894 Metall-Industrie. Zweck: Fabrikation von Metallgegenständen und Maschinen, insbesondere Herstellung von Fahrradröhren, nahtlosen Röhren, kleinkalibrigen Geschossen und allen Arten von Hohlkörpern für technische und artilleristische Zwecke. 1899/1900 hat die Ges. in Gemein- schaft mit der Fahrzeugfabrik Eisenach die Fabrikation von Schnellfeuerfeldgeschützen „System Ehrhardt“, 1901/1902 die Kartuschenhülsen-Herstellung nach Ehrhardt'schem Press- verfahren aufgenommen; neu in Betrieb gesetzt wurde 1902 ferner ein Radscheibenwalzwerk zur Anfertigung nahtloser Speichenräder. Die Ges. hat sich 1902 an einem ausländischen Werk zur Herstellung von Stahl und Kriegsmaterial mit M. 389 375 beteiligt; Buchwert dieser Beteilig. nach Abschreib. jetzt noch M. 226 813. – Das den Besitz u. Mitbesitz einer grossen Reihe ausländ. u. deutscher Patente u. Gebrauchsmusterschutze umfassende Patent- u. Gebrauchsmusterkto stand nach Zugang 1907 von M. 75 383 u. Abzug des entstandenen Abgangs von M. 156 296 Ende Sept. 1907 mit noch M. 76 342 zu Buche. – Durchschnittl. Arb.-Zahl 1905/06–1906/07 4600, 3048; Löhne M. 6 417 499 bezw. 4 335 657, ferner 200 Beamte. 1896 wurden 2100 Aktien à M. 1000 des Rather Metallwerks, vorm. Ehrhardt & Heye, von deren A.-K. von M. 2 400 000 die Ges. bereits M. 300 000 besass, mit Div.-Recht vom 1./10. 1895 gegen 2100 Aktien à M. 1000 der Rhein. Metallwarenfabrik mit Div.-Recht vom 1./10. 1896 mit der Bedingung angekauft, dass von seiten der Besitzer der Rather Aktien an die Ges. eine Zuzahl. von M. 540 auf jede Aktie geleistet, und dass von den gewährten neuen Aktien der Ges. M. 750 000 den Aktionären der Ges. nach Massgabe ihres Aktienbesitzes zu 181 % zum Bezuge angeboten würden. Die Zuzahl. von M. 540 pro Aktie diente zur Voll- endung einzelner Anlagen des Rather Werkes (Div. 1893/94 u. 1894/95 5 bezw. 7 %). Die Abt. Rath (Martinstahlwerk mit 4 Martinöfen, Tiegelgussstahlfabrik etc.) ist seitdem bedeutend erweitert und auch für die Herstellung von Granaten, Kanonen u. nahtlosen Röhren ein- gerichtet. Die Ges. hat einen 1000 ha grossen Schiessplatz bei Unterlüss bei Celle (Prov. Hannover) erworben u. zur Errichtung eines grösseren Etablissements in Danzig 1899/1900 ein 20 Morgen grosses Grundstück daselbst angekauft. 1906 Erwerb der in Derendorf be- nachbarten Masch.-Fabr. Germania für ca. M. 200 000. Diie Ges. ist mit M. 37 000 Nom.-Kapital beteiligt an dem Press- u. Walzwerk A.-G. in Diüsseldorf-Reisholz (Ende 1907 mit M. 14 800 zu Buch stehend). 1907 erfolgte die Übernahme der A.-G. Munitionsfabrik Dreyse in Sömmerda (A.-K. M. 1 600 000) gegen Gewährung von M. 1 200 000 ab 1./10. 1901 div.-ber. Aktien auf die Rhein. Metallwaaren- u. Maschinenfabrik. Gesamtsumme der Buchwerte von Grundstücken, Gebäuden und Masch. in Düsseldorf, Rath u. Sömmerda Ende Sept. 1907 rund M. 10 421 018. Die Grundstücke in Düsseldorf umfassen ein Areal von etwa 8,43 ha, wovon ca. 3, 12 ha bebaut, in Rath ca. 10,48 ha, wovon etwa 3,22 ha bebaut, in Sömmerda ca. 7, 78 ha, wovon ca. 1,30 ha bebaut sind; das Grundst. in Danzig ist ca. 5, 10 ha gross. Neuerworben 1906/07 Grundstücke inkl. Gebäude ein Unterlüss (252 ha 2 a 34 qm), Düsseldorf (1 ha 77 a 64 am) u. Rath (79 a 23 qm) von zus. 254 ha 59 a 26 qm für M. 431 290. Sonstige Zugänge auf Anlage-Kti der Etablissments in 1906/07 betrugen zus. ca. M. 460 000. Der Abschluss per 30./9. 1905 ergab M. 2 368 000 Bruttofabrikations- gewinn gegen nur M. 728 000 im Vorjahr. Die Abschreib. sind mit M. 989 576 durchgängig ungefähr doppelt so hoch als im Vorjahr bemessen. Nach Abzug derselben sowie der Unk. verblieb M. 299 000 Reingewinn (gegen M. 946 000 Verlust im Vorjahr), um welchen Betrag sich der aus dem Vorjahre vorgetragene Verlustsaldo von M. 1 490 793 auf M. 1 191 160 ver- ringerte. 1905/06 war die Fabrik reichlich u. auf längere Zeit hinaus beschäftigt, sodass es gelang, den Rest des Verlustsaldos von M. 1 191 160 zu decken u. ausserdem M. 2 762 199 HhBeingewinn zu erzielen. – Die Patentstreitigkeiten mit Krupp schweben noch. Kapital: M. 12 300 000 in 750 St.-Aktien (mit Nrn. aus der Zahlenreihe 1–8867) und 11 550 abgest. Vorz.-Aktien (mit Nrn. aus der Zahlenreihe 1–12 300), sämtl. Aktien à M. 1000. Urrspr. M. 700 000; Erhöhung 1889 um M. 400 000, 1892 um M. 550 000, 1893 um M. 60 000, 1894 um M. 690 000, diese angeboten den Aktionären zu 130 %; ferner erhöht lt. G.-V. Y. 27./7. 1895 um M. 600 000 (den Aktionären 1: 4 zu 210 %), lt. G.-V. v. 11./4. 1896 um M. 750 000 (den Aktionären 1: 4 zu 192 % angeboten), lt. G.-V. v. 12./5. 1896 um M. 2 100 000 zum An- Kauf von 2100 Aktien des Rather Metallwerkes vorm. Ehrhardt & Heye (s. a. unter Zweck. Die G.-V. v. 19./1. 1899 beschloss zwecks Erweiter. u. Neuanlagen Erhöhung um M. 2150000 in 2150 für 1898/99 zur Hälfte div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 521 = 6.16./2. 1899 zu 165 % franko Stück-Zs. Die G.-V. v. 30./3. 1901 beschloss weitere Erhöhuns um M. 1 200 000 (auf M. 9 200 000) zwecks Erwerb der Munitions- u. Waffenfabriken Sömmerda A.-G. vorm. von Dreyse, deren Aktionäre mit diesen neuen ab. 1./10. 1901 div.-ber. Aktien im Verhältnis 3: 4 abgefunden wurden. Zwecks Sanierung der Gesellschaft, Tilgung der Unterbilanz von M. 1 717 249 per 30./9. 1901 und der bis März 1902 auf M. 4 730 000 an- gewachsenen Bankschulden beschloss die G.-V. v. 3./3. 1902 Ausschreibung einer „ von M. 300 per Aktie (Frist bis 10./6. 1902; bei der Zahlung wurden 6 % bis 30./9. 19 vergütet). Die Aktionäre, welche diese Zuzahl. leisteten, erhielten für jede Aktie einen durc Indossament übertragbaren Gewinnanteilschein (Genussschein). Auf letztere werden aus dem Reingewinn ohne Nachzahlungspflicht ab 1./10. 1902 jährl. vor jeder Div.-Zahlung an die Aktionäre bis M. 18 bezahlt. Der vierte Teil des alsdann verbleib. Reingewinns VUÜd. zur Tilg. von Gewinnanteilscheinen durch Auslos. zu à M. 300 verwendet. Sich hierbei 43 gebende Bruchteile von M. 300 werden zurückgehalten und dienen zur Verstärkung 9 nächstfolgenden Tilg. der Gewinnanteilscheine. Ausserdem kann die G.-V. aus 00 * jährl. Reingewinn weitere Tilg. von Gewinnanteilscheinen durch Zahlung von ſe M.