mastvieh 48 163, Eisenbahnwaggons u. Geleiseanl. 26 854, Wirtschafts-Inventar 133 487, Realrecht 100, Kassa 10 542, Wechsel 34 885, Effekten 7500, Aussenstände für Bier etc. 187 129, ausgelieh. Kapitalien 660 851, Aval-Debit. 191 600, Vorräte an Bier, Gerste, Malz, Hopfen etc. 448 252. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 200 000, Hypoth.-Oblig. 1 500 000, Hypoth. a. Brauerei 492 122, do. a. Häuser 1 917 671, Delkr.-Kto 61 180 (Rückl. 18 000), Bau- R.-F. 34 116 (Rückl. 14 116), Accepte 109 977, Kredit. einschl. Kaut. u. Einlagen 873 513, gestundete Malzsteuer 101 276, Avale 191 600, Div. 100 000, do. alte 4190, Tant. 27 859, Grat. 3000, Extra-Abschreib. 26 731, Vortrag 36 117. Sa. M. 7 679 356. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gerste, Malz u. Hopfen 594 694, Brennmaterial., Be- leucht. u. Eis 76 241, Fuhrwesen u. Fourage 30 591, Küferei, Pech, Korke u. Spunde 29 595, Gehälter, Löhne u. Haustrunk 161 579, Malzaufschlag, Steuern u. Versich. 304 515, Hypoth.- u, Banken-Zs. 126 241, allg. Unk. 114 387, Abschreib. 111 150, Gewinn 225 824. – Kredit: Vortrag 34 388, Brau-Kto 1 668 831, Brauerei-Abfälle 71 603. Sa. M. 1774 823. Dividenden: Aktien bezw. St.-Aktien 1887/88–1898/99: 0 %; 1899/1900–1906/1907;: 5, 3, 3, 4, 4, 0, 6, 4 %. Vorz.-Aktien 1905/06–1906/07: 6, 6 %. Coußp.-Verj.: 5 J., v. 30./9. an gerechnet. Direktion: Fritz Hecker, Louis Sinner. Prokurist: Friedr. Hellmuth. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bank-Dir. J. Krapp, Stellv. Justizrat Th. Riegel, München; Alfred Lenel, Mannheim; Rentner Max Heidlauff, Lahr; Privatier Dr. Karl Hellmuth, Dir. Phil. Trittler, München; Carl Sinner, Benno Weil, Mannheim; Bankier Dr. Eug. Oppenheimer, Frankf. a. M. Zahlstellen: München: Ges.-Kasse, Pfälz. Bank; Ludwigshafen: Pfälz. Bank; Frank- furt a. M.: Pfälz. Bank, Kahn & Co; Mannheim: Süddeutsche Disconto-Ges. 3..... 3