594 Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. Höhe wieder erreicht hat. Der A.-R. kann bestimmen, dass das Risiko auf Schiffe etc. ganz oder zum Teil von der Ges. selbst getragen werden soll; in diesem Falle fällt die ersparte Prämie für die Schiffe dem Assekuranz-R.-F. zu; hat dieser die Grenze mit M. 5 000 000 erreicht, so wird die verdiente Prämie dem Jahresgewinn oder dem Assekur.- R.-F. und zwar ganz oder teilweise nach Beschluss des A.-R. überwiesen. Der Asse- kuranz-R.-F. dient zur Deckung der Havarien, Schäden und Kosten der in Selbst- versicherung versicherten Schiffe und Frachten, soweit dieselben nicht durch die dagegen zu verrechnenden Prämiengelder des laufenden Jahres gedeckt werden. Der A.-R. ist berechtigt, wenn der Assekuranz-R.-F. mehr als M. 5 000 000 beträgt, zu beschliessen, dass etwaige Schäden und Havarien ganz oder zum Teil aus dem Assekuranz-R.-F. und nicht aus den Prämiengeldern des laufenden Jahres gedeckt werden, jedoch nur soweit der Assekuranz-R.-F. dadurch nicht unter M. 5 000 000 sinkt. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Schiffahrtskapitalkto 39 574 000, Neubauten 792 482, Immobil. 300 000, Reparatur-Werkstatt 24 000, Mobil. 100, Kassa 11 106, Effekten 1 084 805, Waren-Lager 740 646, Zs. 5953, Beteil. an dritten Unternehm. 154 366, Bankguth. 2 104 424, Debit., f. Iauf. Reisen u. Havarieauslagen etc. 2 435 889. – Passiva: A.-K. 25 000 000, An- leihen 6 896 000, do. Zs.-Kto 70 520, R.-F. 2 500 000, Assekur.-R.-F. 5 000 000, Spec.-R.-F. 1 200 000, Div. 2 004 740, Pens.-Kasse 50 000 (Rückl.), Tant. 111 201, Assekur.-Vorträge 164 837, Kredit., Accepte, Vorträge für laufende Reisen und Kosten etc. 4 199 428, Vortrag 31 045. Sa. M. 47 227 773. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 725 431, Anleihen-Zs. 281 040, Arb.- Wohlf. 131 535, Abschreib. auf Dampfer u. Kähne 3 540 000, do. auf Immobile 129 370, Gewinn 2 192 247. – Kredit: Vortrag 30 228, Geschäftserträgnis 6 969 396. Sa. M. 6 999 624. Kurs der Aktien: In Berlin: Ende 1890–1907: 127.70, 91.75, 87.75, 94, 107, 111.25, 97.60, 123, 176.80, 178.75, 156.60, 125, 117, 121.75, 142.30, 138.75, 135.10, 123.40 % (junge 132.10 %). Aufgel. 8./5. 1890 zu 152 %. – In Bremen: Stammlinie Ende 1890–1907: 126, 91.50, 85.50, 95, 106.50, 112.50, 96.75, 122 , 176.75, 178, 156, 124.50, 117, 122, 142.50, 138 , 134.50, 122.25 %. An beiden Plätzen seit Juni 1906 sämtl. Aktien lieferbar. Ab 1./6. 1904 sind die Aktien auch zum Börsenterminhandel zugelassen. Dividenden: Stammlinie 1888–1907: 16, 16, 6, 3½, 3, 4½, 6, 6, 0, 8, 14, 14, 14, 8, 6, 6, 9, 9, 6, 8 %. (Für 1906 für die Aktien von 1906 nur 3 %.) Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Vorstand: O. J. D. Ahlers. Prokuristen: E. Hartmann, Ad. Stein, H. Helms, Louis Kohl. Aufsichtsrat: (9–11) Vors. Louis Ed. Meyer, Stellv. A. F. Unkraut, Georg Wolde, P. L. von Kapff, Emil Wätjen, Gen.-Konsul Ed. Dubbers, Fritz Möller jr., Senator Johs. C. Achelis, Bremen; Otto von Mendelssohn-Bartholdy, Berlin. Zahlstellen: Für Div.: Bremen: Disconto-Ges.; Berlin: Disconto-Ges., Bank f. Handel u. Ind., Deutsche Bank, Dresdner Bank. 3 Hamburg-Bremer-Afrika-Linie A.-G. in Bremen, Gegründet: 12./12. 1887 unter der Firma Chinesische Küstenfahrt-Ges. in Hamburg. Letzte Statutänd. 17./5., 23./10. 1902, 27./10. 1906, 29./6. 1907 u. 22./6. 1908. Jetzige Firma seit 27./10. 1906. Die a. o. G.-V. v. 29./6. 1907 beschloss Verlegung des Sitzes der Ges. von Hamburg nach Bremen infolge Beteiligung des Norddeutschen Lloyd an dem Unternehmen. Zweck: Betrieb der Personen- u. Güterbeförderung, vorzugsweise nach der afrikanischen Küste, mittels eigener Dampfer unter deutscher Flagge. Die Ges., die früher die chinesische Küstenfahrt betrieb und dann ihre Schiffe in freier Fahrt beschäftigte, errichtete lt. G.-V. v. 27./10. 1906 eine Westafrika-Linie. Die Firma wurde in Hamburg-Bremer Afrika- Linie umgeändert. Die Fahrten nach Deutsch-Südwest-Afrika begannen Ende Jan. 1907, Die Ges. besitzt folgende Seedampfer: „Friderun,“ „Henner,“ „Immo,“ „Ingbert, „Ingo, „Ingraban,“ „Irmfried,- „Irmgard,“ „Ivo,* „Walburg“ von 2200–5000 t Schwergut sowie 14 Barkassen u. 57 Brandungsböte. Das erste Geschäftsjahr der Afrikafahrten schloss mit einem Betriebsverlust von M. 871 851 ab, der sich durch Abschreib. von M. 227 272 abzügl. M. 30 000 Entnahme aus R.-F. = M. 197 272 auf M. 1 069 123 erhöhte. Weitere Dampfer sollen gebaut werden. Ende 1907 kam eine Verständigung mit der Woermann-Linie und der Hamburg-Amerika-Linie zustande, welche dem scharfen Konkurrenzkampf ein Ende Setzte. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1889 um M. 500 000, aufgelegt zu 115 %, 1894 Rückkauf von M. 300 000 und lt. G.-V. v. 6./8. 1895 Erhöhung um M. T 200 000 (auf M. 2 400 000). Die G.-V. v. 5./10. 1901 beschloss Herabsetzung des A.-K. um M. 1 400 000 auf M. 1 000 000 durch Rückkauf von 1400 Aktien zu 191 %, die G.-V. v. 23./10. 1902 zwecks Ausdehnung des Unternehmens Erhöhung um M. 4 000 000 (auf M. 5 000 000) durch allmähl. Ausgabe von 4000 Aktien à M. 1000; zunächst gelangten M. 500 000 zu parl zur Ausgabe, Anfang April 1905 wurden weitere M. 1 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1905 u, Ende 1905 M. 500 500 mit Div.-Recht ab 1./1. 1906 zu pari ausgegeben. Diese M. 2 000 000 neuen Aktien wurden namens der Zeichner den Aktionären 9.–25./5. 1906 zu pari plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1906 angeboten. Die weiteren M. 2 000 000 kamen nicht zur Emission. Das A.-K. beträgt also gegenwärtig M. 3 000 000 (s. auch oben). Lt. Beschluss der a. o. G.-V. v. 27./10. 1906 wird das A.-K. v. M. 3 000 000 um M. 3 000 000, also auf M. 6 000 000 als Höchst. betrag durch allmähliche Ausgabe von 3000 Aktien à M. 1000 zum Preise von mindestens 100 % unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre erhöht. Die Feststellung über die weiteren Einzelheiten der Kapitalserhöhung bleibt dem Vorst. u. A.-R. überlassen.