Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. 843 Alkaliwerke Ronnenberg, Act.-Ges. in Hannover. Gegründet: 22./9. 1897 durch Übernahme der Kalibohrges. Ronnenberg gegen M. 1 000 000 in Aktien der neuen Aktien-Ges.; eingetr. 14./10. 1897. Letzte Statutänd. 26./4. 1899, 13./9. 1902, 20./4. bzw. 8./6. 1906 u. 23./4. 1908. QZpweck: Bergbau auf Salze, insbesondere auf Kalisalze und sonstige Fossilien; Vor- nahme von Bohrungen auf Salze, insbesondere auf Kalisalze und sonstige Fossilien für eigene oder fremde Rechnung und der Verwertung der Funde durch eigenen Abbau oder durch Veräusserung; Betrieb von chemischen Fabriken zum Zwecke der Verarbeitung der durch eigenen oder fremden Bergbau gewonnenen Salze. 6 Besitztum: Die Berechtsame umfassen zurzeit 1) Ronnenberg u. Erichshof 844 ha, 2) Mathildenhall 863 ha, 3) Schierenberg 629 ha, 4) Kniestedt 418 ha, also in Sa. 2754 ha. Der Kalibergbaubetrieb der Alkaliwerke Ronnenberg erfolgt auf Grund besonderer mit den Grundeigentümern abgeschlossener Salzgewinnungsverträge. Diese Verträge erstrecken sich auf fast die gesamte Feldmark Ronnenberg und Teile von angrenzenden Gemeinden und eind teils von der Ges. selbst abgeschlossen, teils von Rechtsvorgängern übernommen worden. Sie lauten ab 1907 noch auf ca. 69 Jahre, sind auf den belasteten Grundstücken in Ab- teilung II des Grundbuches zugunsten der Alkaliwerke Ronnenberg eingetragen und um- fassen ein Areal von ca. 844 ha. Die Feldmark Ronnenberg liegt etwa 8 km von Hannover entfernt und wird von der Eisenbahnlinie Hannover–Hameln durchschnitten. Die auf der Feldmark befindlichen Kalilager sind durch 2 Bohrungen erschlossen worden, von denen die erste Bohrung 3 Kalilager von guter Beschaffenheit und guten Lagerungs- und Abbau- verhältnissen in einer Gesamtmächtigkeit von 19 m, die zweite bis zu einer Teufe von ca. 550 m 7 hochprozentige abbauwürdige Sylvin-Lager von einer Gesamtmächtigkeit von 20.75 m nachwies. Die Lager sind sowohl im Süden wie im Westen im Streichen und querschlägig auf die Entfernung von ca. 2 km durch Bohrungen der Nachbargesellschaften wiederum angetroffen worden. Bis Ende April 1907 wurden in der 560 m Sohle in streichen- der Richtung rund 1000 m aufgeschlossen. Im Schacht wurden bei 307 bis 328 m, 476 bis 485 m und 525.50 bis 543.75 m Sylwinlager durchteuft. Ausserdem ist im Westfelde in einer Entfernung von 440 m vom Schacht durch Horinzontalbohrung ein Hartsalzlager von an- nähernd 4 m Mächtigkeit mit 20 % K0Cl. erschlossen worden. Mit dem Schachtbau ist 1898 begonnen und dieser im Herbst 1905 fertiggestellt worden. Beim Abteufen des Schachtes haben sich besondere Schwierigkeiten infolge von Wasserzuflüssen und der Terraingestaltung ergeben, deren Überwindung eine starke Verzögerung in der Fertigstellung des Schacht- baues sowie Mehraufwendung für denselben zur Folge hatte. Nach Bewältigung des Wasser- zuflusses ist der Schachtbau ohne weitere Störungen zu Ende geführt worden. Der Schacht ist 580 m tief und steht bis 209 m Teufe in eisernem Tübbings-Ausbau und von da ab bDis zur Sohle, welche im Steinsalz steht, in Mauerung. Die Kalilager sind vom Schacht aus auf 3 Fördersohlen erschlossen. Die Anlagen der Ges. am Schacht umfassen eine Schacht- halle mit Förderturm, Fördermasch.-Haus, Salzmühle, Kesselhaus, elektr. Zentrale, Ver- waltungs. u. Lagergebäude, Werkstätten, ein Ventilatorgebäude, Wasserturm mit Bassin, Fabrik-Provisorium, Verladehalle, Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser sowie alle sonstigen, für den Betrieb erforderlichen Anlagen. Der Ges. ist die Konzession zur Errichtung und Betrieb einer Chlorkaliumfabrik mit täglicher Verarbeitung von 300 dz Hartsalzen und sylvinitischen Salßen und 1250 dz Carnallit erteilt worden. Diese Fabrik konnte Ende 1907 den Betrieb aufnehmen. Die für den Fabrikbau aufgewendeten Kosten betrugen M. 1.300 000, wovon auf Grund der mit dem Bauunternehmer und den Lieferanten getroffenen Abkommen Ca. M. 1 100 000 in der Zeit zwischen dem 1. Mai 1908 und Ende 1909 zu verschiedenen Terminen zahlbar werden und aus den Eingängen des Betriebes gedeckt werden sollen. Bis zur Fertigstellung der Fabrik erfolgte die Verarbeitung der Rohsalze in einer bei dem Schachte befindlichen provisorischen Fabrikanlage. Die Alkaliwerke Ronnenberg sind am 3./3. 1906 in das Kalisyndikat aufgenommen worden; ihre Beteiligungsziffer beträgt seit Anfang 1908 23.47 Tausendstel. Vom August 1906 ab bis zum Schlusse des Geschäftsjahres 1906 hat die Ges. die ihr vom Kalisyndikat über- wiesenen Aufträge voll erfüllt, und zwar sind insgesamt gefördert und versandt worden: 476 600 dz Sylwinit. 163 100 dz Kalidüngesalze, 167 700 dz Rohsalze, 114 900 dz Steinsalze. inzwischen sind die Vorrichtungsarbeiten in der Grube weiter fortgeschritten. Die Ges. Par auch im Jahre 1907 in der Lage, ihren Lieferungsverpflichtungen gegenüber dem Iyndikat voll nachzukommen. Absatz 1907: Chlorkalium inkl. Kalidünger 38 % 20 800 dz K20, alidüngesalz 20 % 20 152 dz K20, do. 30 % 8779 dz K20, do. 40 % 4286 dz K:0, Kainit 81 274 dz K.0, Rohsalze im Austausch 5190 dz K20 zus. also 140 481 dz K:0. Die Ver- waltung beschloss, die bedeutenden Kosten für die erfolgte Aufschliessung des Hartsalzlagers . für die Schachtvertiefung von 560 m bis 653 m dem Betriebe zu belasten, und den 1907 verbleibenden Bruttogewinn von rund M. 449 000 für Abschreib. zu benutzen, also eme Div nicht zu verteilen; Hildesia trat erst Ende 1907 in Förderung (s. unten). .. die Abbauberechtigungen vertraglich zu leistenden Förderzinsen von Ronnen- 13050 ldlesis, Mathildenhal Schierenberg u. Kniestedt bewegen sich zwischen 1 u. 4 Pfg. Behie 3 Die bezüglich Ronnenberg u. Hildesia bereits geleisteten, für Mathildenhall, 3 renberg und Kniestedt noch zu leistenden Wartegelder übersteigen nicht die in der rovinz Hannover übliche Höhe. Die Gew. Hildesia hat der Stadt Hildesheim sowie den