Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. Die der Ges. gehörenden Schiffe sind mindestens mit ihrem zu Buch stehenden Wert gegen Seegefahr zu versichern. Jedoch ist der A.-R. berechtigt, zu beschliessen, dass die Ges. selbst einen Teil des Risikos trägt, in welchem Falle die entfallenden Prämien einem Assekuranz-R.-F. gutgeschrieben werden. Dieser unversicherte Teil darf sich jedoch für keines der Schiffe auf höher als M. 60 000 über die Hälfte der Assekuranz-Res. belaufen. Die Asse- kuranz-Res. darf für die Zwecke der Ges. verwendet werden. Sobald dieselbe auf 25 % des A.-K. angewachsen ist, bzw. 25 % des A.-K. übersteigt, wird ihr nur noch die Hälfte der ersparten Prämiengelder zugeführt. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: 37 Dampfschiffe, Hulk Licata, ferner Moorings u. Barkassen 23 717 000, Mobil. 1, Ausrüst.-Gegenstände 14 542, Kassa 1357, Giroguth. 88 872, Wertp. 20 000, Wechsel 13 000, Bankguth. 4 500 000, Zs. 782, Debit. 1 068 397. – Passiva: A.-K. 14 000 000, R.-F. 2 360 500, Kessel-Ern., grosse Reparat. etc. 1 248 500, Assekur.-R.-F. 2 142 369, Passageanweisungen 54 420, zu zahl. Assekuranz 94 719, Tratten auf Hamburg und London 1 147 849, unerled. Reisen 3 199 066, Kredit. 3 962 363, Div. 1 125 000, do. alte 80, Tant. 88 287, Vortrag 796. Sa. M. 29 423 953. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 35 828, Steuer 141 162, Seeberufsgenossensch. 40 430, Inval.-Versich. 22 417, Abschreib. 2 456 587, Gewinn 1 360 727. – Kredit: Vortrag 502, Betriebsgewinn 3 972 816, Zs. 84 337. Sa. M. 4 057 656. Kurs Ende 1886–1907: 169.50, 123.75, 127.25, 150, 152.50, 134, 111.50, 114.50, 117, 128, 143, 138, 144.60, 149, 159, 155.75, 139.50, 148.50, 156.50, 164.75, 205.75, 157.50 (junge 153) %. Notiert in Hamburg. Drividenden 1885–1907: 13½, 11¼, 5, 8½, 12, 8, 8½, 2½, 7, 4, 8, 11/7½, 9, 11, 15, 12, 9, 8, 10, 14, 14, 9 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Oscar Overweg, Dr. Rud. Brach, Cesar Wehrhahn. * Aufsichtsrat: (6–8) Vors. Gen.-Dir. Alb. Ballin, Stellv. F. Matthaei, Carl Vorwerk, J. C. Ertel, Ad. Kirsten, Wm. Volckens. Zahlstelle: Hamburg: Nordd. Bank. Deutsche Levante-Linie in Hamburg, Dovenfleth 19/21. Gegründet: 6./9. 1889. Letzte Statutänd. v. 14./3. 1899, 26./2. 1901, 3./4. 1902. Zweck: Erwerb und Betrieb von Dampfschiffen und Betrieb aller diesem Zwecke dien- lichen Geschäfte, namentlich Herstellung und Unterhaltung einer regelmässigen Dampfer- verbindung zwischen Hamburg resp. Antwerpen und sämtlichen Haupthäfen des östlichen Mittelmeeres von Malta ab, des Schwarzen und Asowschen Meeres, sowie der Donau. Der Verkehr der Schiffe der Ges. nach und von 38 Häfen verteilt sich auf neun separate Linien, wovon vier direkt ab Hamburg, fünf direkt ab Antwerpen bezw. Neweastle auslaufen. 1899 wurden Expressfahrten und Exkursionsreisen ab Hamburg, sowie eine monatliche Linie nach der syrischen Küste, 1904 eine monatliche Fahrt Hamburg u. Antwerpen-Haidar-Pascha eingerichtet. Die Ges. ist mit der Beförderung der Paketpost nach den deutschen Postanstalten in der Levante betraut. Im Sommer 1900 hat die bulgarische Regierung mit der Ges. einen Subventionsvertrag auf 5 Jahre abgeschlossen, wonach die letztere gegen eine jährliche Unterstützung ab 1./9. 1900 eine regelmässige zweimalige Verbindung in jedem Monat zwischen Hamburg-Antwerpen- Burgas-Varna und zurück eingerichtet hat. Flotte Ende 1907 28 Dampfer. 1905 hat sich die Gtes. mit Kapital an der unter Leitung der Firma Ad. Deppe in Antwerpen, mit der dite Levante-Linie seit Jahren kartelliert ist, stehenden Compagnie Nationale Belge des Transports Maritimes in Antwerpen (A.-K. frs. 3 500 000) mit ca. M. 2 000 000 beteiligt (1906 u. 1907 keine Div.). Mit dem Nordd. Lloyd in Bremen hat die Ges, im Frühjahr 1906 die deutsche Mittelmeer-Levante-Linie ab Marseille und Genua hauptsächlich zur Pflege des Personenyerkehrs eingerichtet, doch wurde der Vertrag Ende 1907 wieder gelöst (s. unten). Die Mitte 1907 mit der Dampfschiffs-Rhederei Union in Hamburg geschlossene Betriebs- gemeinschaft wurde Ende 1907 ebenfalls aufgehoben. Kapital: Bis 1908: M. 6000 000 in 6000 Akt. (Nr. 1–6000) à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht 1892 auf M. 1 650 000, herabgesetzt 1895 auf M. 1 100 000, indem von je 3 Aktien 1 vernichtet wurde; dann Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 18./6. 1898 um M. 1 100 000 in 1100 ab 1./10. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären vom 28./6.–5./7. 1898 zu 102 %) Yoll- bezahlt seit 31./12. 1898, It. G.-V.-B. vom 14./3. 1899 um M. 1 800 000 in 1800 ab 1./1. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten M. 1 650 000 den Aktionären 4:3 vom 23.2,30,¼. 1899 zu 108 %, und zwecks Erweiterung des Schiffsparkes lt. G.-V.-B. v. 26./2. 1901 um M. 2 000 000 (auf M. 6 000 000) in 2000 neuen, ab 1./1. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000, über- nommen von einem Konsortium zu pari, angeboten den Aktionären 221 vom 12.–26./3. 1901 zu 105 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1901 und ½ Schlussnotenstempel. Ganierung 1908: Die a. o. G.-V. v. 21./1.. 1908 setzte eine Revisionskommission zur Prüfung der gesamten Geschäftslage ein, die am 21./3. 1908 Bericht erstattete; die Bilanz für 1907 ergab danach einen Verlustsaldo von M. 597 545, wozu noch folgende Abschreib. kamen: Auf Dampfschiffe etc. M. 1 320 000, Grundstück Dovenfleth 10 000, Inventar 20 000, auf Aktien-Beteilig. bei der Comp. Nationale Belge de Transport Maritimes 889 139, zus. 2 239 139, Gesamtverlust somit M. 2 836 685. Der grösste Teil des Verlustes ist aus der Be- teiligung an der Deutschen Mittelmeer-Levante-Linie (s. oben) mit M. 652 042 entstanden, ――=