1132 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. „„ Aufsichtsrat: (5–6) Vors. Komm.-Rat H. Wolff, Braunschweig; Stellv. Rechtsanw. Dr. Siegm Meyer, Senator Ernst Jaques, Hütten-Dir. a. D. Wild, Hannover; Dir. B. Liebold, Holzminden. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Braunschweig: Braunschweig. Bank u. Kredit-Anstalt. Hannover: Ephraim Meyer & Sohn; Magdeburg: F. A. Neubauer; Berlin: Commerz- u. Dis- conto-Bank, Meyer Cohn. Portland-Cementwerke Heidelberg u. Mannheim A.-G. in Heidelberg, Fabriken in Budenheim, Leimen, Lochhausen, Nürtingen und Weisenau. Gegründet: 17./3. 1889; eingetr. 21./3. 1889. Statutänd. 23./4. 1904, 11./4. u. 30./11. 1906. Die Firma lautete bis 5./6. 1901 „Portland-Cementwerk Heidelberg vorm. Schifferdecker & Söhne“, Zweck: Übernahme und Weiterführung der unter der Firma Schifferdecker & Söhne bestandenen Portland-Cement- und Portland-Cementwarenfabrik, früher in Heidelberg, jetzt in Leimen. Zum Ausgleich des Übernahmepreises dienten sämtliche bei der Gründung aus- gegebenen 5500 Aktien der Ges. à M. 1000. Am 4./2. 1895 wurde die gesamte Fabrikanlage bis auf die Öfen, ferner die Vorräte durch Brand zerstört. Lt. Vereinbarung mit der Stadt- gemeinde wurde die Fabrik nach den Brüchen bei Leimen verlegt. Das Heidelberger Terrain ging in das Eigentum der Stadt über, welche dafür M. 990 000 in 3 Raten jeweils am 1./4. 1897, 1900 u. 1903 entrichtete. Ab Verlegung des Betriebs hat die Ges. sich verpflichtet, die Verwalt. auf die Dauer von 15 Jahren in Heidelberg zu belassen, sowie in demselben Zeitraum jährl. M. 20 000 an die Stadtgemeinde zu bezahlen, auf welche jedoch die Gemeindesteuern aufgerechnet werden. Ende 1899 erwarb die Ges. die unter der Firma Nürtinger Portland- Cementwerke von M. Lude & Co. betriebene Portland-Cementfabrik in Nürtingen, welche Staatsbahnanschluss erhalten hat und 1900 ein grosses, Kalkstein enthaltendes Areal in der Gemarkung Nussloch; bei dem Nürtinger Werke wurde 1901 auf einem von der Gemeinde Neuffen erstandenen Terrain ein neuer Kalksteinbruch angelegt, welcher 1902 durch eine 1900m lange Drahtseilbahn mit dem Bahnhof Neuffen verbunden ist. Der Bezug von Kalkstein aus den Nusslocher Brüchen geschieht seit 1901 durch elektr. Strassenbahn. Zwecks Vereinfachung der Betriebe beschloss die G.-V. v. 5./6. 1901 Vereinigung mit der Mannheimer Portland-Cementfabrik mit Fabriken in Mannheim und Weisenau bei Mainz (A.-K. M. 2 500 000, Div. 1895/96–1899/1900: 13, 16, 16, 15, 14 %) ab 1./12. 1900, wobei das Ver- mögen dieser Ges. ohne Liquid. derselben als Ganzes an dis fleidelberger Ges. überging. Über die Kapitalerhöhung zu diesem Zwecke s. unten. Der Betrieb in Mannheim ist 1903 ein- gestellt, die Masch. sind nach den anderen Werken überführt u. wurde der grösste Teil des dortigen über 17 000 qm grossen Terrains 1903 für M. 697 452 mit M. 122 736 Gewinn (abgeschr. auf Immobil. Heidelberg u. Steinbrüche Mannheim) an ein Konsortium verkauft. Das bebaute und unbebaute Fabrikterrain in Weisenau und Laubenheim bei Mainz umfasst rund 60 ha, die Steinbrüche und Thongruben in Weisenau, Laubenheim und Budenheim rund 38 ha, Produktionsfähigkeit der 4 Fabriken in Budenheim (1904 angekauft, u. neu eingerichtet), Leimen, Nürtingen u. Weisenau, für deren Verbesser. 1903–1907 namhafte Beträge aufgewandt sinl. jetzt 2 500 000 Fass Cement pro Jahr. 1901 beteiligte sich die Ges. mit einer Anzahl dem südd. Portland-Cement-Verbande angehör. Werke an der in Budenheim b. Mainz geleg. Portland- Cementfabrik von Fr. Sieger & Co. mit M. 130 000. Die Anlagen von Fr. Sieger & Co., die ihr Kontingent an die Südd. Cementverkaufsstelle auf deren Vertragsdauer verkauft hat wurden 1904 von der Heidelberger Ges. erworben; die G. m. b. H. als solche ist mit Wirkung vom 6./4. 1906 in Liquidation getreten und diese seit 27./11. 1907 beendet. 1903 Ankauf eines Kalkstein- u. Thonterrains mit Ziegelei in Lochhausen bei München, woselbst 1905 ein Kalkwerk in Betrieb gekommen. Ferner Beteil. an der Bau-Ges. Leimen m. b. H. deren Anteile M. 150 000 in 10 Jahren ganz in Besitz der Ges. übergehen, weiter mit M. 590 000 Aktien (jetzt mit 126.81 % zu Buch stehend) an der 1903 mit M. 2 500 000 gegründeten A.G, Portland-Cementfabrik Gebr. Spohn Blaubeuren (Div. 1904: 14 % für 6 Monate, 1905–1907: 10, 14, 14 %). Die G.-V. v. 23./4. 1904 beschloss Erwerb der Aktien des 1898 „ Portland- Cementwerkes Diedesheim- Neckarelz A.-G.; herabgesetztes A.-K. jetzt noch M. 1 000 000, mit 52.73 % zu Buch stehend. Div. 1905 – 1907: 2½, 8, 12 %. Die daselbst wird weiter betrieben. Wegen Angliederung der Offenbacher Portland Cema- fabrik, sowie der Ingelheimer Portland-Cementfabrik s. unten. Beamte u. Arbeiter in den verschiedenen Betrieben ca. 2500. b. Die Ges. besitzt ferner M. 131 300 Anteile der Südd. Cementverkaufsstelle G. m. . in Heidelberg u. gehört dieser Verkaufsstelle an, ferner ist sie dem Rhein. Westfäl. dem Mitteldeutschen, dem hannöverschen u. dem niederländischen Syndikate, sowie ft Verkaufsvereinigung bayer. Kalkwerke in Regensburg beigetreteu. Ferner hat sie schaftlich mit der Portland-Cementfabrik Karlstadt vorm. Ludwig Roth in „„ ein Verkaufsbureau für Exportzwecke in Mannheim als G. m. b. H. mit einem Kapital Y0n M. 20 000 errichtet, an welcher sie mit M. 15 000 beteiligt ist. f die Die Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1905/06 ca. M. 600 000, wovon allein 3 au. Masch.-Anlagen der verschiedenen Werke ca. M. 440 000 entfielen; 1906/07 betrugen die a4 gänge ca. M. 1 600 000, wovon M. 818 948 auf die Neuanlage bezw. Umbau in Weisens verbucht sind. . G% Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 500 000, erhöht 10 0000 v. 30./12. 1899 behufs Ankauf der Nürtinger Portl.-Cementwerke M. Lude & Co. um M. 12