Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. 1591 ( 0 * Königsberger Presshefe- und Margarine-Fabrik Akt.-Ges. in Königsberg i. Pr. Gegründet: 3./3. 1898, Nachtrag v. 16./17./3. 1898 mit Wirkung ab 1./9. 1897. Letzte Statutänd. v. 28./10. 1899 u. 30./12. 1901. Bis zu letzterem Tage lautete die Firma „Königsberger Kornspiritus-, Getreide-, Presshefe- u. Margarine-Fabrik A.- G. vorm. G. A. Kahlke. Ausführliches über die Gründ. der Ges. s. Jahrg. 1902/1903. Die eingebrachten Werte bezifferten sich auf M. 1 490 000; hierfür wurden 990 Akt. der Ges. à M. 1000 gegeben; für restl. M. 500 000 übernahm die Ges. M. 500 000 Hypoth. Bis 1./9. 1902 hatte der Vor- besitzer Gust. Kahlke jährl. 8 % Div. garantiert. Zweck: Kornspiritus-, Getreide-Presshefe- und Margarine-Fabrikation und Betrieb aller da- mit zusammenhängenden Geschäfte, sowie von Handelsgeschäften jeder Art. Die Ges. fabriziert in der Fabrik Moltkestrasse Presshefe aus verschiedenen Getreidearten wie Mais, Gerste etc. Die Rückstände werden zu Spiritus gebrannt, der unter dem Namen Kornspiritus in den Handel k mit. Die restlichen Rückstände werden als Treber zu Viehfutter verwandt resp. verkauft. Die Grundstücke nebst Margarinefabrik in Hinter- lomse 9/12 wurden lt. G.-V. v. 19./9. 1907 an die Akt.-Ges. C. & G. Müller, Speisefettfabrik in Berlin, verkauft. Die Ges. wurde durch betrügerische Manipulationen bezw. Unterschlagungen ihres Vorbesitzers und früheren Direktors Gustav Kahlke, der Ende Mai 1901 durch Selbstmord endete, arg geschädigt; der Erlös aus der Kahlkeschen Konkursmasse erbrachte der Ges. 1906/07 M. 71 981. Vor dem völligen Zusammenbruch wurde die Ges. 1901 nur dadurch bewahrt, dass die Obligationäre ein 5jährigen Erlass der Zs. und Hinausschiebung der Auslos. um 3 Jahre aussprachen. Die Ges. erlitt durch ihre Beteilig. an der im März 1904 in Konkurs geratenen Presshefefabrik A.-G. in Rixdorf grössere Verluste, brachte hiervon 1905 aber einschl. M. 30 000 eigenen Obligationen M. 31 158 wieder ein. Die Unterbilanz ermässigte sich 1906 von M. 851 123 auf M. 841 711 u. 1907 auf M. 694 210. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 500 000 zu 4½ %. Ausserdem ist auf dem gesamten Grundbesitz eine Kaut.-Hypoth. von M. 300 000 für einen gewährten Bankkredit eingetragen. – Zwecks Zu- führung neuer Betriebsmittel wurde 1902 Ausgabe von 6 % Oblig. beschlossen; hiervon sind nach der Bilanz M. 324 000 begeben. Die Zs. sind ab 1902 auf 5 Jahre, also bis ult. 1906 gestundet (s. oben) und der Auslos.- Termin um 2 Jahre, also bis 1./1. 1907 hinausgeschoben. Es soll um weitere Stundung der Zs. bzw. Hinausschieben der Auslos. angesucht werden. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. 1 Aktie = 1 St.; Gr. 100 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Beitrag 4. Spec.-R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Überschuss mind. 10 % Tant. an A.-R., bei mehr als 5 Mitgl. für jedes weitere Mitgl. 1 % mehr, Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Aug. 1907: Aktiva: Grund u. Boden Moltkestr. 100 000, do. Lomse 195 000, Gebäude Moltkestr. 185 000, do. Lomse 288 000, Masch. 30 000, Utensil. 200, Fastagen 1, Fuhrwerk 1500, Kontorutensil. 250, Reichsbankgirokto 3501, Kassa 786, Effekten 37 725, Debit. 177 160, Bankguth. 48 545, wechsel 20 532, Fabrikat.-Bestände 106 400, Hypoth. 100 000, Unterbilanz 694 210. – Passiva: A.-K. 900 000, Hypoth. 500 000, Oblig. 277 500, Kredit. 305 180, Konto a nuovo 6133. Sa. M. 1 988 814. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 841 711, Abschreib. 48 852, Handl.-Unk. 76 306, Lohn 51 293, Grundstücks-Unk. 20 465, Zs. 13 842, Betriebs-Kto 42 808, Fuhrwerks-Unk. 8054. – Kredit: Eingänge auf früher abgeschrieb. Forder., 167, Erlös aus der Kalkeschen Konkursmasse 71 981, Fabrikat.-Kto. 336 975, Unterbilanz 694 210. Sa. M. 1 103 335. Kurs Ende 1901–1904: –, –, –, – %. Eingef. durch Jac. Wreschner. Erster Kurs 2/1. 1901: 126 %. Notiert Berlin. Die Aktien sind Anfang 1905 vom Börsenhandel ausgeschlossen. Dividenden 1897/98–1906/1907: 10, 10, 10, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Paul Piper, Paul Krüger. Prokurist: W. Kochanowsky. LAufsichtsrat: (Wenigstens 3) Vors. W. Pezenburg, Stellv. J. O. Preuss, Justizrat Stambrau, L. Dorsch, Königsberg i. Pr. = = = Ö * ― – Spiritusfabrik Actien-Gesellschaft Königszelt in Königszelt. Schles. Gegründet: 21./6. 1898. Letzte Statutänd. 18./12. 1899 u. 20./9. 1905. Zweck: Melassespiritusbrennerei u. aller damit in Zusammenhang stehenden Geschäfte. Kapital: M. 360 000 in 360 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 50 000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verfeilung: 5 % z. R.-F. I bis zu 10 % des A.-K., dann 5 % z. R.-F. II bis M. 50 000, 4 % Div., vom Ubrigen M. 12 000 Tant. an A.-R. u. vertragsm. Tant. an Vorst., Gewinnrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1907: Aktiva: Brennerei 77 162, Füllstelle 12 075, Gebinde 453, Effekten 427 700, Kassa 7365, Debit. 121 708, Kohlen 1390, Wechsel 328, Melasse 122 732, Waren 719. – Passiva: A.-K. 360 000, Hypoth. 50 000, R.-F. I 28 041, do. II 26 328, Kredit. 225 784, Gewinn 81 482. Sa. M. 771 637. ——