Sprit- und Presshefen-Fabriken Brennereien. 7 * des 8 Bank für Sprit- und Produkten-Handel in Lichtenberg, Herzbergstr. 43/45, seit 20./4. 1904 Bureau in Berlin, Behrenstr. 47. Gegründet: 9./3. 1872; handelsger. eingetr. 12./3. 1872. Letzte Statutänd. v. 17./6. 1901. Die Ges. erwarb die Spritfabriken der Gebr. Wrede in Berlin und Oschersleben für M. 3 750 000 und das Getreide- und Düngergeschäft von Richter & Co. in Oschersleben für M. 99 000. Zweck: Fabrikation u. Handel mit Sprit u. Produkten, Betrieb von Bankgeschäften; bis 1903 auch chem. Düngerfabrik. Die gesamte Spritfabrikation von Berlin sowohl wie von Oschersleben ist nach dem auf einem ca. 900 qR. grossen Areal neu erbauten, mit Eisenbahnanschluss ver- sehenen Fabriketabliss. in Lichtenberg bei Berlin verlegt worden, woselbst das Oscherslebener Kontingent mit verarbeitet wird. Der Verkauf des frei gewordenen Grundstückes der Spritfabrik in Oschersleben samt Utensil. für M. 210 000 hat rund M. 556 000 Verlust gegen den Buchwert ergeben, von dem M. 420 000 als wirklicher Verlust verbucht sind, während der Rest dem Buch- wert der im Besitz der Bank verblieb. Düngerfabrik zugeschrieben wurde. Ebenso ist bei dem im Juli 1901 erfolgten Verkauf der ca. 459 qR. grossen Berliner Grundstücke in der Neanderstr. 11/13 u. Schäferstrasse 5/6 ein grösserer Verlust (ca. M. 805 000) entstanden., Der mit M. 1 220710 bar bezahlte Erlös wurde teils für den Neubau in Lichtenberg, teils im Geschäftsbetrieb verwendet. Zum Ausgleich dieser Verluste wurde in der G.-V. v. 17./6. 1901 die unten ausgeführte Kapitalsherabsetzung beschlossen. Der grosse Verlust erklärt sich aus dem bei Gründung der Gesellschaft bezahlten übermässig hohen Inferierungspreis. – Der jetzige Grundbesitz der Ges. ist unbelastet. Die Bank gehört der Centrale für Spiritusverwertung G. m. b. H. in Berlin an, an welche sie ihr für 2 000 000 1 Spiritus in Lichtenberg 1901/1902 erbautes Lagerhaus auf 8 Jahre vermietet hat (Beteilig. am Absatz der Centrale bis 1908 8 085 456 0, und ist ferner bei der Spiritus-Lagerhaus-Ges. m. b. H., der Brennspiritus-Ges. m. b. H., sowie der Fuselöl-Verwertungs-Ges. m. b. H., sämtl. in Berlin, beteiligt. Mit Wirkung ab 1./7. 1903 Verkauf der Düngerfabrik in Oschersleben samt Grundbesitz an den seither. Dir. derselben Ad. Brückmann mit M. 18 527 Gewinn. (Siehe auch bei Kapital.) Die G.-V. v. 27./12. 1904 genehmigte eine Interessengemeinschaft mit' der Posener Sprit-A.-G. ab 1./10. 1904 auf 10 Jahre; gegen diesen Beschluss wurde seitens einiger Aktionäre Anfechtungsklage erhoben, dieselbe aber vom Reichsgericht abgewiesen. Die Posener Ges. hat infolge des Prozesses auf die Gemeinschaft verzichtet, aber inzwischen Ende 1905/1906 nom. M. 1 687 000 Aktien der Bank erworben. Die a. o. G.-V. v. 24./4. 1906 ermächtigte den Vorst. zum Abschluss eines Vertrages für die Zeit nach dem 1./10. 1908 zwischen Brennerei und Spritfabriken. Kapital: M. 3 375 000 in 5625 abgestempelten Aktien (Nr. 1–5625) à Thlr. 200 = M. 600. Urspr. A.-K. M. 6 000 000, It. G.-V.-B. v. 20./3. 1884, Rückkauf von M. 999 600 in 1666 eigenen Aktien im Mai 1884 zu 77.90 % und lt. G.-V.-B. v. 2./5. 1892 M. 500 400 in 84 Aktien zu 69 %. Kapital danach M. 4 500 000 in 7500 Aktien à M. 600. Zwecks Ausgleich des beim Ver- kauf der Berliner und Oscherslebener Grundstücke der Ges. erlittenen Verlustes in Höhe von im ganzen M. 1 229 732 einschl. M. 3859 durch die Kapitalreduktion entstandenen Kosten (s. auch oben) beschloss die G.-V. v. 17./6, 1901 Herabsetzung des A.-K: um M. 1 125 000 auf M. 3 375 000 durch Zus legung der Aktien 4: 3. Frist zur Einreichung 1./11. 1901, dann verlängert bis 30./11. 1901. 1226 nicht eingereichte Aktien wurden für ungiltig erklärt. Die abgestemp. Aktien tragen den Aufdruck „Giltig geblieben gemäss Beschl. der G.-V. v. 17./6. 1901 nunmehr Nr. .. . Der Buchgewinn von M. 1 125 000 wurde mit M. 1 025 000 auf Grundstück- und Gebäudekto, mit M. 100 000 auf Utensilien Lichtenberg abgeschrieben. Zur Deckung des restl. Verlustes von M. 204 732 wurde der gleiche Betrag vom alten R.-F. abgeschrieben. Infolge Verkaufs der Oscherslebener Dünger- fabrik u. zur Erhöhung der Liquidität wurde weitere Reduktion des A.-K. um M. 1 125 000 (auf M. 2 250 000) beabsichtigt; der bezügliche Antrag in der G.-V. v. 11./1. 1904 fand aber nicht die erforderliche Mehrheit. Gründerrechte: Bei jeder Neu-Em. von Aktien haben die ersten Zeichner bezw. deren Rechtsnachfolger und alle jeweiligen Aktionäre je zur Hälfte Bezugsrecht zu pari. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. (früher bis Ende 1898 Kalenderjahr). Gen.-Vers.: Bis Ende Jan. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. 3 Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. sonstige Rücklagen, vom Übrigen vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, alsdann bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von M. 15 000), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1907: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 520 951, Utensil. 226 459, Bahnanschluss 1, Kesselwagen 7452, Spirituslagerhaus 9742, Pferde u. Wagen 7160, Fässer 20 002, Div. Material. 4583, Abschlagszahlung auf für die Centrale für Spiritus- Verwertung G. m. b. H., eingelagerten Sprit und Spiritus 610740, Debit. 732 834, Bankguth. 1 474 873, Beteil.-Kto 124 850, vorausbez. Versich. 2 441, Kaut.-Effekten 237 402, Wertpap. 951 503, Kassa 30 974, Wechsel 77 580, Kontingent- u. Steuervergüt.-Scheine 5187, bei Be- hörden hinterlegte Bankbürgschaften 500 000, Grundstück Kantstr. 223 588 abzügl. Hypoth. 38 588. – Passiva: A.-K. 3 375 000, R.-F. 254 430 (Rückl. 21 521), Ausserord. R.-F. 285 000 (Rückl. 125 000), Fabrik-R.-F. 45 400, Utens.-Ern.-F. 45 000, Beamten- u. Arb.-Hilfs-F. 60 000 (Rückl. 30 000), Delkr.-Kto 10 000, Gestundete Branntweinverbrauchsabgabe 681 394, Kredit. 66 850, Avale 500 000, Tant. an Vorst. 11 426, Div. 136 250, do. alte 390, Tant. an A.-R. 5374, Vortrag 6814. Sa. M. 5 583 330. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 157 949, Handl.-Unk. 117 200, Arb.- Wohlf. 9 282, Ausfälle bei der Kundschaft 3 000, Delkr.-Kto 10 000, Kursverlust 5741, Ab-