Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. 625 wozu noch bedingte Dampfer-Umbaukosten mit M. 762 213 kamen, sodass der Gesamtverlust aus dieser Beteilig. M. 1 414 256 beträgt. Weitere Verluste entstanden durch Hafenarbeiter- streiks, höhere Kohlenpreise etc. Zur Tilgung obiger Unterbilanz von M. 2 836 685, sowie zur Schaffung von Betriebsmitteln lag der G.-V. v. 30./6. 1908 folgender Reorganisations- plan vor: Die Ges. erhält das Recht, bis zu 300 Stück Genussscheine auszugeben, die an dem Jahresgewinn dergestalt teilnehmen, dass auf jeden Genussschein und zwar vor Verteilung irgend einer anderen Div. eine jährl. Div. von M. 12 zur Auszahlung gelangt — jedoch ohne spätere Nachzahlung. Das A.-K. der Ges. wird um M. 3 00) 000 in der Weise herab- gesetzt, dass je 2 Aktien zu 1 Aktie zus.gelegt werden. Gleichzeitig wird das A.-K. um einen Betrag bis zu M. 3 000 000 erhöht. Mit der Aushändigung der neuen Aktien erhält der Aktionär je einen Genussschein. Die neuen Aktien sollen an dem Gewinn des Jahres 1908 zur Hälfte teilnehmen. Dieselben werden einem von der Vereinsbank in Hamburg geführten Konsort. mit der Verpflichtung zur Verfüg. gestellt, die Aktien den Aktionären in der Weise zum vorzugsweisen Bezuge anzubieten, dass jeder Aktionär auf eine zus.gelegte Aktie 1 neue Aktie mit Genftssschein erhält. Die Majorität, d. h. die Konzern Hohenlohe verwarf jedoch den Sanierungsvorschlag, auch die Bilanz für 1907 wurde nicht genehmigt. Vorrechts-Anleihe: M. 3 000 000 1 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschl. des A.-R. v. 2./12. 1901 u. staatl. Genehm. v. 30./12. 1901, rückzahlbar zu 102 %, Stücke (Nr. 1–3000) a M. 1000, lautend auf Inhaber. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1904 in 20 gleichen Raten durch jährl. Ausl. am ersten Werktage im Okt. (zuerst 1903) auf 2./1.; ab 2./1. 1908 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit zmonat. Frist vorbehalten. Zur Sicherung der Anleihe, welche zur Verstärkung der Betriebsmittel der Ges. und zur Bezahlung kontrahierter Schiffe diente, ist der Vereinsbank in Hamburg an sämtl. Seedampfschiffen der Ges. ein erstes Pfandrecht von M. 3 060 000 bestellt und in das Schiffsregister eingetragen (Wert der Schiffe etwa M. 8 000 000); ausserdem haftet die Ges. für die Anleihe mit ihrem ganzen Vermögen. Verj. der Stücke: 10 J. (K.) Zahlst.: Hamburg: L. Behrens & Söhne, Nordd. Bank, Vereinsbank. Noch in Umlauf Ende 1907 M. 2 250 000. Kurs in Hamburg Ende 1902–1907: 103.75, 103.50, 103.25, 102.90, 103.50, 99.75 %. Zugelassen M. 3 000 000, davon zur Zeichn. aufgel. M. 1 500 000 17./1. 1902 zu 100.50 %; erster Kurs 21./1. 1902: 100.60 %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., Tant. an Vorst., vom verbleib. Betrage 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Die Schiffe der Ges. sind gegen die Gefahren der Schiffahrt zu versichern. Der A.-R. kann jedoch beschliessen, dass die Ges. einen Teil der Gefahr selbst zu laufen hat, in welchem Falle die dafür ersparte Prämie einer Assekuranzreserve zugeführt wird. Diese von der Ges. selbst gelaufene Gefahr ist für jedes Schiff auf die Hälfte des jeweiligen Bestandes der Assekuranzreserve beschränkt. Der Höchstbetrag dieser Reserve wird auf ¼ des A.-K. festgestellt. Sobald die Hälfte dieses Betrages erreicht ist, wird die Hälfte der ersparten Prämiengelder, und sobald der Höchstbetrag voll erreicht ist, werden die ganzen ersparten Prämiengelder dem Jahresgewinn zugerechnet. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: 28 Dampfschiffe 8 000 000, Dampfbarkasse, Stauerei- Inventar u. Leichterbetrieb Alexandrien 30 211, Inventar 12 017, Grundstück Dovenfleth 565 000 abzügl. 425 000 Hypoth. bleibt 140 000, Bank- u. Kassa- Kto 67 786, Beteilig. 1 515 200, Zs.-Kto 17 916, Pendente Reisen 231 480, Debit. 549 039, Verlust 2 836 685. – Passiva: A.-K. 6000 000, Priorit.-Anleihe 2250 000, Reparat. 250 000, Assek.-R.-F. 987 686, tempor. Anleihe 1150 000, Accepte 58 385, Kredit. 1 679 996, Vorschüsse gegen Sicherheit u. Accepte 1 100 000, Pendente Havarien 24 270. Sa. M. 13 400 138. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Einkommensteuer 347, Zs. auf Priorit.-Anleihe 108 000, sonst. Zs. 121 347, Betriebsverlust 520 614, Kranken-, Invaliditäts- u. Altersversich. 7693, Versorgungskasse Vereinigter Rhedereien a. G. 27 150, Seeberufsgenossenschaft 21 538, Ab- schreib., Beteilig. bei der Comp. Nationale Belge etc. 2 239 139. – Kredit: Vortrag 645, Übertrag vom Assekuranz-R.-F. 29 580, do. R.-F. 178 919, Verlust 2 836 685. Sa. M. 3 045 831. Kurs der Aktien Ende 1896–1907: 80, 90, 119, 111, 119.25, 107, 93.50, 82.25, 90, 84, 75, 61.50 %. Notiert in Hamburg. Dividenden 1891–1907: 0, 0, 0, 0, 0, 4, 6, 9, 7, 10, 6½, 3, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Ch. Campbell, Gg. Dreessen. Prokuristen: Ed. Carf Rob. Adam, F. Lass. Aufsichtsrat: (3–10) A. Cellier, Ed. Burmeister, Dr. Wilh. Bitter, Joh. Mestern, Dr. J. Krauss. Zahlstellen: Für Div.: Hamburg: Vereinsbank, L. Behrens & Söhne, Nordd. Bank. Deutsche Ost-Afrika-Linie in Hamburg, Gr. Reichenstr. 27. Gegründet: 19./4. 1890; eingetr. 2./5. 1890. Statutänd. 29./3. 1899 bezw. 15./6. 1900. Die Ges. unterhält ausser den unten Agegeß Linien nach Afrika linien zwischen Bombay u. Durban. Der im Mai 1890 mit der Reichsregier. abgeschl. Subvent.-Vertrag war zum 31./3. 1901 abgelaufen u. ist auf Grund des Reichsgesetzes V. 25./5. 1900 ab 1./4. 1901 auf 15 gegen Erhöhung der Subvention von M. 900 000 auf M. 1 350 000 dahin er worden, dass die Ges. sich verpflichtet, zukünftig eine I4tägige Postdampfschiffsverbindung mit Ostafrika u. eine 4 wöchentliche mit Südafrika zu unterhalten. Der Subventionsvertrag mit der Reichsregierung Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1908/1909. I. 40