„ Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. stein; im Blei- u. Röhrenwerk wurden 3071, 3940, 3802, 3361, 3128, 2947 t Platten, Röhren u. Draht gefertigt. Belegschaft Ende 1907 an 1050 Mann. Zugänge auf Neuanlagen er- forderten 1906 und 1907 M. 223 598 bezw. 815 145. Der Ges. ist 1880 der Bergwerks- betrieb in dem von den Emser Trinkquellen etwa 800 m entfernten und ausserhalb der von der Bergbehörde festgestellten Quellenschutzgrenze belegenen Hoffnungsstollen mit seinen sehr reichen, silberhaltigen Bleierzen im öffentlichen Interesse von der Preuss. Regierung verboten wurden. Bis 1886 ruhte dieser Betrieb vollständig, erst dann wurde gestattet, die obere Sohle des Stollens, die höher liegt als der Ausfluss der Trinkquellen, abzubauen. 1891 wurde sodann auch der Abbau der unteren, bereits vorgerichteten Stollensohle frei- gegeben, nach kurzer Zeit aber wieder inhibiert, so dass die vorhandenen Schächte ersaufen mussten. Gelegentlich der in Ems im Auftrage der Regierung von dem schweizerischen Ing. A. Scherrer ausgeführten Neufassungen der Emser Trink- und Badequellen, ist nunmehr zuverlässig festgestellt worden, dass die Quellen in keiner Beziehung zu dem oben er- wähnten „Hoffnungsstollen“ stehen. Infolgedessen ist begründete Aussicht vorhanden, eine Aufhebung des Abbau-Verbots zu erwirken. Bezügliche Schritte sind bereits eingeleitet. Kapital: M. 2 600 000 in 2000 Inh.-Aktien à Thlr. 200 = M. 600 u. 1400 Vorz.-Akt. à M. 1000. Die Aktien à M. 600 lauteten früher auf Namen. Die G.-V. v. 30./1. 1902 beschloss Umgestaltung des Betriebes durch, Centralisierung des gesamten Dampfmasch.-Betriebes mit elektr. Kraft- übertragung unter Mitanschluss der Lahnwasserkraft der Silberau, die durch Errichtung weiterer Turbinenanlagen für Mittelhochwasserstände eine wesentlich grössere Ausnutzung als bisher gestattet. Zur Beschaffung der dazu erforderlichen Geldmittel beschloss die G.-V. v. 21./5. 1902 Herabsetzung des bis dahin M. 2 400 000 betragenden A.-K. auf M. 1 200 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 2: 1 (Frist bis 1./10. 1902); ferner Erhöhung des so herabgesetzten A.-K. um M. 2 000 000 durch Neuausgabe von 2000 5 % Vorz.-Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären bis 15./7. 1902 auf 2 alte Aktien 1 Vorz.-Aktie zu pari. Gezeichnet wurden M. 1 000 000 Vorz.-Aktien u. die Erhöhung lt. G.-V. v. 15./11. 1902 zunächst hierauf beschränkt; die Ausgabe der restl. 1000 Vorz.-Aktien bleibt dem A.-R. nach Massgabe weiter erfolgender Zeichnungen überlassen. Die Vorz.-Aktien nehmen erst an der Div. des Jahres 1904 teil, dagegen werden für die darauf geleisteten Einzahl. vom Zahlungstage an bis 31./12. 1903 5 % Zs. jährl. vergütet. Das von den Aktionären s. Z. gegebene 4½ % hypoth. Dar- lehen im Betrage von M. 500 000 ist gekündigt und auf die Aktienneuzeichnungen in An- rechnung gebracht worden. Der durch die Zus. legung des A.-K. erzielte Buchgewinn von M. 1 200 000 wurde verwendet: zu Abschreib. von M. 192 712 Betriebsverlust in 1902, zu Ab- schreib. von M. 109 188 auf Inventar, zur Tilg. des Fehlbetrags a. 1901 von M. 386 761, restl. M. 511 337 zu einem Spec.-R.-F., aus dem die seitherigen Verluste gedeckt wurden. Zur Er- richtung von Neuanlagen beschloss die G.-V. v. 17./3. 1906 Erhöhung des A.-K. um M. 400 000 durch Ausgabe von bis 400 ab 1./1. 1907 div.-ber. neuen Vorz.-Aktien, angeboten den Be- sitzern der St.-Aktien 5: 1 v. 28./3.–28./4. 1906 zu 102 %. Die a. o. G.-V. v. 2./7. 1908 sollte beschliessen über die Herabsetzung des M. 2 600 000 betragenden A.-K. durch Zus. legung der St.-Aktien event. sämtlicher Aktien unter Gleichstellung beider Aktienkategorien sowie über die Ausgabe neuer Vorzugsaktien, die diesen zu gewährenden Vorrechte u. die Bedingungen, unter denen die bisherigen Aktien durch Zuzahlung in Vorzugsaktien umzuwandeln sind, doch wurde der Termin aufgehoben; es soll eine neue G.-V. einberufen werden. Anleihe: M. 500 000 in 6 % Oblig. lt. G.-V. v. 3./12. 1904, ausgegeben zur Bestreitung der Restzahlung von Neuanlagen und zur weiteren Verstärkung der Betriebsmittel. Die G.-V. v. 15./4. 1908 ermächtigte den A.-R. zur Beschaffung von Geldmitteln für die Abtragung von Schulden und die Verbesserung des Betriebs eine Anleihe gegen Verpfändung der Grundstücke u. des Bergwerkseigentums bis zum Höchstbetrage von M. 2 200 000 aufzunehmen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Gewinn-Verteilung: Die Vorz.-Aktien erhalten zunächst vom Reingewinn nach Abzus der Beträge, die zur Ausstattung der Rücklage, für Abschreib., Gewinnanteile und sonstige Zuwendungen satzungsgemäss notwendig sind, auf das eingez. Kapital eine Div. bis zu 5 %, sodann die St.-Aktien ebenfalls eine Div. bis zu 5 %, der Rest aber wird gleichmässig als Über-Div. auf die Nennwerte der St.- u. Vorz.-Aktien verteilt. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Kassa 4999, Effekten 36 959, Reichsbankguth. 3504, Debit. 50 630, Inventar: Grundgut 292 626, Zechen (Blei-, Silber-, Zink-, Kupfer-, Eisenerz- u. Thongruben) 390 658, Gebäude (Betriebs- u. Wohngebäude) 896 854, Masch. (Dampfmasch., Turbinen, elektr. Anlagen, Pumpen) 1 445 229, Aufbereitungsapparate 104 900, Öfen u. Rauch- kanäle der Blei- u. Silberhütte 109 667, Pferde 18 973, Dienstmaterial. 118 557, Bestände an Erze, Metallaschen, Hüttenzwischenprodukte u. Metalle 644 674, Material. 218 531, Berechtsame (Lahnwasserkraft) 60 000, Verlust 414 158. – Passiva: A.-K. 2 600 000, Schuldverschreib. 500 000, do. Agio 6000, do. Tilg.-F. 250 000, R.-F. 18 621, Spec.-R.-F. 109 294, Sparkasse 333 900, Bankschulden 437 064, Kredit. 556 045. Sa. M. 4 810 926. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebszuschuss der Hütte u. der dazu gehörigen Nebenbetriebe 74 441, do. der Menagen, Schlafhäuser, Feuerwehr u. Schule 12 354, do. der Beamten- u. Arb.-Familienwohn. 20 715, Gen.-Unk., Steuern, Abgaben, Feuer- u. Haftpflicht- versich. 85 390, Zs., Skonto von Erzankäufen u. Erz- u. Bleiverkäufen 84 513, Verlust an Effekten 1632, Abschreib. 172 472. – Kredit: Betriebsüberschuss der Gruben und der dazu Nebenbetriebe 25 961, Ertrag aus Ländereien u. Waldungen 7091, Verlust 418 467, a. M. 451 520. 7