Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. (Bis 31./7. 1899: vom 1./8.–31./7.) Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: Je M. 600 Rk.. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), sonst. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst., n 4 % Div. (zuerst die Vorz.-Aktien, dann die Prior.-Aktien), vom verbleib. Gewinn 10 % Tant. A.-R., Überrest Super-Div., wobei die Vorz.-A. vorweg das ihnen zukommende 1 % erhalten. Biflanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Immobil. 2 844 939, Motoren 3 898 069, Geräte 615 740, Kassa 10 174, Wechsel 49 571, Effekten 1530, vorausbez. Feuerversich. 34 056, Reichsbank- guth. 63 991, Debit. 3 306 084, Avale 119 000, Rohmaterial., Halbprodukte, Fertigfabrikate etc. 7 407 127. – Passiva: A.-K. 6 288 000, Oblig. 3 500 000, nicht erhob. do. 1500, R.-F. 837 505, Spec.-R.-F. u. Ern.-F. 151 474, Delkr.-Kto 8796, Restlöhne 81 365, Frachten, Pens.- Kasse etc. 503 612, Kredit. 2 568 864, nicht erh. Obligat.-Zs. 81 657, Accepte 1 157 636, Arb.-Disp.-F. 45 223, alte Div. 4650, Avale 119 000. Sa. M. 15 349 285. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Obligat.-Zs. 168 090, Bank- u. sonst. Zs. 109 437, Steuern u. Abgaben f. Arb.-Wohlf. 143 540, Gehälter, Prov. u. allg. Geschäfts-Unk. 430 351, Abschreib. auf Anlagen 515 000, do. auf Patent- u. Versuchs-Kto 92 583. – Kredit: Vortrag 94 581, Betriebsüberschuss 1 140 895, Entnahme aus dem Spec.-R.-F. 223 525. Sa. M. 1 459 003. Hurs: Prior.-Aktien Ende 1886–1907: 91, 108, 141, 160.50, 138.50, 103, 101.80, 87.50, 70.10, 6.75, 91.50, 126.50, 127.50, 127.50, 94, 56.10, 66.75, 73, 81.10, 96, 134.25, 81.50 %. – Vorz.-Aktien Ende 1895–1907: 97.75, 102.75, 130.50, 134.50, 134, 108.50, 85, 85.10, 90, 101.50, 115, 136.90, 98 %. Eingef. 19./1. 1889 zu 102 %. Notiert in Berlin. Sämtliche Aktien sind zugelassen. DODividenden: St.-Aktien 1886/87–1892/93: 0, 1, 6, 8, 3, 2, 0 %; Prior.-Aktien 1886/87 bis 1898/99: 3, 7, 9, 12, 14, 9, 8, 0, 0, 2½, 10, 8, 10 %; 1899/1900: 7%; 1901–1907: 0, 0, 0, 0, 5, 9, 0 %; Vorz.-Aktien 1893/94 (½ Jahr): 5 %; 1894/95–1898/99: 5, 5, 10, 8, 10 %; 1899/1900 (17 Mon.): 7¼ %; 1901 1907 0, 0, 0, 5, 5, 9/ 0 % Coup Verj. 4 J. 7) Vvorstand: Emil Brennecke, Wilh. Cramer. Prokuristen: L. Arens, Arthur Hantke, A. Klingspor, Berlin; A. Zänker. Aufsichtsrat: (3 –'7) Vors. Bank-Dir. S. Weill, Berlin; Komm.-Rat B. Körting, Hannover; Justizrat Jul. Schachian, Handelsrichter Gust. Ziersch, Berlin. Hahlstellen: Für Div.: Ges.-Kasse; Berlin: Dresdner Bank, N ationalbank f. Deutschl., Bank f. Handel u. Ind., Deutsche Bank. an Buderus'sche Eisenwerke Aktiengesellschaft zu Wetzlar. Zweigniederlassungen in Lollar u. Staffel. Gegründet: 13./3. 1884 in Lollar; eingetr. 29./3. 1884. Sitz seit 1./6. 1896. nach Wetzlar verlegt. Statutänd. 10./1. bezw. 19./4. 1900, 28./3. 1905, 10./4. 1906 u. 27./5. 1907. Übernahme des gesamten Gruben-u. Hüttenbesitzes der früheren Handels-Ges. Gebr. Buderus. Zur Vermeid. der Konkurrenz beschloss die G.-V. v. 28./3. 1905 Aufnahme der Eisenwerke Lollar A.-G. in Lollar, welche früher bis 1895 den Buderusschen Werken schon einmal gehörten, dergestalt, dass die Eisenwerke Lollar ihr Vermögen nach der Bilanz v. 31./12. 1904 als Ganzes ohne Liquid. an die Buderusschen Eisenwerke übertrugen. Den Lollarer Aktionären wurden für ihre 2110 Aktien = M. 2 110 000, ebensoviel neue Aktien der Buderusschen Eisenwerke mit Div.- Reeht ab 1./1. 1905 u. eine Barvergüt. von M. 250 pro Aktie gewährt. Für die Verschmelzung waren ausser dieser Barvergütung von zus. M. 459 000 M. 213 790 für Kosten, insgesamt also M. 672 790 aufzuwenden, die ihren Ausgleich aus den bei der Fusion frei gewordenen Lollarer Res., ferner in dem Beitrag von M. 73 500 fanden, den bei Übernahme von M. 890 000 neuen Aktien von 1905 das Übernahmekonsortium vertragsgemäss zu zahlen hatte (s. unter Kapital) u. mit dem Rest von M. 81 452 durch die von Lollar überlieferten Überschüsse in den Vorräten. Mweck: Betrieb von Eisensteingruben und Hochöfen. Gewinn und Vertrieb von Eisen- stein und sonstigen Mineralien. Herstellung und Verkauf von Roheisen, Erzeugung und Vertrieb der bei dem Hochofenbetrieb zu gewinnenden Nebenprodukte, ferner Herstellung von Cement, gusseisernen Röhren bis 1200 mm Lichtweite und sonstigen Gusswaren. Die Ges. besitzt im Lahn- u. Dillgebiet u. in der Prov. Oberhessen ca. 400 Grubenfelder, welche uuf Eisenerz u. zum Teil noch auf Mangan- u. Kupfererz verliehen sind, mit über 500 000 000 qm Gesamtflächeninhalt. Ausserdem ist die Ges. in gewerksch. Verhältnis an 76 Eisensteinfeldern mit 57 000 000 qm Gesamtflächeninhalt zum Teil mit %, zum Teil mit / beteiligt. Die Ges. besitzt auch Kalksteinbrüche, die sie seit 1902 selbst bewirtschaftet, und hat umfang- reiche Kalkgelände auf lange Jahre gepachtet. In Betrieb stehen zur Zeit 25 Erzgruben t zusammen rund 17 500 000 qm Flächeninhalt (Aufschlussarbeiten werden fortgesetzt trieben) u. die 2 Hüttenwerke: Sophienhütte bei Wetzlar mit 3 Hochöfen mit 120 000 t hresproduktionsfähigkeit und Georgs-Hütte in Burgsolms mit 2 Hochöfen mit 65 000 t Jahresproduktionsfähigkeit, von denen aber gegenwärtig nur einer in Betrieb ist. Behufs besserer Ausnützung der Schlacken bewilligte die G.-V. vom 5% . 600 000 zum Bau einer Cementfabrik auf der Sophienhütte, welche 1899 in Betrieb gekommen und jetzt auf eine Jahresproduktion von 320 000 Fass eingerichtet ist. Auf den Hütten in Wetzlar und Burgsolms wird die Schlackenstein-Erzeugung in 1 Umfange betrieben (bis 15 000 000 Stück jährl.). Die G.-V. v. 19./4. 1900 beschloss Erricht. einer Röhrengiesserei auf der Sophienhütte, welche seit Mitte 1902 in vollem Betrieb uf 45 000 t Jahresproduktion eingerichtet ist. Bauausgaben für die Giesserei ca. M. 1 800 000. h 1904 sind umfangreiche Neubauten auf der Sophienhütte, besonders zur Verwertung