1046 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien, Schiffsbau etc. Leipziger Werkzeug-Maschinenfabrik vorm. W. von Pittler, Aktiengesellschaft in Wahren b. Leipzig. Gegründet: 21./9. 1895; eingetr. 3./12. 1895. Letzte Statutänd. 28./8. 1903 u. 7./4. 1906. Die Übernahme der früh. Firma W. von Pittler seitens der A.-G. erfolgte für M. 901 000 in Aktien. Mitte 1899 wurde der Betrieb u. Sitz der Ges. von Leipzig-Gohlis nach Wahren in ein neu erbautes Fabriketabliss. verlegt und lautet seitdem die Firma wie oben. Zweck: Betrieb der Werkzeugmasch.-Fabrikation u. damit zus. hängender Geschäftszweige u. Geschäfte der Metallindustrie. Die Ges. stellt Revolver-Werkzeug-Maschinen u. Automaten- Revolver-Maschinen als Specialität her. Das Hauptgebiet der Ges. ist Deutschland, während sie einen kleineren Teil ihrer Fabrikate im Auslande absetzt. Für einen schwebenden Patentprozess wurde eine Rücklage von M. 20 000 gebildet, welcher Betrag für alle Fälle genügen dürfte. Das Grundstück der Ges. umfasst 21 550 qm; die auf demselben errichteten Gebäude sind mit M. 272 370 zur Landesbrandkasse geschätzt. Die gesamte, mit den modernsten Einrichtungen ausgestattete Anlage einschliessl. des Inventars, der Vorräte usw. ist gegen Feuersgefahr mit M. 1 609 560 versichert. Ein Erweiterungsbau erforderte bis Ende 1907 M. 70 712; für die hierzu benötigten neuen Werkzeugmasch. wurden bereits M. 82 843 als Zugang berechnet. Zirka 52 Beamte und 360 Arb. Kapital: M. 1 200 000 in 1000 abgest. Aktien u. 200 Aktien von 1906 à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, beschloss die G.-V. v. 11./8. 1902 zwecks Tilg. der Unterbilanz von M. 439 070 per 31./12. 1901 das A.-K. im Verhältnis 2: 1 zus. zulegen u. dabei den Aktionären das Recht ein- zuräumen, durch Zuzahl. von 50 % des Nennwertes die zugez. Aktien von der Zus. legung zu befreien. Die Zuzahl. wurde auf M. 800 000 geleistet u. M. 400 000 Aktien in M. 200 000 zus.- gelegt. Auf die durch Nachzahlung giltig gebliebenen Aktien wurden beschlussgemäss 400 Stück Genussscheine, auf die durch die Zus. legung ungiltig gewordenen Aktien wurden 100 Stück Genussscheine, zus. 500 Stück, ausgefertigt. Ausserdem wurden weitere 400 Stück Genussscheine zum Preise von M. 1000 pro Stück zur Abstossung von Schulden ausgegeben, so dass sich das A.-K. nach Durchführung der Beschlüsse der G.-V. auf M. 1 000 000 belief und ausserdem 900 Stück Genussscheine ausgefertigt waren. Der durch die Nachzahlung erzielte Gewinn von M. 400 000, sowie der durch die Zus. legung erzielte Buchgewinn von M. 200 000 und der Erlös aus den weiter ausgegebenen 400 Stück Geuussscheinen mit M. 400 000, zus. M. 1 000 000, wurde zur Deckung der Kosten, zur Tilg. des bilanzmässigen Verlustes pro 1901 (M. 439 070) und zu Abschreib. verwendet. Zur Tilgung von Genuss- scheinen wurden aus dem Erträgnis pro 1905 M. 200 000 zurückgestellt. Die G.-V. v. 7 4. 1906 beschloss, das A.-K. um nom. M. 200 000 auf M. 1 200 000, durch Ausgabe von M. 200 000 neuen Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906 zu erhöhen, wobei der Credit- u. Spar-Bank in Leipzig das Recht eingeräumt wurde, diese M. 200 000 Aktien zu übernehmen, die Einlage darauf aber nicht in Bar zu leisten, sondern dafür der Ges. die gesamten 900 Stück Genuss- scheine zu übereignen. Die Ges. wurde verpflichtet, diese Genussscheine zu tilgen. Die Genussscheine sind somit vollständig beseitigt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., ev. ausserord. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von M. 5000), vom Überrest weitere Div. an Aktien. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Grundst. 185 000, Gebäude 346 500, Transmiss. 1, Betriebs- inventar 1, elektr. Beleucht.-Anl. 1, Kraftstation 1, Hilfsmasch. 170 000, Werkzeuge 1, Modelle u. Zeichn. 1, Kontorutensil. 1, Pferde u. Wagen 1, Patente 1, Bau-Kto 70 712, Feuerversich. 4909, Kaut. 13 948, Kassa 998, Wechsel 20 739, Bankguth. 509 198, Debit. 413 477, Fabrikat.-Kto 304 624. – Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 120 000 (Rückl. 30 000), Spec.-R.-F. 150 000 (Rückl. 60 000), Prozess-Rückstell.-Kto 20 000, Unterstütz.-F. 43 452 (Rückl. 20 000), Bürgschaftsaccepte 1000, Kredit. 32 723, Anzahl. 23 916, neue Rechnung 75 281, Div. 240 000, Tant. u. Grat. 72 698, do. an A.-R. 23 465, Vortrag 37 578. Sa. M. 2 040 116. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 130 480, Abschreib. 210 204, Reingewinn 483 743. – Kredit: Vortrag 11 086, Zs. 17 021, Rohgewinn 796 319. Sa. M. 824 428. Kurs Ende 1906–1907: In Leipzig: 267, 255 %. – In Dresden: 264, 256 %. Zugelassen in Leipzig im Juli 1906 sämtliche M. 1 200 000, davon M. 678 000 am 12%%. 1906 zu 180 % Zur Zeichnung aufgelegt. Im August 1906 auch in Dresden eingeführt; erste Notiz daselbst 24/8.5 1906: 231 %. Im April 1907 wurden die Aktien in Berlin zugelassen; erster Kurs am 8./5. 1907: 268 %. Ende 1907: 255.50 %. 92 Dividenden: Aktien 1896–1901: 0, 0, 4, 0, 0, 0 %; abgest. bezw. neue Aktien 1902 bis 1907: 0, 0, 4, 4, 20, 20 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Rich. Voigtländer, Elimar Müller. Prokuristen: F. E. H. Oehme, Obering. Joh. Syroth. GBiee Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Baumeister Rob. Röthig, Stellv. Bank-Dir. B. Winkler, 3 Ing. Otto Schulz, Leipzig; Dir. Rich. Lindner, Bank-Dir. Carl Harter, Paul Salomon, Berlin; Fabrikbes. Ernst Sachs, Schweinfurt. Id Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Leipzig: Credit- u. Spar-Bank; Dresden: Gebr. Arnhold, Dresdner Bankverein; Berlin u. Hamburg: Commerz- u. Discontobank.